- Klagenfurt
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Kärnten Politischer Bezirk Statutarstadt (K) Fläche 120,11 km² Koordinaten 46° 37′ N, 14° 18′ O46.61777777777814.305555555556446Koordinaten: 46° 37′ 4″ N, 14° 18′ 20″ O Höhe 446 m ü. A. Einwohner 93.306 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 777 Einwohner je km² Postleitzahl 9020 Vorwahl 0463 Gemeindekennziffer 2 01 01 Adresse der
GemeindeverwaltungNeuer Platz 1
9020 KlagenfurtOffizielle Website Politik Bürgermeister Christian Scheider (BZÖ) Gemeinderat (2009)
(45 Mitglieder)Kärnten Karte (Klagenfurt Stadt) Klagenfurt am Wörthersee (slowenisch: Celovec) ist die Landeshauptstadt des österreichischen Bundeslandes Kärnten. Mit 92.807 Einwohnern (Stand: 31. März 2008) ist sie die größte Stadt Kärntens und sechstgrößte Österreichs. Das Stadtgebiet liegt im Zentrum des Klagenfurter Beckens und hat eine Fläche von 120,11 km².
Klagenfurt, urkundlich 1192/99 erstmals urkundlich erwähnt, war bis zur Schenkung der Stadt durch Maximilian I. an die Kärntner Landstände im Jahr 1514 ein weitgehend unbedeutender Marktflecken. Diese Schenkung und die darauf folgende protestantische Reformationsbewegung des 16. Jahrhunderts bedeuteten für die Stadt einen steilen Aufstieg: Klagenfurt wurde zur Hauptstadt Kärntens und zahlreiche noch heute bedeutende Bauwerke wie das Landhaus und der Dom wurden errichtet.
Heute ist die Statutarstadt Klagenfurt Standort bzw. Sitz der Kärntner Landesregierung, der Diözese Gurk-Klagenfurt, der Alpe-Adria-Universität, eines Internationalen Flughafens sowie zahlreicher weiterer Institutionen und Unternehmen. Durch seine Bauwerke sowie aufgrund der Nähe zum Wörthersee ist Klagenfurt zudem ein Zentrum des Tourismus im Süden Österreichs.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Klagenfurt liegt im Zentrum Kärntens am Ostufer des Wörthersees. Das Stadtzentrum liegt im Klagenfurter Feld, einem Teil des Klagenfurter Beckens. Der Süden des Stadtgebietes liegt bereits im Gebiet des Sattnitz-Höhenzugs. Im Nordosten des Stadtgebietes liegt der Maria Saaler Berg, Lendorf und Wölfnitz liegen im südlichen Bereich des Zollfelds. Die Gebiete westlich und nördlich davon sind Teil des Feldkirchen-Moosburger Hügellandes und des Glantaler Berglandes. Zu letzterem gehört auch der Ulrichsberg, mit 1022 m ü.A. die höchste Erhebung Klagenfurts.
Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in folgende 15 Bezirke:
- I-IV Innere Stadt
- V St. Veiter Vorstadt
- VI Völkermarkter Vorstadt
- VII Viktringer Vorstadt
- VIII Villacher Vorstadt
- IX Annabichl
- X St. Peter
- XI St. Ruprecht
- XII St. Martin
- XIII Viktring
- XIV Wölfnitz
- XV Hörtendorf
Eine noch genauere Unterteilung ist nach den 25 Katastralgemeinden möglich. Diese sind:
Klagenfurt, Blasendorf (Blažnja vas), Ehrenthal, Goritschitzen (Goričica), Großbuch, Großponfeld, Gurlitsch I, Hallegg (Helek), Hörtendorf (Trdnja vas)[1], Kleinbuch, Lendorf (Dhovše), Marolla, Nagra, Neudorf (Nova vas), St. Martin bei Klagenfurt, Sankt Peter am Karlsberg, St. Peter bei Ebenthal, St. Peter bei Tentschach, St. Ruprecht bei Klagenfurt, Stein (Zakamen), Tentschach, Viktring (Vetrinj), Waidmannsdorf (Otoče), Waltendorf (Vapoča vas), Welzenegg
Die slowenischen Ortsnamen im Stadtgebiet wie auch der slowenische Name der Stadt selbst sind nicht amtlich.
Klima
In Klagenfurt herrscht gemäßigt kontinentales Klima mit relativ großen Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten. Durch die im Klagenfurter Becken vorherrschende Inversionswetterlage ist eine überdurchschnittlich häufige und oft lang anhaltende Dunst- und Nebelbildung für dieses Gebiet typisch. Im Früh- und Mittelherbst handelt es sich hierbei überwiegend um Bodennebel, während im Spätherbst und Winter meist Hochnebel bemerkbar sind. Kennzeichnend ist auch eine allgemeine Windarmut. Die im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt kalten Winter können zeitweise vom Föhn durch die südlich liegenden Karawanken gemildert werden.
Die langjährige mittlere Jahrestemperatur (ermittelt in den Jahren 1961 bis 1990) beträgt 7,7 °C. Der Mittelwert des Jahres 2005 betrug in Klagenfurt 9,3 °C.
Gewässer
Fließgewässer
Seen und Teiche
- Freyenthurn-Teiche
- Hallegger Teiche
- Krastowitzer Teich
- Kreuzberglteiche
- Polsterteich
- Schleppe-Teich
- Stift Viktring-Teiche
- Treimischer Teich
- Wörthersee
Geologie
Die Hügel im Norden der Stadt bestehen vorwiegend aus altkristallinen Glimmerschiefern und paläozoischen Phylliten, Grünschiefern und Kalken, die Sattnitz südlich von Klagenfurt aus Konglomeraten.[2]
Das gesamte Klagenfurter Becken wurde in der Eiszeit durch den Draugletscher ausgefüllt. Nach dem Abschmelzen der Eismassen bildeten Schwemmkegel der Glan den aus eiszeitlichen Schottern bestehenden Untergrund des heutigen nördlichen Stadtgebiets und des Zollfeldes. Gleichzeitig entstand auch der Wörthersee, der noch vor rund 4000 Jahren bis in das heutige Stadtzentrum reichte, wo sich durch allmähliche Verlandung ein großes Moorgebiet bildete.[3]
Geschichte
Namensherkunft und Gründungssage
Etymologisch wird der Name Klagenfurt heute nicht mehr vom Fluss Glan oder von den Klagen über Unfälle an der unsicheren Furt der Glan abgeleitet, wie dies noch vor wenigen Jahrzehnten der Fall war. Der slowenische Name Celovec für Klagenfurt, urkundlich erst 1615 als V Zelovzi belegt, wird sprachwissenschaftlich auf eine altslowenische Ausgangsform *Cviljovec zurückgeführt, die lautlich auf ein romanisches *l'aquiliu zurückgeht, was „Ort, Platz am bzw. im Wasser“ bedeutet. Das slowenische Cviljovec wurde, in Anlehnung an cvilja = Klage und entsprechend der geographischen Lage, als Klagenfurt ins Deutsche übersetzt.[4] Die noch von Kranzmayer vertretene Herleitung von einer Klagefrau cvilja (= Klage), einer der sagenhaften slawischen Furt- und Wasserfrauen, die an Bächen und Quellen ihre Wäsche waschen und Todesfälle klagend ankündigen,[5] trifft nach diesen neueren Deutungen nicht zu.
