Kirche der Armen

Kirche der Armen
Gustavo Gutiérrez, lateinamerikanischer Vertreter und Namensgeber der Befreiungstheologie, 2007

Die Befreiungstheologie oder Theologie der Befreiung ist eine in Lateinamerika entwickelte Richtung der christlichen Theologie. Sie versteht sich als „Stimme der Armen“ und will zu ihrer Befreiung aus Ausbeutung, Entrechtung und Unterdrückung beitragen. Aus der Situation sozial deklassierter Bevölkerungsteile heraus interpretiert sie biblische Tradition als Impuls für umfassende Gesellschaftskritik. Dabei bezieht sie sich auf eine eigenständige Analyse der politökonomischen Abhängigkeit (dependencia: Dependenztheorie) und arbeitet für eine basisdemokratische und sozialistische Gesellschaftsordnung.

Die Grundkonzepte der Befreiungstheologie entstanden seit etwa 1960 aus der Selbstorganisation von katholischen Basisgemeinden in Brasilien. 1968 trat diese Richtung mit der Parteinahme der zweiten allgemeinen lateinamerikanischen Bischofskonferenz (CELAM) in Medellín für die Armen hervor. Ihren Namen gab ihr das 1971 erschienene Buch Teología de la liberación von Gustavo Gutiérrez.[1]

Die überwiegend katholische Befreiungstheologie empfing Anregungen vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) und wirkt in die Ökumene und in den sozialkritischen Protestantismus hinein. Ähnliche Konzepte entwickelten sich auch in Südafrika und einigen Ländern Asiens. Auch die in den USA im Zusammenhang der Bürgerrechtsbewegung entstandene Schwarze Theologie versteht sich als Befreiungstheologie.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Etwa seit der Zeit der kubanischen Revolution 1959 bildeten sich in den armen und meist katholisch geprägten Bevölkerungsschichten ehemaliger europäischer Kolonien vermehrt so genannte Basisgemeinden. Deren Mitglieder waren meist landlose Bauern (Campesinos), Landarbeiter, Slumbewohner und Analphabeten, die ihre Alltagsprobleme gemeinsam zu bewältigen versuchten. Hier wurde die biblische Botschaft unmittelbar auf die reale Situation ihrer Leser bezogen, um daraus eine gesellschaftliche Hoffnungsperspektive für sie zu entwickeln. Das besondere Kennzeichen dieser lebensnahen und praktischen Exegese ist, dass sie von den betroffenen Armen selbst vorgenommen wird, die sich als in den Bibeltexten Gemeinte und Angeredete entdecken.

Beginnend 1964 mit einem Militärputsch in Brasilien, installierten sich in fast allen Ländern Lateinamerikas von den USA ökonomisch und militärisch gestützte Militärdiktaturen, die eine für die Bevölkerungsmehrheit katastrophale Innenpolitik betrieben. So kam es seit 1965 dort wie in Argentinien, Chile, Peru, El Salvador, Nicaragua u.a. immer wieder zu Rebellionen, Umstürzen und Revolutionsversuchen.

In deren Kontext stellte sich ein wachsender Teil von Christengemeinden und Kirchenvertretern auf die Seite der um Befreiung kämpfenden Bevölkerung. Die Rolle der Kirche blieb jedoch zwiespältig: Ein Teil der kirchlichen Hierarchie stand stets eng an der Seite der jeweils Herrschenden. Ein anderer Teil jedoch entwickelte aus den konkreten Erfahrungen mit Unterdrückung, Folter, Polizeistaat, Rechtlosigkeit und Elend heraus eine neue und umfassende Solidarität mit armen Bevölkerungsmehrheiten.

Im Jahre 1968 kam es in Medellín zur zweiten allgemeinen lateinamerikanischen Bischofskonferenz (CELAM). Die dort versammelten Bischöfe versuchten, sich gegenüber den neu aufkommenden sozialen Bewegungen zu positionieren. Unter der Führung des brasilianischen Erzbischofs Dom Helder Camara wurden die „gewaltigen sozialen Ungerechtigkeiten in Lateinamerika“ angeprangert. [2] Verurteilt wurden das liberal-kapitalistische und das marxistische Gesellschaftssystem. Stattdessen wurde ein dritter, gewaltloser und reformerischer Weg zur Liberación vorgeschlagen.[3] Anknüpfend an die Enzyklika Populorum progressio von Papst Paul VI. erhob der gesamte lateinamerikanische katholische Episkopat, im Beisein und mit Billigung des Papstes, die Option für die Armen zur Leitlinie der kirchlichen Position.

