- Kiwe
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Til Kiwe, auch Til Kive und Till Kiwe (* 7. Juni 1915 in Aachen; † 30. November 1995 in München; gebürtig Tilman Kiver) war ein deutscher Schauspieler.
Leben
Kiwe erhielt am Konservatorium in Aachen Gesangsunterricht und machte 1934 sein Abitur. Von 1934 bis 1937 studierte er in Köln und Baltimore Ethnologie. Bei Adolf Manz in Köln und am Studio of Dramatic Art in Baltimore ließ er sich als Schauspieler ausbilden.
Er nahm vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mehrmals an Reisen in ferne Länder teil, darunter 1938 an einer Expedition nach Tibesti. Er war Kriegsteilnehmer in Afrika und bekam am 18. Mai 1943 als Hauptmann das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.
Nach seiner Heimkehr aus der Gefangenschaft 1946 in München als Schauspieler am Experimentiertheater „Die Spieler“. Kiwe agierte in München bis 1972 vor allem am Jungen Theater, an den Münchner Kammerspielen und am Bayerischen Staatsschauspiel. Zu seinen Rollen gehörten Ruprecht in Der zerbrochne Krug, Leander in Franz Grillparzers Des Meeres und der Liebe Wellen, Eilif in Mutter Courage, Jim in Die Glasmenagerie, John Rand in Gerhart Hauptmanns Schluck und Jau und Professor Higgins in Pygmalion. Zudem trat Kiwe in mehreren Heimatfilmen auf und verkörperte in Kriegsfilmen immer wieder Wehrmachtsoffiziere. In Es geschah am 20. Juli trat er als Adjutant Graf Stauffenbergs, Werner von Haeften, in Erscheinung, in Nacht fiel über Gotenhafen dagegen als SS-Offizier. Im 2. Teil (Der General) des Fernsehklassikers Am grünen Strand der Spree sah man ihn neben Wolfgang Büttner, Hans Pössenbacher und Anneli Granget als Major Illing bei einem Divisionsstab in Nordnorwegen stationiert.
Neben seiner intensiven Beschäftigung als Schauspieler fand Kiwe noch Zeit, als Ethnologe zu arbeiten. Er setzte seine Reisetätigkeit fort und kam 1953/54 in die Atacama-Wüste, auf die Osterinseln und in das Mato-Grosso-Plateau. Weitere Reisen führten ihn in den Sudan und erneut nach Tibesti. Er hielt seine Eindrücke für die UNESCO als Produzent und Regisseur in 17 Dokumentarfilmen fest, so unter anderem Wüste, Kupfer und die heilige Carmen; Menschen, Technik und moderne Waffen; Wege aus dem Dunkel; The Call of the Condor; Assuan und seine Folgen sowie Pealstring of the Gods.
Ab 1972 arbeitete Kiwe als Theaterregisseur und inszenierte unter anderem Der zerbrochne Krug, Pygmalion, Volpone und Finden Sie, dass Konstanze sich richtig verhält? von William Somerset Maugham. Seit 1956 war er im Fernsehen zu sehen und mimte unter anderem 1963 dreizehn Folgen lang neben Josef Dahmen den Kommissar Peters in der Krimiserie Hafenpolizei. Er schrieb auch einige Drehbücher für das Fernsehen und den Film, darunter Auf den Wegen nach Rom (1959), Stahlschrank SG 3 (1966) und Flut über Polesine (1967).
Als Synchronsprecher lieh er Errol Flynn, David Niven, Douglas Fairbanks jr. oder Jean Marais seine Stimme und war zugleich Synchronautor und -regisseur. Er war verheiratet und Vater eines Sohnes und einer Tochter.
Filmografie
- 1949: Das goldene Edelweiß
- 1950: Wer fuhr den grauen Ford?
- 1951: Eva und der Frauenarzt
- 1951: Entscheidung vor Morgengrauen (Decision Before Dawn)
- 1954: Gefangene der Liebe
- 1955: Parole Heimat
- 1955: Der Schmied von St. Bartholomae / Ein Edelweiß vom Königssee
- 1955: Es geschah am 20. Juli
- 1956: Wo die alten Wälder rauschen
- 1956: Die Geierwally
- 1957: Saranno uomini
- 1957: Der Stern von Afrika
- 1958: Der Arzt von Stalingrad
- 1958: Auferstehung
- 1958: Der Schinderhannes
- 1959: Nacht fiel über Gotenhafen
- 1959: Rommel ruft Kairo
- 1959: Die Brücke
- 1959: Der Schatz vom Toplitzsee
- 1960: Am grünen Strand der Spree - 2. Teil
- 1961: Treibjagd
- 1961: Eins, zwei, drei (One, Two, Three)
- 1962: Der längste Tag (The Longest Day)
- 1963: Gesprengte Ketten (The Great Escape)
- 1963: Hafenpolizei (Serie)
- 1964: Columbus - Bericht und Bildnis
- 1966: Die rote Rosa
- 1968: König Richard II.
- 1969: Stewardessen (Serie)
- 1969: Hannibal Brooks
- 1969: Ehepaar sucht gleichgesinntes
- 1970: Der Röhm-Putsch
- 1974: Die Akte Odessa (The Odessa File)
- 1975: Champagner aus dem Knobelbecher
- 1976: Der Adler ist gelandet (The Eagle Has Landed)
- 1978: Hitlers Sohn (Son of Hitler)
Weblinks
- Til Kiwe in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Til Kiwe in der Deutschen Synchronkartei
Personendaten NAME Kiwe, Til ALTERNATIVNAMEN Kiver, Tilman; Kive, Til; Kiwe, Till; Eduard-Heinrich Kiefer KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler GEBURTSDATUM 7. Juni 1915 GEBURTSORT Aachen STERBEDATUM 30. November 1995 STERBEORT München
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