Die Gründungssage von Klagenfurt berichtet von einem Drachen, der in einem Sumpf hauste und sich von Menschen aus den umliegenden Ortschaften ernährte, die sich ihm näherten. Das Ungeheuer konnte erst mittels einer List getötet werden: Man errichtete einen Turm, an dessen Spitze man einen Ochsen als Köder ankettete, wobei die Kette auch mit einem großen Haken versehen war. Als der Drache aus seinem Sumpf kam, um den Ochsen zu fressen, verfing es sich an der Kette und konnte daraufhin erschlagen werden.[6] Diese Sage findet im Stadtwappen von Klagenfurt ihren heraldischen und im Lindwurmbrunnen ihren künstlerischen Niederschlag.
Frühe Ansiedlungen im heutigen Stadtgebiet
Erste Rodungs- und Siedlungsspuren im heutigen Stadtgebiet sind für die Zeit zwischen 4000 und 2000 v. Chr. durch Funde in Lendorf, Waidmannsdorf und Viktring belegt. Spuren von Ansiedlungen finden sich aus der Bronzezeit (Einbaum-Funde im Moor am Fuß der Sattnitz) sowie der Urnenfelderkultur und der Hallstattzeit (Wölfnitz und Waidmannsdorf). Als Siedlungsräume kamen für lange Zeit nur Gebiete in Betracht, die die moorige Landschaft, in der sich die heutige Innenstadt befindet, überragten. Dafür boten sich vor allem die Hügel im Norden des heutigen Stadtgebiets an.[7]
Antike und frühes Mittelalter
Für die Antike sind keine bedeutenden Ansiedlungen belegt, das Herrschaftszentrum für die Region sowohl für die Zeit des keltischen Noricums als auch für die Zeit der römischen Besatzung ab 45 v. Chr. bis ins 6. Jahrhundert (Virunum) befand sich auf dem nördlich des heutigen Klagenfurts gelegenen Zollfeld. Dennoch entstanden auch hier vereinzelt römische Ansiedlungen, so wurden zum Beispiel auf dem Spitalberg Reste einer Villa sowie Gräber aus der Römerzeit gefunden.
Über die Zeit der Einwanderung von Slawen ab dem Ende der Völkerwanderung, die anhand von Ortsnamen für zahlreiche Orte in Kärnten nachweisbar ist, lassen sich in Klagenfurt kaum Spuren nachweisen. Dennoch wird angenommen, dass das heutige Stadtgebiet mit der um 828 errichteten karolingisch-fränkischen Pfalz Karnburg (Civitas Carantana) in Verbindung stand.[8] Im Zug der Christianisierung Kärntens waren die Kirchengründungen von Maria Saal im Zollfeld durch das Bistum Salzburg sowie von Maria Wörth bedeutend, am Ostufer des Wörthersees sind für diese dieser Zeit keine Gründungen nachweisbar.
Nachdem Kärnten im Jahr 978 zum Herzogtum innerhalb des Heiligen Römischen Reichs erhoben worden war, kam es im 11. Jahrhundert zu zahlreichen Klostergründungen. Doch erst in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde Klagenfurt bedeutend: Die Spanheimer, die schon seit Mitte des 11. Jahrhunderts in Kärnten begütert waren und zwischen 1122 und 1179 die Kärntner Herzoge stellten, hatten nach und nach Teile des Stadtgebiets erworben. Graf Bernhard gründete 1142 das Stift Viktring und veranlasste die Besiedlung in dessen Umgebung.
Stadtgründung
Die Kärntner Herzoge Hermann († 1181) und Bernhard von Spanheim († 1256) gelten als die Gründer von Klagenfurt. Hermann wird als Begründer des am Südrand des Zollfeldes im Gebiet des heutigen Spitalbergs angelegten Marktes Klagenfurt angesehen. Diese Siedlung wird zwischen Juni 1192 und März 1199 erstmals urkundlich erwähnt, als dem Kloster St. Paul die Mautfreiheit „in foro Chlagenuurt“ gewährt wurde. Der neu gegründete Ort lag aber im Überschwemmungsgebiet der Glan und wurde immer wieder überflutet. Dies nahm Bernhard von Spanheim zum Anlass, um im Jahre 1246 die Siedlung auf überschwemmungssicherem Gebiet neu zu gründen. Klagenfurt entstand im Gebiet um den heutigen Alten Platz neu und erhielt im Jahre 1252 das Stadtrecht.
Zum Schutz der Stadt wurde eine Burg (1268 erstmals urkundlich erwähnt) und eine sechs Meter hohe Stadtmauer errichtet, vor der ein vier Meter tiefer und zehn Meter breiter Graben ausgehoben wurde. Die Burg stand vermutlich an der Stelle des heutigen Landhauses, sie wurde von Ministerialen, die als Burghüter („castellanus de Chlagenfurt“) bezeichnet wurden, verwaltet. Der erste urkundlich genannte Priester in Klagenfurt (Dominus Friedericus, 1255) war noch Vikar von Maria Saal. Erste Klagenfurter Kirche war wahrscheinlich die heutige Stadtpfarrkirche, die im 14. Jahrhundert das Patrozinium des hl. Egidius annahm (urk. 1347).
Klagenfurt hatte im Vergleich zu anderen Städten in Kärnten nur eine geringe Einwohnerzahl und blieb noch bis ins 16. Jahrhundert im Schatten der Hauptstadt St. Veit und des Handelszentrums Villach.
Frühe Neuzeit
Im Jahre 1514 wurde Klagenfurt durch einen Brand fast völlig zerstört. Die Landstände erreichten, dass ihnen der Landesfürst, Kaiser Maximilian I. die Stadt schenkte, ein einmaliger Fall in der deutschen Rechtsgeschichte. Die Landstände bauten die Stadt im Renaissance-Stil nach den Plänen des Italieners Domenico dell'Allio wieder auf und befestigten sie. Wichtige Repräsentationsbauten sind das Landhaus und der als protestantische Kirche erbaute heutige Dom. Die vorherige „Galgentratte“ wurde als „Neuer Platz“ zum neuen Stadtmittelpunkt. Die Straßen um ihn wurden schachbrettartig angelegt. Vom See herein war ein mehr als vier Kilometer langer Kanal gegraben worden zur Flutung des Stadtgrabens und zum Herantransport von Bau- und Brennmaterial. Ein zweiter, sehr viel kleinerer Kanal, der sogenannte Feuerbach, brachte Glanwasser in die Stadt, das dort in zwei offenen Gerinnen zur Verfügung stand und auch dem Abtransport von Abfällen diente.
Im 17. Jahrhundert wurden im Zuge der Gegenreformation einige Orden (Jesuiten, Franziskaner, Kapuziner, Ursulinen) angesiedelt, die mit ihren Kirchen und Klöstern das Stadtbild prägten. 1787 wurde Klagenfurt Sitz des Domkapitels.