Ähnliche Aufbrüche gab es auch in den USA, wo sich aus der Bürgerrechts- und Protestbewegung der 1960er Jahre eine „schwarze Theologie" gegen den alltäglichen Rassismus entwickelte. Diese wirkte wiederum auf die christlich motivierte Anti-Apartheid-Bewegung Südafrikas ein (siehe zum Beispiel das Kairos-Dokument). Auch auf den Philippinen, in Sri Lanka und Indien entstand seit 1968 eine „Theologie des Kampfes". Diese Bestrebungen werden oft als „Dritte-Welt-Theologie" zusammengefasst, obwohl sie jeweils eigenständig sind und auch europäische sowie nordamerikanische Vertreter beeinflusst haben.

Programm

Die Befreiungstheologie ist ursprünglich eine Theologie der Armen selbst. Die Entwicklung der Basisgemeinden mit gemeinsamen, von keinen Amtsträgern geleiteten Gottesdienstformen war weit fortgeschritten, als die ersten "Befreiungstheologen" auf dem internationalen Buchmarkt zu Gehör kamen. Ihre Autoren verstehen sich nicht als "Erfinder" einer neuen Theologie, sondern als Sprachrohr der Unterdrückten. Diese selbst waren es, die in der Bibel ihr ureigenstes Thema, die Befreiung aus jeder Form der Sklaverei, wiederentdeckten und daraus politische Folgerungen für ihre Realität ableiteten.

Die Befreiungstheologie will diese Entdeckung unterstützen und praktisch wirksam werden lassen. Dies wird damit begründet, dass Befreiung das durchgehende Hauptthema der Bibel sei und die Armen und Unterdrückten die zentralen Adressaten dieser Befreiung seien. Dabei kommt der Exodustradition entscheidende Schlüsselbedeutung zu: Hier erscheint der Gott Israels als der, der das Elend seines Volkes sieht und die Schreie über ihre Bedränger hört (Ex 3,7). Dies wird im Neuen Testament ebenfalls gleich zu Anfang bekräftigt, wo Maria als Lobpreis für die ihr zugesagte Geburt des Messias singt: Er stößt die Mächtigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen. (Lk 1,53)

Darum wird Erlösung als Zentralbegriff der biblischen Heilsbotschaft nicht wie in der traditionellen Kirchentheologie ausschließlich spirituell verstanden, sondern als eine sozialpolitische und ökonomische revolutionäre Veränderung. Das Heil, das die Bibel verkündet, wird nicht mehr nur auf das Jenseits bezogen, sondern auf die gesellschaftliche Realität im Diesseits. Die Befreiungstheologen betonen, dass sie diese Deutung nicht willkürlich, sondern im Anschluss an den Eigensinn der Bibel gewinnen. Sie folgern daraus eine grundsätzliche Neuorientierung der Kirche an der Zukunft der Armen: nicht nur in ihren Ländern, sondern als Herausforderung an die Gesamtkirche und die Ökumene.

Methodisch vertreten Befreiungstheologen eine Kontextuelle Bibelexegese. Dabei wird zunächst eine aktuelle sozialpolitische Analyse der Gegenwartssituation vorgenommen, um daraus Leitlinien für die Textauslegung zu gewinnen, die sich wiederum auf die eigene Lage zurückbeziehen (Hermeneutischer Zirkel).

Politisch favorisieren befreiungstheologische Entwürfe meist ein sozialistisches Gesellschaftsmodell, wobei sie sich deutlich gegen die Dominanz von sowjetisch gelenkten Parteien und neuen Diktaturen abgrenzen und die basisdemokratischen und genossenschaftlichen Elemente betonen. Bezugspunkt ihrer Sozialkritik ist die so genannte Dependenztheorie, welche die Mechanismen der Ausbeutung aus einer doppelten Interessenidentität erklärt: zum einen aus der engen Verflechtung der eigenen nationalen Eliten mit den Eliten der reichen Industrienationen (Klassen-Antagonismus), zum anderen aber auch der Einbindung großer Teile der Lohnabhängigen in das Wohlstandsgefälle in den reichen Ländern.

Vereinigungen

Seit 1985 tauschen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Theologie der Befreiung auf den Südkontinenten in der Ökumenischen Vereinigung der Drittwelt-TheologInnen aus (EATWOT: Ecumenical Association of Third World Theologians).[4]

Eine weitere Vereinigung vor allem katholischer Theologen nennt sich Amerindia.[5]

Soziale und ökumenische Wirkungen

Die Befreiungstheologie wirkte auf die Basisgemeinden zurück und begründete viele neue soziale Initiativen in Lateinamerika, Südafrika und Südasien, aber auch zu deren Unterstützung in der westlichen Welt. Das zeigte sich etwa an zunehmender Aufmerksamkeit für Themen der „einen Welt", die die Ökumene in drei Hauptbereiche einteilt:

Die Befreiungstheologie hat innerhalb der Kirchen der westlichen Welt ein etwas größeres Bewusstsein für die soziale Not der Menschen in den ärmeren Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Asiens geschaffen.

