Kirche der Heiligen Jungfrau Maria von Zeituon

Kirche der Heiligen Jungfrau Maria von Zeituon
Kirche der Heiligen Jungfrau Maria von Zeitoun in Wien

Die Koptische Kirche der Heiligen Jungfrau von Zeitoun ist die Bischofskirche des koptischen Bistums für Österreich und die deutschsprachige Schweiz. Sie befindet sich im Bezirksteil Hirschstetten im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt, Quadenstraße 4–6.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Koptische Christen aus Ägypten kamen seit den 1970er Jahren nach Österreich und wurden auch von Anfang an seelsorglich betreut. Die Katholische Kirche stellte den Kopten die sogenannte Russenkirche in Wien-Donaustadt zur Verfügung, wo die koptische Gemeinde mit ihrem Priester Johannes El-Baramousy ihre Gottesdienste feierte. Wegen des anhaltenden Zuzugs ägyptischer Christen nach Wien (um die 5000) reichte die bestehende Kirche nicht mehr aus. Daher wurde 1998 in Anwesenheit des koptischen Papstes Shenouda III. der Grundstein zur Kirche der Heiligen Jungfrau von Zeitoun gelegt. Im Jahre 2000 wurde zudem das Bistum für Österreich und die deutschsprachige Schweiz geschaffen und Bischof Anba Gabriel geweiht. 2003 erfolgte auch die staatliche Anerkennung der Koptisch-orthodoxen Kirche als Körperschaft öffentlichen Rechts durch die Republik Österreich. Nach Fertigstellung der Kirche wurde sie am 11. Juli 2004 durch Papst Shenouda III. eingeweiht. Bischof Gabriel war schon vorher in Anwesenheit von vier koptischen Bischöfen zum Bischof von Österreich und der Ostschweiz auf Lebenszeit inthronisiert worden.

Baubeschreibung

Der Name der Kirche bezieht sich auf eine aufsehenerregende Marienerscheinung im Jahre 1968, bei der über lange Zeit hinweg über der Kirche von Zeitoun die Jungfrau Maria zu sehen gewesen sein soll. Die Erscheinungen wurden von Hunderttausenden Menschen gesehen. Es gab damals Berichte in den Medien und auch die Katholische Kirche hat sich mit dem Fall befasst. Die Echtheit der Erscheinungen wurde vom koptischen Papst Kirellos VI. und dem katholischen Patriarchen der Koptisch-Unierten Kirche bestätigt.

Die neu errichtete Kirche in Wien befindet sich in der Quadenstraße 4-6 im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt in der ehemaligen Wiener Vorortgemeinde Hirschstetten.

Die dreischiffige Basilika wird über eine Treppe betreten, da sich der Kirchenraum selbst erhöht befindet. Darunter wurden Räumlichkeiten für die Kommunikation der Gemeinde eingerichtet. Die Eingangsfront wird von zwei Türmen flankiert, am entgegengesetzten Ende befinden sich drei Apsiden als Abschluss.

Die Innenausstattung wurde in Ägypten hergestellt und ist im koptischen Stil gehalten. Es dominiert die Ikonostase aus Holz, welche wie die mit Schnitzereien versehenen Kirchenbänke aus dem Kloster St. Barsum bei Kairo stammen. Die Ikonen wurden im Nonnenkloster Sitt-Damiana in Damiette geschaffen. Anstelle der sonst üblichen Mitteltüre befindet sich ein gestickter Vorhang aus dem St. Georgs-Kloster in Biba, der die Jungfrau Maria darstellt. Die Stühle mit geschnitzten Verzierungen, darunter der Bischofsthron, stammen aus dem Anba-Bischoi-Kloster im Wadi an-Natrun. Über dem Mitteltor der Ikonostase befindet sich eine Darstellung des Letzten Abendmahls und über diesem drei Einzelikonen mit Christus am Kreuz, Maria und Johannes.

Neben dem Kirchengebäude befindet sich das Haus des Bischofs, ein Seminarraum und Räumlichkeiten für die Kinder der Gemeinde.

Literatur

  • Franz Gschwandtner/Christian Gastgeber: Die Ostkirchen in Wien. Ein Führer durch die orthodoxen und orientalischen Gemeinden. Styria Verlag, Wien 2004

Weblinks

48.23494444444416.4683333333337Koordinaten: 48° 14′ 6″ N, 16° 28′ 6″ O


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