Napoleon und die Zeit danach
1797 wurde Klagenfurt von französischen Truppen eingenommen. Vor ihrem Abzug sprengten die Franzosen die Stadtmauern im Winter des Jahres 1809. Als einziges Tor blieb das Völkermarkter Tor stehen, das später dem Straßenausbau weichen musste. Heute ist nur noch ein kleiner Rest des Befestigungswalls und des Stadtgrabens erhalten. Die Lage der Stadtmauern entspricht dem heutigen Ring.
Mit dem Jahr 1849 ging die Herrschaft der Landstände in Kärnten und somit auch in Klagenfurt zu Ende. Eine Volkszählung fünf Jahre später verzeichnet 13.712 Einwohner.
Als Klagenfurt 1850 eine Stadt mit eigenem Statut wurde, kam es nach mehr als 300 Jahren zur zweiten Stadterweiterung im Rahmen der allgemeinen Umstrukturierung des Staates und Landes und der damit verbundenen Schaffung der Ortsgemeinden als kleinste Selbstverwaltungskörper. Für sie bildeten die Katastralgemeinden die Ausgangslage. In der Regel schlossen sich zwei zu einer Ortsgemeinde zusammen, an deren Spitze dann der Bürgermeister stand. Klagenfurt erhoffte sich die Vereinigung mit seinen Randzonen, aber die lieben Nachbarn sahen darin keinen Vorteil und zogen dem Anschluss an die Stadt die selbständige Landgemeinde vor. Die neue Stadtgemeinde umfasste also schließlich außer der inneren Stadt lediglich die Vorstädte „mit Einschluss der Landortschaft Spitalmühle“. Nicht einmal der ganze Burgfriede war zu Klagenfurt gekommen: Der Kreuzberglbereich blieb in der KG St. Martin und wurde ein Teil der neuen Ortsgemeinde St. Martin bei Klagenfurt, die den Gastwirt Valentin Ratschnig zu ihrem Bürgermeister wählte. Der Klagenfurter Gemeinderat entschied sich für den 51jährigen Advokaten Dr. Andreas Koller, dem eben erst das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen worden war, als Stadtoberhaupt.
Technisches Zeitalter
Im Jahre 1863 wurde Klagenfurt an das Eisenbahnnetz der Südbahn angeschlossen, durch die darauffolgenden wirtschaftlichen Impulse stieg Klagenfurt zum echten Zentrum Kärntens auf. Ein Rückschlag trat 1896 ein, als die Stadtverwaltung die Elektrifizierung der Stadt wie auch die Aufnahme der Bahndirektion ablehnte. Der Strom kam dann doch im Jahr 1902. Allerdings ließ sich die Bahndirektion in Villach nieder, wodurch der westliche Nachbar zur Eisenbahnstadt wurde. Aufgeschlossener erwies man sich in Klagenfurt mit der 1925 eröffneten ersten Fluglinie Österreichs.
NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg
Mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Klagenfurt am 12. März 1938 Hauptstadt des Gaues Kärnten (ab 1. März 1939 Reichsgau). Ab 1. Oktober 1938 wurden auch Osttirol und ab 17. April 1941 das 1918 an Jugoslawien gefallene Mießtal und Teile Oberkrains von Klagenfurt aus verwaltet. Unter dem nationalsozialistischen Bürgermeister Friedrich von Franz wurden alle Zeitungen eingestellt Der Neue Platz wurde zum Adolf-Hitler-Platz, und zahlreiche weitere Plätze und Straßen wurden nach Nationalsozialisten benannt.
Die junge und ohnehin kleine jüdische Gemeinde in Klagenfurt (1934: 269 Glaubensjuden) wurde in dieser Zeit fast völlig ausgelöscht. In der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 verwüsteten Klagenfurter das Bethaus in der Platzgasse (das später in einem Bombenangriff gänzlich zerstört wurde), demolierten jüdische Wohnungen und schändeten den Jüdischen Friedhof in St. Ruprecht. Die in Klagenfurt verbliebenen Juden wurden später zumeist verhaftet und in Konzentrationslager deportiert, nur wenige konnten sich nach 1939 noch retten. Im Jahr 1951 lebten in Klagenfurt nur mehr neun Bürger jüdischen Glaubens.
Am 15. Oktober 1938 wurden die Statutarstadt Sankt Ruprecht und die Orte Sankt Peter, Annabichl und Sankt Martin sowie Teile der Gemeinden Krumpendorf, Lendorf, Hörtendorf, Viktring und Maria Wörth eingemeindet. Damit wuchs das Stadtgebiet von 618 Hektar auf 5613 Hektar und die Einwohnerzahl stieg von 30.000 auf über 50.000.
Im Stadtteil Lendorf errichteten Häftlinge aus dem KZ Mauthausen eine Kaserne und eine Junkerschule für die Waffen-SS. Das KZ-Nebenlager Klagenfurt-Lendorf befand sich im Hof der heutigen Khevenhüller-Kaserne.
Nachkriegszeit
Klagenfurt gehörte in der „Besatzungszeit“ zur Britischen Zone, der English War Cemetery in der Lilienthalstraße erinnert heute noch daran.
1947 wurde in Klagenfurt das erste Fernheizkraftwerk Österreichs errichtet, 1955 entstand das erste Hochhaus,und 1961 wurden die Wiener- und die Kramergasse zur ersten ausgewiesenen Fußgängerzone Österreichs.
Durch die Eingemeindung von vier großen Nachbargemeinden im Jahr 1973 konnte sich Klagenfurt auf seine heutige Größe erweitern.
Am 3. Juli 2007 hat der Gemeinderat die Umbenennung in „Klagenfurt am Wörthersee“ beschlossen.[9] Die Änderung wurde durch den Kärntner Landtag bestätigt und trat am 1. Februar 2008 in Kraft.[10]
Bevölkerung
Die Auswertung der Bevölkerungsevidenz ergab Anfang Jänner 2009 eine Zahl von 93.558 Einwohnern. Dies entspricht einer Bevölkerungszunahme gegenüber dem Vorjahr um +0,75 % bzw. +696 Einwohner. Der Ausländeranteil liegt bei rund 10 % oder 9.431 Personen. Etwa ein Drittel der Ausländer (32,8%) sind Bürger der Europäischen Union.[11]
Sprachen
Bei der Volkszählung vom 15. Mai 2001 gaben 89,4 % der Bevölkerung Deutsch als Umgangssprache an. Zweitgrößte Sprachgruppe war Kroatisch (3,3 %), gefolgt von Slowenisch (1,9 %). Ungefähr 10 % der Kärntner Slowenen haben ihren Hauptwohnsitz in Klagenfurt.[12]
Religionen
68,8 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 7,5 % evangelisch, 3,0 % muslimisch, 1,5 % orthodox, 0,6 % Zeugen Jehovas, 0,6 % altkatholisch. 16,1 % sind ohne religiöses Bekenntnis.[12]
Klagenfurt ist seit 1787 Sitz der römisch-katholischen Diözese Gurk. Die Diözese Gurk wurde im Jahre 1071 mit Bischofssitz in Gurk gegründet. 1787 wurde der Bischofssitz nach Klagenfurt verlegt; die ursprünglich evangelische Kirche und seit 1604 katholische Jesuitenkirche St. Peter und Paul wurde zur Bischofskirche erhoben. Der Dom zu Gurk ist seitdem Konkathedrale des Bistums.