Wirkungen im katholischen Raum

Besonders die lateinamerikanischen Befreiungsgemeinden und -theologen haben die Kirchenhierarchie in den eigenen Ländern, aber auch die Religionsausübung in den reichen Industriestaaten angegriffen. Zur Analyse der eigenen Lage gehörte zwangsläufig die Kritik am Missbrauch der Religion als wesentlichen Stützpfeiler der Unterdrückung, zur Durchsetzung von Ausbeutungsinteressen und Verdummung der Armen. Befreiungstheologen kritisieren die traditionelle Verbindung von „Thron und Altar“, das heißt die politische Allianz von katholischer Hierarchie und rechtsgerichteten Parteien und Regimen in Lateinamerika, als eine Art von Klerikalfaschismus. Die Kirche dürfe nicht die Menschen zum Werkzeug ihrer institutionellen Selbsterhaltung machen, sondern die Menschen müssten die Kirche zum Werkzeug zur Erhaltung der Schöpfung machen. In diesem Sinne ist die Kirche auch in Kuba zu einem gemäßigt oppositionellen Faktor geworden.

Politische und kirchliche Reaktionen folgten unvermeidbar. Das Verständnis von Erlösung als Befreiung und dessen soziale Folgerungen für die politischen Systeme in Lateinamerika führten in der katholischen Kirche zu heftigen Kontroversen.

Die Katholische Kirche hat die Befreiungstheologie in den 1970er Jahren offiziell abgelehnt und einigen prominenten Vertretern die Lehrbefugnis entzogen. Papst Johannes Paul II. setzte sich - etwa durch Versetzung von Priestern, die ihr anhingen, oder durch Ernennung von Gegnern zu Bischöfen - gegen die Befreiungstheologie ein. Andererseits hat dieser Papst die Kapitalismuskritik seit dem Ende des Kalten Krieges 1990 enorm verstärkt.

In Deutschland lehnte insbesondere Joseph Höffner die Befreiungstheologie mit soziologischen und wirtschaftswissenschaftlichen Argumenten strikt ab und empfahl stattdessen eine Besinnung auf die katholische Soziallehre. Kardinal Joseph Ratzinger - der heutige Papst Benedikt XVI. - argumentierte seit langem gegen jede politische Theologie und kritisierte, dass eine bloß soziologische Sicht der Kirche als Machtfaktor das eigentliche Ziel der Kirche verfehle, nämlich die Menschen vom Vertrauen zur Wahrheit Jesu Christi zu überzeugen. Auch mache die Befreiungstheologie sich zum Steigbügelhalter von künftigen Diktatoren. Ratzinger war als Vorsitzender der katholischen Glaubenskongregation maßgeblich für den Entzug der Lehrerlaubnis und das Redeverbot gegen Leonardo Boff verantwortlich. Er erhob u.a. den Vorwurf, die Befreiungstheologie sei eigentlich ein Marxismus im christlichen Gewand und strebe ein sozialistisches Gesellschaftsmodell an, das nicht mit der Schöpfungsordnung vereinbar sei.

Die lateinamerikanischen Bischöfe haben jedoch durch ihre Parteinahme für die Armen - nicht für den Marxismus - in Medellin einen offenen Bruch mit den Befreiungstheologen verhindert. Bei der Bischofstagung von Aparecida in Brasilien haben sie gemeinsam mit dem Papst religiöse und sozialreformerische Fragen in gemeinsamer Perspektive mit den der Befreiungstheologie zuneigenden Bischöfen erörtert. Während die Neomarxisten in der Befreiungstheologie an Bedeutung verlieren, wird das ursprüngliche Anliegen von Medellin heute stärker von der katholischen Kirche insgesamt verfolgt.

Wirkungen im Protestantismus

Besonders die Friedenskirchen haben manche Anregungen der Befreiungstheologen aufgegriffen, gleichwohl an ihrer strikten Gewaltlosigkeit festgehalten und die Beteiligung von Christen an revolutionärer Gewalt abgelehnt und kritisiert.

Viele Evangelikale und die Charismatische Bewegung bekämpfen die Befreiungstheologie und andere gesellschaftskritische Strömungen im Christentum seit Jahrzehnten. Sie setzen bewusst einen religiösen Individualismus und „Heilsegoismus“ gegen Gesellschaftsveränderung und Sozialreformen. Neuere spirituelle Richtungen rücken den christlichen Sinn der menschlichen Arbeit im Rahmen der bestehenden Gesellschaftsstrukturen in den Mittelpunkt.

Zur Bekämpfung der Basisgemeindenbewegung und linksgerichteter lateinamerikanischer Politik haben sich in den USA auch mit den Militärs verflochtene Organisationen gebildet.

