Kirsehir

Kirsehir
Dieser Artikel behandelt die türkische Stadt Kırşehir, für die gleichnamige türkische Provinz siehe Kırşehir (Provinz).
Kırşehir
Wappen fehlt
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Kırşehir (Türkei)
DEC
Basisdaten
Provinz (il): Kırşehir
Koordinaten: 39° 9′ N, 34° 10′ O39.14534.1608333333337Koordinaten: 39° 8′ 42″ N, 34° 9′ 39″ O
Einwohner: 85.000
Telefonvorwahl: (+90) 386
Postleitzahl: 40 000
Kfz-Kennzeichen: 40
Struktur und Verwaltung
Webpräsenz (Stadtverwaltung):

Kırşehir ist eine türkische Stadt in der gleichnamigen Provinz Kırşehir in Zentralanatolien. Kırşehir liegt etwa 156 km südöstlich der Hauptstadt Ankara.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Die Einwohner Kırşehirs sind Türken und Kurden. Weiterhin gibt es noch sehr kleine Minderheiten von Arabern. Zur Erntezeit arbeiten viele kurdische Erntehelfer in der Region. Außerdem leben in den Regionen Boztepe, Kaman und Çiçekdağı auch Kurden, die vor etwa 350 Jahren aus dem Osten hierher umgesiedelt wurden. In Kirsehir leben sowohl Sunniten als auch Aleviten.

Geschichte

Die Anfänge von Kırşehir reichen zurück bis zu den Hethitern. In der heutigen Provinz Kırşehir wurden bei Ausgrabungen die Siedlungen Hashöyük (3500-2000 v.Chr) und Kalehöyük (1700-600 v.Chr) entdeckt, die bis zu 5000 Jahre alt sind. Wie die Stadt zu dieser Zeit hieß, ist unbekannt. Zur Zeit der Römer hieß die Stadt Macissus. Nachdem die Stadt vom oströmischen Kaiser Justinian I. (527-565) wiedererbaut wurde, hieß sie bis zum Ende der byzantinischen Herrschaft Justinianopolis. 1071 begann die Herrschaft der Türkischen Stämme in Kırşehir. Sie erhielt wegen der Lage in der kargen Steppe den Namen Kir Sehri (Steppenstadt), woraus sich der heutige Name Kırşehir entwickelte.

Im 19. Jahrhundert wurde der Sandschak Kırşehir an Ankara angegliedert. Im Jahre 1921 wurde Kırşehir wieder zu einer eigenständigen Provinz. Gazi Kemal Atatürk besuchte die Stadt zweimal (1921 und 1931).

Vom Abbruch der diplomatischen Beziehungen der Türkei zum Deutschen Reich im August 1944 bis in das Jahr 1946 war Kırşehir eine der drei anatolischen Städte (neben Çorum und Yozgat), die den deutschen Staatsangehörigen, die nicht nach Deutschland zurückkehren wollten oder konnten, als Zwangsaufenthaltsort (von den Betroffenen oft als "Internierung" bezeichnet) zugewiesen wurde. Die dort Konfinierten konnten sich innerhalb der Stadt und ihrer Umgebung frei bewegen und ihren Tagesablauf nach eigenem Gutdünken gestalten. Einer von ihnen, Fritz Baade, fand gemeinsam mit einem Geologen Wege, die seit dem Altertum bekannte, damals fast versiegte Heilquelle wieder zum Laufen zu bringen und so Kırşehir als Kurort wieder zu aktivieren. Nach dem Krieg holte er einen jungen Handwerker aus Kırşehir zur Ausbildung nach Deutschland und legte somit das Fundament für die heute im ganzen Lande verbreitete Schmuckstein-Verarbeitung. Die Stadt zeichnete ihn mit der Ehrenbürgerschaft aus.

Bekannte Persönlichkeiten

  • Uğur Mumcu (1942–1993), Schriftsteller und Journalist

Literatur

  • Walter Ruben: Kırşehir. Eine altertümliche Kleinstadt Inneranatoliens. Herausgegeben von Gerhard Ruben. (= Arbeitsmaterialien zum Orient, Bd. 13). Würzburg, Ergon 2003. ISBN 3-89913-273-4

Weblinks


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