Das Stadtgebiet von Klagenfurt umfasst 20 katholische Pfarren:
- Dekanat Klagenfurt-Stadt:
- Pfarre Ebental „Mariahilf“ (zum Großteil im Bezirk Klagenfurt-Land)
- Pfarre Klagenfurt-Annabichl
- Dompfarre Klagenfurt-St.Peter und Paul
- Pfarre Klagenfurt-Don Bosco
- Stadtpfarre Klagenfurt-St. Egid
- Pfarre Klagenfurt-St. Hemma
- Pfarre Klagenfurt-St. Jakob an der Straße
- Pfarre Klagenfurt-St. Josef-Siebenhügel
- Pfarre Klagenfurt-St. Lorenzen
- Pfarre Klagenfurt-St. Martin
- Pfarre Klagenfurt-St. Modestus
- Pfarre Klagenfurt-St. Peter
- Pfarre Klagenfurt-St. Ruprecht
- Pfarre Klagenfurt-St. Theresia
- Pfarre Klagenfurt-Welzenegg Herz Jesu
- Pfarre St. Georgen am Sandhof
- Pfarre Viktring-Stein
- Pfarre Wölfnitz
- Dekanat Klagenfurt-Land
- Pfarre St. Martin am Ponfeld
- Dekanat Tainach
- Pfarre St. Thomas am Zeiselberg (zum Großteil im Bezirk Klagenfurt-Land, umfasst jedoch auch den Klagenfurter Bezirk Hörtendorf mit der Filialkirche St. Margarethen)
Die evangelischen Gemeinden Klagenfurts gehören zur Superintendentur für Kärnten und Osttirol mit Sitz in Villach und umfassen zwei Pfarren:
- Evangelische Pfarrgemeinde A.u.H.B Klagenfurt (Johanneskirche)
- Evangelische Pfarrgemeinde A.u.H.B. Klagenfurt (Christuskirche)
Von der ehemaligen jüdischen Gemeinde (1934: 269 Mitglieder, 1951: 9, 1968: 15) zeugen heute nur noch der kleine Friedhof in St. Ruprecht sowie eine Gedenktafel in der Platzgasse Nr. 3, an deren Stelle sich das ehemalige Bethaus befand, welches bei den Novemberpogromen 1938 verwüstet und später durch Bomben zerstört wurde. Die wenigen heute noch in Klagenfurt lebenden Mitbürger jüdischen Glaubens gehören administrativ zur Kultusgemeinde Graz.
Sonstige Religionsgemeinschaften
- Altkatholische Kirchengemeinde für Kärnten und Osttirol
- Freie Baptistengemeinde
- Pfingstgemeinde
- Freie Evangelikale Gemeinde
- Serbisch-Orthodoxe Kirchengemeinde
- Sieben-Tage-Adventisten
- Neuapostolische Kirche
- Mormonengemeinde
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Überregionale Bedeutung hat das Stadttheater Klagenfurt unter seinen Direktoren Herbert Wochinz (1968-92) und Dietmar Pflegerl (1992-2007) gewonnen, die beide nicht nur auf bewährte Bühnenklassiker - im Schauspiel wie in der Oper - setzten, sondern zudem zahlreiche Ur- und Erstaufführungen herausbrachten. Seit der Spielzeit 2007/2008 ist Josef Ernst Köpplinger Intendant.
Es wurde 1908 zum 60. Regierungsjubiläum Franz Joseph I. von Fellner und Helmer grundrissgleich mit jenen in Gießen und Gablonz erbaut und im Jahr 1910 feierlich eröffnet.
Museen
- Die Stadtgalerie Klagenfurt präsentiert seit ihrer Eröffnung 1996 in Wechselausstellungen klassische Moderne ebenso wie neueste Kunst. Präsentiert wurden unter anderem Klimt, Schiele, Kokoschka, Morandi, Feininger, Man Ray, Jean Michel Basquiat, Paul Klee, Daniel Spoerri, Jean Tinguely, Meret Oppenheim, Max Ernst.
- Die Ausstellungen im Kärntner Landesmuseum zeigen Sammlungen aus Archäologie, Kunst und Geschichte, Volkskunde, Botanik, Zoologie, Geologie und Mineralogie sowie eine Musikinstrumentensammlung.
- Das Museum Moderner Kunst Kärnten (vormals „Kärntner Landesgalerie“) zeigt auf rund 1000 m² Ausstellungsfläche Einzel- und Themenausstellungen zu moderner und zeitgenössischer Kunst . Einen Ausstellungsschwerpunkt bilden dabei die Sammlungsbestände des Landes Kärnten. Sie umfassen Werke von sowohl regional als auch international bedeutenden Namen des 20. und 21. Jahrhunderts, wie beispielsweise Hans Bischoffshausen, Kiki Kogelnik, Maria Lassnig, Hermann Nitsch, Hans Staudacher und als Vertreter der jüngsten Generation Hans Schabus. Die Burgkapelle kann von jungen Künstlerinnen und Künstlern als Projektraum genutzt werden, im Arkadengang sind Objekte und Skulpturen ausgestellt.
- Das Bergbaumuseum präsentiert die Geschichte des Kärntner Bergbaues in rund 3000 m² großen Ausstellungsräumen. Das Museum befindet sich in einem 500 Meter langen Stollen im Kreuzbergl, der im 2.Weltkrieg als Luftschutzbunker gedient hatte. Ausstellungsexponate umfassen verschiedenste Mineralien, Edelmetalle und eine Münzprägestätte. Alljährlich findet in der Felsenhalle des Museums eine Sonderausstellung statt. Klagenfurts botanischer Garten mit dem Schwergewicht auf alpiner Flora liegt vor dem Museumseingang.
- Thomas Koschat war Komponist und Dichter und gründete die ersten Quintette der Hofoper Wien (auch bekannt als Koschat-Quintette), mit denen er internationalen Erfolg hatte. Das Koschatmuseum ist eine Erinnerungsstätte mit Archiv, Fotografien, Manuskripten und Persönlichem.
- Das Geburtshaus des Romanciers Robert Musil ist heute ein Literaturmuseum mit ständigen Ausstellungen zu seiner Person selbst sowie zu Christine Lavant und Ingeborg Bachmann. Dokumentationen, Fotografien, Manuskripte sind ebenso zu sehen wie eine Bibliothek mit Werken der drei Schriftsteller.
- Das Diözesanmuseum, das älteste seiner Art in Österreich, zeigt seltene Kostbarkeiten sakraler Kunst aus Kärnten vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert mit Schätzen wie dem ältesten färbigen Glasfenster Österreichs, der „Magdalenenscheibe“ aus Weitensfeld von 1170.
- Gustav-Mahler-Komponierhäuschen: Gustav Mahler verbrachte etliche Sommer an der Ostbucht des Wörther Sees bei Maiernigg mit intensiver Kompositionsarbeit. Einige seiner berühmtesten Werke entstanden in dem heute als kleines Museum geführten Haus auf einer Waldlichtung über dem See.
- Das Landwirtschaftsmuseum Ehrental zeigt eine umfangreiche Sammlung alter, bäuerlicher Gerätschaften. Alljährlich finden diverse Sonderausstellungen statt.