Der Anspruch, Theologie von den Armen und Unterdrückten für die Armen und Unterdrückten zu machen, wurde praktisch nicht immer durchgehalten. Manche Befreiungstheologen lehnten die Volksfrömmigkeit als antiaufklärerisch ab und verkannten dabei deren große trost- und hoffnungsstiftende Bedeutung für das einfache Volk. Sie wurden so erneut zu einer akademischen Angelegenheit, die nur wenige Eingeweihte erreichte. So entwickelte sich die Befreiungstheologie nur begrenzt zu einer Massenbewegung und verlor Teilbereiche Lateinamerikas an die gegenmissionarisch auftretende charismatische Bewegung. Dies lag auch an politischen Enttäuschungen: Das Ausbleiben einer wirklich gerechten Sozialordnung, die die Massen am politischen Entscheidungs- und Gestaltungsprozess beteiligt, hatte vielerorts eine Rückwendung zu rein innerlich-individuellen Glücks- und Heilserwartungen zur Folge.

Das Darmstädter Wort von 1947 benannte bereits eine „Option für die Armen“ als notwendige Folge des Evangeliums und benannte von da aus den Antimarxismus des deutschen Protestantismus als historische Schuld:

„Wir sind in die Irre gegangen, als wir übersahen, dass der ökonomische Materialismus der marxistischen Lehre die Kirche an den Auftrag und die Verheißung der Gemeinde für das Leben und Zusammenleben der Menschen im Diesseits hätte gemahnen müssen. Wir haben es unterlassen, die Sache der Armen und Entrechteten gemäß dem Evangelium von Gottes kommendem Reich zur Sache der Christenheit zu machen.“

Doch erst 1997 griffen die EKD und die Deutsche Bischofskonferenz diese Herausforderung ansatzweise auf und formulierten in ihrer gemeinsamen Denkschrift Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit:

„Die christliche Nächstenliebe wendet sich vorrangig den Armen, Schwachen und Benachteiligten zu. So wird die Option für die Armen zum verpflichtenden Kriterium des Handelns.“

Sie erklärt soziale Gerechtigkeit zum Zentralbegriff christlicher Sozialethik, folgert daraus jedoch keine Strukturveränderungen im Produktionsbereich und Umverteilung von Kapitalmacht, sondern „Chancengleichheit“ und „gleichwertige Lebensbedingungen“ (3.3.3.), also Begriffe, die auch in fast allen Programmen politischer Parteien vorkommen.[6]

Verhältnis zu den Gesellschaftswissenschaften

Die lateinamerikanische Befreiungstheologie orientiert sich seit ihrer Entstehung an der lateinamerikanischen Soziologie der 1960er Jahre, die von der Dependenztheorie bestimmt war. Diese reagierte auf die damalige Krise des Entwicklungsmodells der Importsubstitution, das sich von stärkerer Industrialisierung eine geringere Abhängigkeit von Importen und damit vom Markt der hochindustrialisierten Länder versprochen hatte. Dieses Konzept vertraten damals die Allianz für den Fortschritt, die Christdemokratie Chiles bis 1965 sowie Ökonomen der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika wie Raúl Prebisch. Sie grenzten sich wie die Befreiungstheologen vom Neoliberalismus und Neokonservatismus ab, wurden aber dennoch von den Dependenztheoretikern als „Desarrollisten“ kritisiert.

Nach Steffen Flechsig scheiterten die an sich richtigen Entwicklungsmodelle der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika an der Politik rechtsgerichteter Regimes seit dem Putsch 1964 in Brasilien, dann in Bolivien, seit 1973 in Chile und in Argentinien. Diese hätten den Kontinent zum machtpolitischen Exerzierfeld einer gewaltbereiten neoliberalen Elite gemacht, um die Reformerfolge der 1960er Jahre zurückzudrehen.[7]

Der russische Ökonom Victor Krasilshchikov beschreibt den Übergang zum Neoliberalismus als globalen, nicht auf Lateinamerika begrenzten Prozess.[8] Als Alternative zu diesem globalen Kapitalismus hatte der Soziologe und religiöse Sozialist Karl Polanyi schon in den 1930er Jahren den Weltsystem-Ansatz mitbegründet. Demgegenüber wird die Dependenztheorie als zu sehr an der lateinamerikanischen Situation orientiert kritisiert, die die Situation der muslimischen Welt und Asiens wie auch die wachsende Ungleichheit und Verarmung in Europa und Nordamerika zu wenig erfasse.

Ivan Petrella zufolge muss sich die Befreiungstheologie stärker Fragen wie Gender, Umwelt, Formen der Geschlechtlichkeit etc. stellen, um sich mit anderen sozialen Bewegungen zu verbünden.[9]

Verhältnis zum Judentum

Anders als in der europäischen Theologie seit 1945 war der jüdisch-christliche Dialog für viele Befreiungstheologen bis etwa 1990 noch kein Thema. Historisch-kritische Bibelforschung und im Dialog mit jüdischen Theologen gewonnene exegetische Erkenntnisse wurden kaum oder verspätet rezipiert. Aufgrund der hermeneutischen Grundregel, die biblischen Texte mit den Augen der aktuell Unterdrückten zu lesen und direkt auf ihre Lebenswelt zu beziehen, wurde die biblische Tradition einerseits kreativ angeeignet, andererseits überging man dabei oft die historische Situation der Textentstehung und ihren Bezug zum erwählten Gottesvolk Israel. Dabei wurden auch unreflektiert antijudaistische Klischees aus älterer europäischer Theologie übernommen.[10]

Der Brasilianer Carlos Mesters etwa stellte Sadduzäer (Tempelpriester) und Pharisäer im Neuen Testament 1973 als gemeinsame Gegner Jesu und Vertreter eines für das Volk der Armen tödlichen Religionssystems dar. Insbesondere die Pharisäer hätten mit ihrer Gesetzesauslegung „das Leben erstickt“, um ihre unterdrückende Herrschaft religiös abzusichern. Sie hätten eine buchstäbliche Befolgung der Tora gelehrt und diese benutzt, um ein von Menschen gemachtes Ausbeutungssystem zu verschleiern und zu verteidigen. [11]

Mesters verglich die Hauptvertreter des Judentums seit 70 mit den Vertretern der „nationalen Sicherheit“ in lateinamerikanischen Militärdiktaturen, die auch kirchliche Funktionsträger stützten und rechtfertigten. Dazu zeichnete er ein in der deutschen Theologie mindestens bis 1945 gepflegtes Zerrbild der Pharisäer: Tatsächlich vertrat diese volksnahe Laienbewegung schon vor Jesus eine flexible situationsgerechte Toraauslegung, und sie waren nicht Jesu Feinde, sondern Verbündete der Urchristen gegenüber den Tempelpriestern.[12]

1986 würdigte Mesters die Zehn Gebote und die Sozialgesetze der Tora als Weg zur Befreiung vom „Haus der Sklaverei“ im Bund mit dem parteilichen Gott, der die Armen durch Recht und Gerechtigkeit dauerhaft von der gegenwärtigen Unterdrückung befreien wolle. Die kasuistische, am Buchstaben haftende Toraauslegung sei historisch gescheitert, Jesus habe einen neuen Bund mit den Armen geschlossen und ihnen damit eine Zukunftsperspektive eröffnet. Er bezog dies auf damalige Versuche in Brasilien, unter Beteiligung der Bevölkerung eine neue rechtsstaatliche Verfassung einzuführen.[13]

Hermann Brandt kritisierte diese Auslegung 1992 wie folgt:[14]

„Der Preis für die Aneignung der Zehn Gebote und der Rechtsvorschriften ... durch die Basisgemeinden ist de facto die Enterbung Israels.“

Demgegenüber verstand Philip Potter, afroamerikanischer Anwalt der Befreiungstheologie im ÖRK, den Zionismus als Bewegung zur Befreiung des jüdischen Volkes von Unterdrückung und Rassismus. Er widersprach daher der Resolution 3379 der UNO-Vollversammlung vom 10. November 1975, die Zionismus mit Rassismus gleichsetzte.[15] Heute führen Befreiungstheologen stärker als früher auch einen Dialog mit jüdischen und muslimischen Theologen und Soziologen.[16]

Vertreter

Lateinamerikanische Befreiungstheologen

  • Gustavo Gutiérrez, peruanischer Theologe, prägte den Begriff der Theologie der Befreiung im Jahr 1971 in seiner Schrift Teología de la liberación. Weitere bekannte Befreiungstheologen vertreten zwar unterschiedliche theologische Ansätze, denen aber die unverbrüchliche Verbindung von Kirche und Volk gemeinsam ist.
  • Leonardo Boff: katholischer Theologe und Menschenrechtsaktivist. Er wurde 1985 von der römischen Kongregation für die Glaubenslehre unter der Leitung von Kardinal Joseph Ratzinger – heute Papst Benedikt XVI. – wegen seiner Schriften zur Befreiungstheologie zu einem Jahr Lehr- und Predigtverbot verurteilt. Nach seiner Heirat verlor er alle kirchlichen Funktionen.
  • Clódovis Boff, sein Bruder
  • Jon Sobrino

Vertreter der lateinamerikanischen Befreiungstheologie sind außerdem:

Vertreter der Befreiungstheologie mit kirchlichem oder politischem Amt

Deutschsprachige Befreiungstheologen

Gerade im deutschsprachigen Raum haben einige prominente Theologen versucht, ähnliche Grundideen auch für die reichen Kirchen Europas geltend zu machen. Darunter sind:

  • Ulrich Duchrow: Lutheraner, der im Gefolge Dietrich Bonhoeffers die gerechte Weltwirtschaftsordnung zur vorrangigen Bekenntnisfrage für die Ökumene erklärt hat
  • Rául Fornet-Betancourt: Leiter des Lateinamerika-Referats am Missionswiss. Institut Missio in Aachen, geborener Kubaner, sowohl der deutschsprachigen als auch der lateinamerikanischen Befreiungstheologie zuzurechnen
  • Kuno Füssel
  • Hans-Peter Gensichen: vertritt eine Nördliche Befreiungstheologie, die die Befreiung aus dem Reichtum des Nordens anstrebt.
  • Horst Goldstein
  • Helmut Gollwitzer: lutherischer Theologe, wichtigster deutscher Schüler Karl Barths und Freund Rudi Dutschkes, der seit 1970 die These Christen müssen Sozialisten sein vertrat.
  • Norbert Greinacher
  • Franz-Josef Hinkelammert: Katholik, der eine Analyse der Gesetze des Weltmarkts für das ökumenische Programm gegen transnationale Konzerne (TNCs) vorgelegt hat.
  • Elmar Klinger: Würzburger katholischer Fundamentaltheologe, zeigt auf, dass die Theologie der Befreiung weltweit die einzige theologische Strömung ist, welche die Anliegen des 2. Vatikanischen Konzils tatsächlich verwirklicht hat.
  • Willi Knecht: katholischer Theologe, der am Beispiel einer Diözese in Peru die Entstehung der ersten nicht kolonialen Theologie aus befreiender Praxis und deren Aktualität dokumentiert.
  • Erwin Kräutler aus Österreich stammender Bischof von Altamira in Brasilien
  • Johann Baptist Metz: moderner katholischer Vertreter des ökumenischen Dialogs mit dem Judentum
  • Jürgen Moltmann: lutherischer Theologe mit linkshegelianischem Ansatz, vertritt den jüdisch-christlichen Dialog als wesentlichen Beitrag zu einer ökumenischen Befreiungstheologie.
  • Dorothee Sölle: deutsche Schülerin Rudolf Bultmanns, vertrat eine radikal kirchenkritische existenziale Interpretation des Evangeliums; feministische Sozialistin, die lange auch in den USA lehrte.

Befreiungstheologen anderer Länder

  • Gregory Baum: emeritierter Theologieprofessor in Montreal
  • James H. Cone: Vertreter der „Schwarzen Theologie“ in den USA
  • Harvey Cox: liberaler Vertreter des Social Gospel in den USA
  • George Casalis: französischer Schüler Karl Barths und libertärer Sozialist im Gefolge von Jean-Paul Sartre
  • Mariano Delgado: Theologieprofessor in Fribourg, Schweiz
  • Marc Ellis: ein jüdischer Befreiungstheologe
  • Jean-Marc Ela: „Vater“ der afrikanischen „Theologie unter dem Baum“[17]
  • Ahn Byung Mu: Vertreter der südkoreanischen Minjung-Theologie
  • Chung Hyun Kyung: feministische Befreiungstheologin aus Südkorea

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Artikel „Theologie der Befreiung“ in TRE und „Befreiungstheologie“ in RGG, 4. Auflage
  2. Die Kirche Lateinamerikas. Dokumente der II. und III. Generalversammlung des Lateinamerikanischen Episkopates in Medellín und Puebla(Stimmen der Weltkirche 8), Bonn 1985, Dokument 15: Die Armut der Kirche, S. 115
  3. Reinhard Frieling: Befreiungstheologien: Studien zur Theologie in Lateinamerika, 1984, ISBN 3-525-87148-1
  4. EATWOT-Homepage
  5. Amerindia
  6. EKD und Dt. Bischofskonferenz: Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit
  7. Aufsatz von Steffen Flechsig in: Global Capitalism, Liberation Theology and the Social Sciences, Nova Science Publishers, NY
  8. The Rise and Decline of Catching Up Development. An Experience of Russia and Latin America with Implications for Asian 'Tigers'
  9. Ivan Petrella: The Future of Liberation Theology: An Argument and Manifesto, Aldershot, Ashgate, 2004, ISBN 0-7546-4051-5 und 978-0-7546-4051-6
  10. Hermann Brandt: Die Benutzung des Judentums in der Befreiungstheologie, in: Ökumenische Rundschau 2/1992, S. 425f
  11. Carlos Mesters: Vom Leben zur Bibel, von der Bibel zum Leben. Ein Bibelkurs aus Brasilien. Zwei Bände, Grünewald Verlag, Mainz, 1. Auflage (deutsch) 1983, ISBN 3-7867-1057-0
  12. Roland Deines: Die Pharisäer. Ihr Verständnis im Spiegel der christlichen und jüdischen Forschung seit Wellhausen und Graetz. Mohr Siebeck, Tübingen 1998, ISBN 3-16-146808-2
  13. Carlos Mesters: Befreit - Gebunden - die 10 Gebote. Das Bundesbuch. Verlag der Ev.-Luth. Mission Erlangen., 1989, ISBN 3-87214-194-5
  14. Hermann Brandt: Die Benutzung des Judentums in der Befreiungstheologie, a.a.O. S. 433
  15. Philip Potter: Erklärung zur Zionismus-Resolution der Vereinten Nationen 1975, in: Rolf Rendtorff, Hans H. Henrix: Die Kirchen und das Judentum. Dokumente von 1945-1985, München 1988, S. 383
  16. siehe Sammelband Global Capitalism, Liberation Theology and the Social Sciences, a.a.O.
  17. Theologie unter dem Baum. Jean-Marc Elas Ansatz einer kontextuellen afrikanischen Befreiungstheologie (pdf)