- Das Eboardmuseum - das einzige weltweit - zeigt über 800 elektronische Tasteninstrumente. Es wurde 1987 als Keyboardmuseum von Gert Prix gegründet und 2003 umbenannt. Die Instrumente sind auf 500 m² ausgestellt und können auch bespielt werden.
Bauwerke
Denkmäler und Brunnen
Bekanntestes Denkmal Klagenfurts ist auf dem Neuen Platz der Lindwurmbrunnen, ein bedeutendes Beispiel der Kunst des Manierismus. Dem Gründer der Stadt, Bernhard von Spanheim, ist das Spanheimer-Denkmal am Arthur-Lemisch-Platz gewidmet. Ein weiteres auffälliges Denkmal in der Innenstadt ist die Pestsäule (ursprünglich „Dreifaltigkeitssäule“ genannt) am Alten Platz: Sie wurde zum Dank für das Ende einer Pestepidemie errichtet und nach dem Sieg über die Türken vor Wien 1683 durch ein Kreuz und einen liegenden Halbmond ergänzt. Ein überaus beliebtes Fotomotiv ist das „Wörtherseemandl“ von Heinz Goll in der Fußgängerzone, das die Entstehungssage des Wörthersees zum Thema hat.
→ siehe auch Liste der Denkmäler und Brunnen in Klagenfurt am Wörthersee
Schlösser und Burgen
Auf dem heutigen Stadtgebiet befinden sich rund 20 Schlösser. Der vorwiegend in der Blütezeit der Stadt im 16. Jahrhundert von Landständen und begüterten Bürgern als Herrensitze errichteten Bauten befinden sich alle außerhalb des Stadtzentrums. Sie befinden sich heute überwiegend in Privatbesitzt. Nur wenige der Schlösser sind öffentlich zugänglich, so z. B. eines der bekanntesten unter ihnen, das am Wörthersee gelegene Schloss Maria-Loretto.
Burganlagen gibt es im heutigen Klagenfurt nicht mehr. In Urkunden werden bald nach Neugründung der Stadt (1246) in den Jahren 1258 und 1268 Kastellane und eine Burg erwähnt, über deren Lage ist aber heute nichts mehr bekannt. Eine zweite Burg befand sich wohl an der Stelle des ab 1574 erbauten Landhauses. Auch einige der Klagenfurter Schlösser wurden an der Stelle mittelalterlicher Burganlagen errichtet. Im einzigen Gebäude der Stadt, das heute „Burg“ genannt wird – siehe Burg (Klagenfurt) –, das aber nicht auf eine solche zurückgeht, sondern der Amtssitz des Burggrafen war, befindet sich das Kunstmuseum MMKK.
→ siehe auch Liste der Schlösser in Klagenfurt am Wörthersee.
Sakralgebäude
Wichtigste Kirchen der Stadt sind der ab 1581 errichtete Klagenfurter Dom, Domkirche der Diözese Gurk-Klagenfurt, und die Stadthauptpfarrkirche St. Egid. Zu den ältesten Sakralgebäuden Klagenfurts zählt auch die Heiligengeistkirche am westlichen Rand der Innenstadt. Mit dem Stift Viktring befindet sich auch ein ehemaliges Kloster im heutigen Stadtgebiet. Es wurde 1142 durch den Stadtgründer Bernhard von Spanheim gestiftet und 1786 aufgehoben. Die ehemaligen Klostergebäude werden heute vom BRG Viktring genutzt, die vormalige Stiftskirche dient als Pfarrkirche. Die alten Dorfkirchen der Ortsteile Lendorf und St. Peter am Bichl enthalten romanische Fresken und kostbare karolingische Flechtwerksteine. Nicht nur in der gesamten Fachwelt berühmt sind die zwei Giebelsteine von St. Peter am Bichl mit dem dreistreifigen sogenannten lombardischen Musterornament von ca. 900 A.D.[13]
Neben den zahlreichen katholischen Kirchenbauten gibt es auch zwei evangelische Gotteshäuser, die Johanneskirche am Lendkanal und die Christuskirche im Osten der Stadt.
→ siehe auch Liste der Kirchen in Klagenfurt am Wörthersee
Weitere Bauwerke
- Altes Rathaus
- Hauptbahnhof Klagenfurt
- Hypo Group Alpe Adria-Zentrum
- Landhaus Klagenfurt
- Neues Rathaus
- Viktringerhof
Parkanlagen
Die Landeshauptstadt besaß bis zum Abzug der französischen Truppen im Jahre 1809 Stadtmauern mit Wassergräben in Form eines Quadrats und einer Seitenlänge von etwa einem Kilometer, die den Altstadtkern umschlossen. Nach Beseitigung der Befestigungsanlagen entstanden anstelle jener die vier Ringstraßen mit zahlreichen Parkanlagen, die nach Dichtern und Komponisten benannt wurden. Am Viktringer Ring schuf man den Koschatpark, benannt nach dem Kärntner Liederfürsten Thomas Koschat, innerhalb des Villacher Rings sollte der auf dem im Jahre 1900 zugeschütteten Stadtgraben geschaffene Park erst Stadtpark heißen, wurde aber Anfang 1905 anlässlich des 100. Todestages von Friedrich Schiller vom Gemeinderat Schillerpark benannt. An der Ecke Villacher Ring zum St. Veiter Ring benannte man die Freifläche Goethepark nach dem zweiten deutschen Literaturklassiker Johann Wolfgang von Goethe. Östlich schließt sich der nach dem berühmten österreichischen Komponisten der Romantik Franz Schubert benannte Schubertpark an. Und auch am Völkermarkter Ring im Osten findet man Grünanlagen, beispielsweise vor dem Konzerthaus oder dem Bundesgymnasium, wo jetzt die Schillerbüste aus dem Schillerpark aufgestellt ist. An der Innenecke Völkermarkter zum Sankt Veiter Ring liegt der nach einem daneben geborenen Klagenfurter Schriftsteller benannte Rauscherpark, der nach Umgestaltungsarbeiten seit dem Jahre 2006 in neuem Glanz erstrahlt.
Der Europapark ist mit seiner Größe von rund 22 Hektar nicht nur der größte Park in Klagenfurt, sondern auch eine der größten Parkanlagen Österreichs. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Wörthersee in einem Dreieck zwischen dem Klagenfurter Strandbad, dem Lendkanal und Minimundus. Der Name soll die Weltoffenheit der Stadt symbolisieren, was auch durch Flaggen der verschiedenen Partnerstädte unterstützt wird.
Der Hülgerth-Park liegt östlich der Sankt-Ruprechter-Straße im VII. Bezirk „Viktringer Vorstadt“ und zeigt eine Büste des Feldmarschallleutnants Ludwig Hülgerth.
Der Maria-Theresia-Park im VIII. Bezirk „Villacher Vorstadt“ liegt zwischen der Waisenhauskaserne und der Herbertstraße, wird im Westen von der Lerchenfeldstraße und im Osten von der Deutenhofenstraße begrenzt. Im westlichen Teil steht ein Denkmal zu Ehren des Infanterie Regiments „Graf von Khevenhüller Nr. 7“ (1691-1918).