Literatur

Einführungen und Überblicksdarstellungen
  • Ignacio Ellacuría, Jon Sobrino (Hrsg.): Mysterium Liberationis. Grundbegriffe der Theologie der Befreiung. 2 Bände, Edition Exodus, Luzern 1995-1996, ISBN 3-905575-98-1
  • Raúl Fornet-Betancourt: Befreiungstheologie: Kritischer Rückblick und Perspektiven für die Zukunft. Grünewald, Mainz 1997
Lateinamerikanische Autorinnen und Autoren
  • Clodovis Boff, Jorge Pixley: Die Option für die Armen. Gotteserfahrung und Gerechtigkeit. Patmos, Düsseldorf 1991, ISBN 3-491-77713-5
  • Leonardo Boff: Die Neuentdeckung der Kirche. Basisgemeinden in Lateinamerika. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1980, ISBN 3-7867-0802-9
  • Leonardo Boff: Kirche, Charisma und Macht. Studien zu einer streitbaren Ekklesiologie. Patmos, Düsseldorf 1985, ISBN 3-492-11078-9
  • Leonardo Boff: Jesus Christus, der Befreier. Herder, Freiburg im Breisgau 1986, ISBN 3-451-08782-0
  • Ernesto Cardenal (Hrsg.): Das Evangelium der Bauern von Solentiname. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1991 (3. Auflage, Gesamtausgabe), ISBN 3-87294-163-1
  • Enrique Dussel: Herrschaft und Befreiung. Ansatz, Stationen und Themen einer lateinamerikanischen Theologie der Befreiung. Fribourg 1985, ISBN 3-905575-11-6
  • Gustavo Gutiérrez: Die historische Macht der Armen. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1984, ISBN 3-459-01567-5
  • Gustavo Gutiérrez: An der Seite der Armen. Theologie der Befreiung. Sankt Ulrich Verlag, 2004, ISBN 3-936484-40-6
  • Maricel Mena López: Unser Körper ist die Erlösung. Schwarze feministische Befreiungstheologie. In: ila 256 (2002) S. 17-18 (S. 3-34: Dossier zur Theologie der Befreiung)
  • Jon Sobrino: Christologie der Befreiung. Bd. 1, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1998, ISBN 3-7867-2130-0
  • Luis Zambrano: "Entstehung und theologisches Verständnis der Kirche des Volkes (Iglesia Popular) in Lateinamerika" Peter Lang Verlag, Frankfurt (Dissertation bei Norbert Greinacher)
  • Luis Zambrano: "The Church of the Southern Andes in Peru: Its Commitment in Favor of the Poor" in Andreas Müller, Arno Tausch und Paul Zulehner: "Global Capitalism, Liberation Theology and the Social Sciences", Nova Science Publishers, New York, ISBN 1-56072-679-2

Deutschsprachige Autoren

  • Ulrich Duchrow, Franz J. Hinkelammert: Leben ist mehr als Kapital. Alternativen zur globalen Diktatur des Eigentums. Publik-Forum 2002, ISBN 3-88095-117-9
  • Josef Estermann: Neuer Wein in alte Schläuche? Transformationen der lateinamerikanischen Befreiungstheologie. in: Norbert Kößmeier, Richard Brosse (Hrsg.): Gesichter einer fremden Theologie. Sprechen von Gott jenseits von Europa. In: Theologie der Dritten Welt 34, Herder, Freiburg 2006, ISBN 3-451-28956-3
  • Kuno Füssel, Franz Segbers (Hrsg.): „... so lernen die Völker des Erdkreises Gerechtigkeit.“ Ein Arbeitsbuch zu Bibel und Ökonomie. Pustet Anton Verlag, 1995, ISBN 3-7025-0324-2
  • Erhard S. Gerstenberger: Bibel und Befreiung. Von den Wurzeln und der Wirkung lateinamerikanischer Befreiungstheologie in: Der Text im Kontext: Die Bibel mit anderen Augen lesen, hg. v. Brunhild von Local und Klaus Schäfer (Weltmission heute 31), Hamburg 1998, S. 67-86.
  • Guido Heinen: „Mit Christus und der Revolution". Zu Geschichte und Wirken der 'iglesia popular' im sandinistischen Nicaragua. Münchener Kirchenhistorische Studien, Bd.7, Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013778-6
  • Franz-Josef Hinkelammert: Die ideologischen Waffen des Todes. Zur Metaphysik des Kapitalismus. Exodus, Freiburg/Münster 1985
  • Franz-Josef Hinkelammert: Kritik der utopischen Vernunft. Eine Auseinandersetzung mit den Hauptströmungen der modernen Gesellschaftstheorie. Grünewald, Mainz 1994
  • Franz-Josef Hinkelammert: Kultur der Hoffnung. Für eine Gesellschaft ohne Ausgrenzung und Naturzerstörung. Grünewald, Mainz 1999
  • Elmar Klinger: Armut - Eine Herausforderung Gottes. Der Glaube des Konzils und die Befreiung des Menschen. Benziger, Zürich 1990, ISBN 3-545-24077-0
  • Elmar Klinger; Rolf Zerfaß (Hrsg.): Die Basisgemeinden - ein Schritt auf dem Weg zur Kirche des Konzils. Echter, Würzburg 1984
  • Willi Knecht: "Die Kirche von Cajamarca - die Herausforderung einer Option für die Armen", Lit-Verlag, 2005
  • Michael Löwy (Hrsg.): Theologie der Befreiung und Sozialismus. Internationale Sozialistische Publikationen GmbH, Frankfurt/Main 1987, ISBN 3-88332-130-3
  • Missionszentrale der Franziskaner (Hrsg.): Wenn Leben, Glauben und Denken eins sind: Befreiungstheologie aktuell. (Berichte, Dokumente, Kommentare 89), Bonn: MZF 2002
  • Sabine Plonz: Der Kampf um die Hoffnung. Aktuelle Trends in der lateinamerikanischen Theologie. In: ila 296 (2006) S. 24-26
  • Sabine Plonz: Die herrenlosen Gewalten. Matthias Grünewald, Mainz 1999, ISBN 3-7867-1880-6
  • Stefan Silber: Theologie der Befreiung im Religionsdialog. Eine neue Entwicklung in Lateinamerika. In: Stimmen der Zeit 130 (2005) 7, S. 484-488
  • Stefan Silber: Vielschichtig und lebendig. Neuere Entwicklungen in der Theologie der Befreiung, in: Herder-Korrespondenz 60 (2006) 10, 523-528 und in: www.con-spiration.de
  • Freddy Dutz, Bärbel Fünfsinn, Sabine Plonz (Hrsg.): Wir tragen die Farbe der Erde. Neue theologische Beiträge aus Lateinamerika. Blaue Reihe 10, Evangelisches Missionswerk, Hamburg 2004
  • Norbert Greinacher (Hrsg.): Konflikt um die Theologie der Befreiung - Diskussion und Dokumentation; Einsiedeln 1985.
  • Norbert Ahrens: Gott ist Brasilianer, doch der Papst ist Pole - Hintergründe der Theologie der Befreiung; Göttingen 1986.
  • Achim Pfeiffer: Der Konflikt um die Theologie der Befreiung; in: Religion und Politik in den Schriften Papst Benedikt XVI.; Marburg 2007; ISBN 978-3-8288-9227-9.
Andere
  • James H. Cone: Black Theology and Black Power. ISBN 1-57075-157-9
  • derselbe: Black Theology of Liberation. ISBN 0-88344-685-5
  • Andreas Müller OFM, Arno Tausch and Paul Zulehner (Eds.) "Global Capitalism, Liberation Theology and the Social Sciences". Commack, Hauppauge, New York: Nova Science Publishers, ISBN 1-56072-679-2
Kritik an der Befreiungstheologie aus der Perspektive der Christlichen Gesellschaftslehre
  • Franz Hengsbach / Alfonso López Trujillo (Hrsg.): Kirche und Befreiung. Aschaffenburg: Pattloch 1975.
  • Franz Hengsbach / Alfonso López Trujillo (Hrsg.): Angriff und Abwehr, Berichte, Kommentare, Dokumente zum Streit um ADVENIAT und die "Theologie der Befreiung". Aschaffenburg: Pattloch 1978.
  • Joseph Höffner: Soziallehre der Kirche oder Theologie der Befreiung. In: Ders.: In der Kraft des Glaubens. Bd. II Kirche -Gesellschaft. Freiburg et al.: Herder 1986, S. 453-4479. ISBN 3-451-20878-4.
  • Manfred Hermanns: Katholische Soziallehre und/oder Theologie der Befreiung? Menschenbild und Wirtschaftsethik. In: Karl Hugo Breuer (Hrsg.), Jahrbuch für Jugendsozialarbeit. Bd. XII. Köln: Die Heimstatt 1991, S. 193-217. ISSN 0721-6084.
  • Manfred Hermanns: Sozialethik im Wandel der Zeit. Geschichte des Lehrstuhls für Christliche Gesellschaftslehre in Münster 1893-1997. Paderborn: Schöningh 2006, insbesondere S. 347-359, ISBN 978-3-506-72989-7.
Neoliberale Kritik der Befreiungstheologien
  • Will it liberate? : questions about liberation theology / Author: Novak, Michael. Publication: New York : Paulist Press, 1986
  • Liberation theology and the liberal society / Author: Novak, Michael. Publication: Washington, D.C. : American Enterprise Institute for Public Policy Research, 1987

Weblinks

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