Friedhöfe
Klagenfurt besitzt 15 Friedhöfe, davon sieben städtische, sieben katholische Pfarrfriedhöfe und einen Kriegerfriedhof aus der britischen Besatzungszeit:
- Friedhof Emmersdorf (Pfarre Karnburg)
- Friedhof Großbuch (Pfarre Tigring)
- Friedhof Hörtendorf (Magistrat)
- Friedhof Lendorf (Pfarre Lendorf)
- Friedhof St. Andrä (Magistrat)
- Friedhof St. Georgen am Sandhof (Magistrat)
- Friedhof St. Jakob an der Straße (Magistrat)
- Friedhof St. Martin (Pfarre St. Martin)
- Friedhof St. Martin am Ponfeld (Pfarre Tigring)
- Friedhof St. Peter (Magistrat)
- Friedhof St. Peter am Bichl (Pfarre Zweikirchen)
- Friedhof St. Ruprecht (Magistrat), ältester bestehender Friedhof der Stadt (der Teil um die Kirche ist im Besitz der Pfarre St. Ruprecht; unmittelbar angeschlossen ist der nur nach Voranmeldung begehbare Jüdische Friedhof)
- Friedhof Stein-Viktring (Magistrat)
- Zentralfriedhof Annabichl (Magistrat), größter Friedhof Kärntens
- Commonwealth Kriegsfriedhof in Klagenfurt (English War Cemetery)
Ehemalige Friedhöfe
- Stadpfarrkirche: Rund um die Kirche befand sich der älteste Friedhof Klagenfurts.
- Hl.-Geist-Kirche: Im Bereich des Hl.-Geist-Platzes war hier ein Friedhof. Auf ihm wurden zahlreiche Pestopfer bestattet.
- Bürgerspitalskirche: Hinter der Bürgerspitalskirche lag früher ebenfalls ein Friedhof. Später war in diesem Bereich der Botanische Garten von Klagenfurt, danach das Lapidarium des Landesmuseums von Kärnten. Seit 2007 steht dort ein Verwaltungsgebäue des Amtes der Kärntner Landesregierung.
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Künstlerhaus, Goethepark 1, Architekt: Franz Baumgartner, 1913/14
- Botanischer Garten am Ostrand des Kreuzbergls
- Christkindlmarkt, jährlicher Weihnachtsmarkt auf dem Neuen Platz von Mitte November bis Mitte Jänner
- Kärntner Landesarchiv
- Lendkanal, Wasserstraße zwischen Stadtzentrum und Wörthersee
- Minimundus, Miniaturenpark
- Planetarium
- Reptilienzoo Happ
- Stätte der Kärntner Einheit im Landhaushof
- Brunnenanlage im Landhauspark mit Masken nach Vorlage von Kiki Kogelnik
- Strandbad Klagenfurt
- Über der Wörtherseebucht ein renovierungsbedürftiger Schrotturm aus dem Biedermeier[14]
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich finden in Klagenfurt die Lesungen und Diskussionen rund um den Ingeborg-Bachmann-Preis statt. Autoren, Literaturkritiker, Literaturwissenschafter, Journalisten und Verleger aus aller Welt treffen sich bei diesem Ereignis in Klagenfurt.
In den Sommermonaten kommen alljährlich Musiker aus aller Welt in das ehemalige Zisterzienserkloster Viktring. Dort findet das Musikforum Viktring statt, wo sich Musiker zu Meisterkursen, Workshops und Konzerten treffen. Im Rahmen des Musikforums wird auch der internationale Kompositionspreis des Musikforums und der Gustav Mahler Kompositionspreis verliehen.
In den letzten Jahren hat Klagenfurt mit der Wörtherseebühne, einer Freilichtbühne direkt am Wörthersee, für Schlagzeilen gesorgt. Leider ging es dabei nicht nur um Berichte über sehenswerte Aufführungen, sondern oft um politische und wirtschaftliche Diskussionen.
siehe auch: ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater
Sport
Klagenfurt ist jedes Jahr der Austragungsort zweier Sportveranstaltungen von internationalem Rang. Das zweitgrößte Triathlon-Event nach Roth in Europa, der Kärnten Ironman Austria, bei dem bis zu 2.000 Teilnehmer 3,8 km schwimmen, 180 km Rad fahren und danach 42,2 km laufen, findet in Klagenfurt statt.
Das zweite sportliche Großereignis ist das Beachvolleyball-Grand-Slam-Turnier, bei dem die besten Beachvolleyballer der Welt im Klagenfurter Strandbad direkt am Wörthersee ihr Können zur Schau stellen.
Klagenfurt hat eine sehr erfolgreiche Eishockeymannschaft: den 29-fachen österreichischen Rekordmeister EC KAC, sowie mehrere Fußballvereine. Der SK Austria Kärnten vertritt Klagenfurt in Österreichs oberster Liga. In der drittklassigen Regionalliga Mitte spielen der FC Kärnten, der 2001 den ÖFB-Cup gewann, und der 1970 als studentischer Fußballklub des BRG für Slowenen gegründete SAK Klagenfurt, der „Slovenski atletski klub“.
Klagenfurt war Austragungsort für drei Vorausscheidungsspiele der Fußball-Europameisterschaft 2008, welche in der Hypo Group Arena stattfanden.
Die zwei traditionsreichen Rudersportvereine "Albatros" und "Nautilus" haben ihre Vereinshäuser am Nordostufer des Wörthersees.
In Klagenfurt ist auch der American-Football-Verein Carinthian Black Lions angesiedelt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Klagenfurt ist Kärntens wichtigster Wirtschaftsstandort. 22 % der Kärntner Gewerbebetriebe sowie 20 % der Kärntner Industriebetriebe befinden sich in der Landeshauptstadt. Per Stichtag 15. Mai 2001 waren in Klagenfurt 63.618 Personen in 6.184 Betrieben angestellt. 33 davon sind mit mehr als je 200 Mitarbeitern Großunternehmen. Den wirtschaftlichen Schwerpunkt bilden die Leichtindustrie, mittelständische Handels- und Gewerbebetriebe sowie der Tourismus. In Klagenfurt haben sich auch einige internationale Firmen, wie Siemens und Philips, angesiedelt. Ein Herzstück der Klagenfurter und Kärntner Wirtschaftspolitik ist der unmittelbar neben der Alpen-Adria-Universität gelegene Lakeside Science & Technology Park. Der Technologiepark ermöglicht aufgrund seines Standortes eine sehr enge Kooperation zwischen Wirtschaft und Forschung (Universität, FH) und hat das Ziel, Kärnten bzw. Klagenfurt, als High-Tech-Standort zu etablieren. Klagenfurt ist außerdem Standort zweier sehr bekannter Getränkeerzeuger: des Fruchtsaftherstellers Pago und der weltweit bekannten Firma Stroh Rum.
Märkte
Der wichtigste Marktplatz in Klagenfurt ist der Benediktinerplatz, früher auch Herzogplatz genannt, auf dem zweimal wöchentlich ein Wochenmarkt stattfindet, auf dem Lebensmittel wie Gemüse, Früchte, Honig, Fleisch, Fisch und Geflügel angeboten werden. Manche der „Standler“ kommen inzwischen nicht mehr nur aus Klagenfurts Umgebung, sondern sogar von jenseits der Staatsgrenzen. In der Mitte des Gevierts ist an einer Laternensäule das Klagenfurter Marktrichterschwert angebracht, ein Rechtsdenkmal aus dem 18. Jahrhundert, welches als Symbol für Marktordnung und Marktfreiheit gilt. Am Rand des Platzes steht der „Steinerne Fischer“, das Wahrzeichen des früheren Fischmarktes.
Energieversorgung
Seit Februar 2007 ist ein Biomasse-Heizwerk im Süden Klagenfurts in Betrieb. Es versorgt verschiedene Abnehmer mit Fernwärme.
Messen
In Klagenfurt finden jährlich 13 Fach- und Publikumsmessen statt, z. B. die „Internationale Holzmesse“, die „GAST“, die „Agrarmesse“, die „Weidwerk & Fischweid“, die „Freizeit“, die „Herbstmesse“ sowie die „Familienmesse“ mit der „Gesund leben“.
Verkehr
Straßenverkehr
An Klagenfurt vorbei führt die A2, welche besonders als Verbindung Richtung Wien und Villach von großer Bedeutung für die Stadt ist. Ein Großteil der Autobahn nahe Klagenfurt wurde als Tunnel ausgeführt. Ins südlich angrenzende Slowenien kommt man entweder direkt über den Loiblpass oder über den mautpflichtigen Karawankentunnel mit Umweg über Villach.
Flugverkehr
Klagenfurt hat mit dem Alpe-Adria-Flughafen einen internationalen Flughafen.
Öffentlicher Nahverkehr
Der öffentliche Nahverkehr im Stadtgebiet wird heute nur noch durch Linienbusse der Klagenfurter Stadtwerke bewältigt. Ab 1891 hatte Klagenfurt auch über ein Straßenbahnnetz mit Linien zum Bahnhof, nach Annabichl, zum Kreuzbergl und zum Strandbad am Wörthersee verfügt, die letzte Straßenbahnlinie wurde 1963 aufgelassen. Ab den 1940er Jahren fuhren für einige Jahrzehnte auch Oberleitungsbusse („Obus“)nach St. Peter, zum Kreusbergl und von der Straßenbahnhaltestelle „See“ nach Krumpendorf.
Schienenverkehr
Die Bedeutung Klagenfurts als Eisenbahnknoten bleibt hinter der Villachs zurück. Klagenfurt liegt an der wichtigen Strecke Wien – Villach, weitere Strecken gehen im Süden nach Jesenice (Rosentalbahn), im Osten ins Lavanttal (via Jauntalbahn und Lavanttalbahn) sowie nach Maribor (Drautalbahn).
Die Koralmbahn soll nach Fertigstellung Klagenfurt an Graz und weiter an Wien anbinden. Die Arbeiten an dieser Hochleistungsbahnverbindung sind derzeit im Gange.
Im Stadtgebiet gibt es folgende Bahnhöfe und Haltestellen:
- Klagenfurt Hauptbahnhof
- Klagenfurt Annabichl
- Klagenfurt Ostbahnhof
- Klagenfurt Viktring
- Klagenfurt Lend
- Klagenfurt Ebenthal
Bildung
Bedeutendste Bildungseinrichtungen sind die rund 8000 Studierende zählende Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und die Fachhochschule Kärnten. Des Weiteren finden sich eine Vielzahl von Schulen mit unterschiedlichen Spezialisierungen und Ausbildungsniveaus, zum Beispiel das Europagymnasium als ältestes Gymnasium Österreichs, das BRG Viktring mit musischem Schwerpunkt, das Ingeborg-Bachmann-Gymnasium, das BG/BRG für Slowenen und eine zweisprachige Handelsakademie.
Sicherheit und Rettungsdienste
Polizei
Am Beginn der St.-Ruprechter Straße mit Eingang Buchengasse liegt die Sicherheitsdirektion Kärnten und das Landespolizeikommando Kärnten. Im selben Komplex befindet sich eine der beiden Bundespolizeidirektionen Kärntens in der sich das Stadtpolizeikommando, die Stadtleitzentrale, die Verkehrsinspektion, das Polizeianhaltezentrum, ein operativer Kriminaldienst und eine Polizeiinspektion, wie das Polizeiwachzimmer neuerdings heißt, befinden. Außerdem gibt es in Klagenfurt sechs weitere Polizeiinspektionen im Hauptbahnhof, am Landhaushof, in der Villacher Straße, in Viktring, Sankt Peter und am Flughafen in Annabichl, wo sich auch die Autobahnpolizeiinspektion Klagenfurt am Wörthersee befindet, während die Verkehrsinspektion Klagenfurt ihren Sitz in der Morogasse 33 hat. Seit 2003 befindet sich in Klagenfurt auch eine Außenstelle des Einsatzkommandos Cobra. Die Klagenfurter Polizei führt besonders am Wochenende verstärkte Streifen durch, um Klagenfurts „Bermudadreieck“ im Bereich der Herrengasse sicherer zu machen.
In der Purtscherstraße liegt die Justizanstalt Klagenfurt, mit einer Belagsfähigkeit von 340 Insassen und dient dem Vollzug von Untersuchungshaften, Strafhaften, sowie Finanz- und Verwaltungsstrafhaften. Die JA Klagenfurt verfügt über eine Außenstelle in Sankt Georgen am Längsee sowie ein Freigängerhaus für den gelockerten Vollzug
Bundesheer
In der Mießtaler Straße befindet sich im Kommandogebäude FM Hülgerth, das Militärkommando Kärnten. Weiters gibt es in Klagenfurt drei Kasernen: In der Khevenhüllerkaserne in der Feldkirchner Straße befindet sich das Jägerbataillon 25, der einzige Luftlandeverband Österreichs. In der Kaserne befindet sich auch das Kommando der 3. Betriebsversorgungsstelle sowie die Werkstattkompanie des Stabsbataillon 7. In der Windischkaserne in der Rosenbergstraße befindet sich die Ergänzungsabteilung Kärntens, sowie das Kommando, die Stabskompanie, die Nachschub- und Transportkompanie (momentane KIOP-Kräfte) und die Führungsunterstützungskompanie des Stabsbataillon 7. Die Laudonkaserne in der Laudonstraße beheimatet die Heereszeuganstalt. Die älteste Kaserne Österreichs, die unter Denkmalschutz stehende Waisenhauskaserne in der Deutenhoferstraße, wurde mit 30. April 2009 geräumt.
Außerdem befindet sich am Flughafen Klagenfurt einer der beiden Stützpunkte des Hubschraubergeschwaders, dessen Helikopter vom Typ Alouette III Verbindungs-, Aufklärungs- und Transportflüge übernehmen. Zum zivilen Alltag gehören Einsätze für Bergrettung und Katastrophenhilfe, da die Maschinen ein fixer Bestandteil des österreichischen Notarzthubschraubersystems sind.
Feuerwehr und Rettungsdienste
In der Hans-Sachs-Straße befindet sich das Bezirksfeuerwehrkommando Klagenfurt-Stadt, mit der einzigen Berufsfeuerwehr Kärntens. Sie übernimmt auch den vorbeugenden Brandschutz sowie feuerpolizeiliche Aufgaben. Ebenfalls dort befindet sich die Freiwillige Feuerwehr Hauptwache, die älteste Feuerwehr Klagenfurts. Zudem gibt es zwei Betriebsfeuerwehren für den Flughafen und das Stadttheater. Außerdem gibt es in Klagenfurt noch neun weitere Freiwillige Feuerwehren in den Stadtteilen Kalvarienberg, Sankt Georgen am Sandhof, Haidach, Sankt Peter, Sankt Ruprecht, Sankt Martin, Wölfnitz, Emmersdorf und Viktring. In der Rosenegger Straße befindet sich das Landesfeuerwehrkommando Kärnten mit der Landesfeuerwehrschule und die Bundesleitung der Kärntner Bergrettung mit einer Ortsstelle. In der Grete-Bittner-Straße ist der Landesverband des Roten Kreuzes, die Bezirksstelle, die Blutspendezentrale und das Jugendrotkreuz.
Das Landeskrankenhaus Klagenfurt ist mit 24 Klinischen Abteilungen und 7 Zentralen Instituten das größte Krankenhaus Kärntens sowie das drittgrößte Österreichs. Es beherbergt 1.679 Betten und 4.000 Mitarbeiter. Mit ca. 6.500 Mahlzeiten täglich ist das LKH Klagenfurt die größte Krankenhausküche Kärntens. Derzeit befindet sich das LKH im Umbau und wird bis zum Jahr 2010 eines der modernsten Gesundheitszentren Europas.
Außerdem gibt es noch das Allgemeine öffentliche Krankenhaus der Elisabethinen sowie ein Unfallkrankenhaus.
Politik
Klagenfurt ist eine Statutarstadt und bildet als solche einen eigenen Verwaltungsbezirk.
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Klagenfurt besteht aus 45 Mitgliedern und setzt sich seit der letzten Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:[15]
Stadtsenat und Bürgermeister
Der Klagenfurter Stadtsenat (Stadtregierung) besteht aus neun Mitgliedern. Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2009 Christian Scheider (BZÖ).[16]
Nach dem Gemeinderatswahlen 2009 stehen den Parteien folgende Stadtratssitze zu:[15]
- 4 BZÖ
- 2 SPÖ
- 2 ÖVP
- 1 Grüne
Bürgermeister seit 1850
Wie schon zuvor in anderen Städten Kärntens wurde in Klagenfurt 1588 das Bürgermeisteramt geschaffen, um den Stadtrichter von seinen Aufgaben zu entlasten.[17] Erster Bürgermeister der Stadt wurde der Baumeister Christoph Windisch. Bis um die Mitte des 18. Jahrhunderts fanden die Bürgermeisterwahlen jährlich statt. Kaiser Joseph II. hob die städtische Selbstverwaltung auf, das Stadtoberhaupt wurde von nun an auf Lebenszeit ernannt. Ab 1807 gibt es einen „geprüften“ Bürgermeister, dessen Posten öffentlich ausgeschrieben wurde. Nach der März-Revolution 1848 wurde der Gemeinderat und aus seiner Mitte erstmals 1850 der Bürgermeister gewählt. Seit 1920 fand die Wahl des Gemeinderates und des Stadtoberhauptes nach dem allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrecht statt. In der Nationalsozialistischen Zeit wurde der Bürgermeister ernannt. Seit 1945 gibt es die gemeinderechtliche Selbstverwaltung und seit März 1991 wird der Bürgermeister von Klagenfurt vom Volk direkt gewählt.
- Andreas Koller, 1850 – 1852
- Ferdinand Hauser, 1852 – 1861
- Gabriel Ritter von Jessernig, 1861 – 1865
- Leopold Nagel, 1865 – 1870
- Gabriel Ritter von Jessernig, 1870 – 1887
- Franz Erwein, 1887 – 1890
- Franz Glöckner, 1890 - 1892
- Friedrich Posch, 1892 - 1896
- Julius Christoph Neuner, 1896 - 1905
- Johann Franz Suppan, 1905 - 1906
- Julius Christoph Neuner, 1906 - 1909
- Gustav Ritter von Metnitz, 1909 - 1915
- Friedrich Reichsfreiherr von Wetzlar-Plankenstern, 1916 - 1921
- Friedrich Wolsegger, 1921 - 1926
- Adolf Heinrich Bercht (großdeutsch), 1926 - 1931
- Franz Pichler-Mandorf (SDAP), 1931 - 1934
- Adolf Wolf (CS), 1934 - 1938
- Friedrich von Franz (NSDAP), 1938 – 1945
- Friedrich Schatzmayer (SPÖ), 1945 – 1952
- Peter Graf (SPÖ), 1952 – 1957
- Hans Ausserwinkler (SPÖ), 1957 – 1973
- Leopold Guggenberger (ÖVP), 1973 - 1997
- Harald Scheucher (ÖVP), 1997 - 2009
- Christian Scheider (BZÖ), seit 2009
Wappen
Das Wappen der Stadt Klagenfurt zeigt einen schwebenden Drachen (und nicht einen Lindwurm, wie in der offiziellen Blasonierung beschrieben) vor einem Turm. Der Drache steht für die Gründungssage der Stadt, der hohe bezinnte Turm ist ein zeittypisches Symbol für die städtische Selbstverwaltung. Ein Stadtsiegel wurde bereits 1280 erwähnt, das älteste im Original erhaltene Siegel stammt aus dem Jahr 1287. Auf dem Stadtsiegel von 1512 (sicher) sowie dem erneuerten Siegel von 1592 (vermutlich) wird ein zweibeiniger Drache dargestellt, in der Folge wechselt die Darstellung, wie auch bei der Figur auf dem Brunnen, zum vierbeinigen Lindwurm über. Während die Grundmotive und Tinkturen des Wappens immer feststanden, hat man sich erst im 20. Jahrhundert mit dem zweibeinigen Drachen für die Beibehaltung des ältesten Motivs entschieden.
Die amtliche Blasonierung des Klagenfurter Wappens lautet:
- „Das Stadtwappen zeigt in Rot über grünem Schildfuß einen dreizinnigen, gequaderten silbernen Stadtturm mit rundbogigem Tor, vor dem in halber Höhe ein grüner Lindwurm querüber nach rechts schwebt.“[18]
Die Fahne zeigt die Stadtfarben Rot-Weiß-Grün.
Städtepartnerschaften
Klagenfurts Partnerstädte sind:
- Czernowitz, Ukraine (seit 1992)
- Dachau, Deutschland (seit 1974)
- Dessau-Roßlau, Deutschland (seit 1970)
- Duschanbe, Tadschikistan (seit 1973, Partnerschaft gekennzeichnet durch Hilfe bei Naturkatastrophen sowie medizinische Hilfe)
- Gladsaxe, Dänemark (seit 1969)
- Gorizia/Görz, Italien (seit 1965)
- Laval, Kanada (seit 2005)
- Nanning, China (seit 2001)
- Nazareth-Illit, Israel (seit 1993)
- Nova Gorica/Neugörz, Slowenien (seit 1965)
- Rzeszów, Polen (seit 1975)
- Sibiu/Hermannstadt, Rumänien (seit 1990)
- Tarragona, Spanien (seit 1994)
- Venlo, Niederlande (seit 1961)
- Wiesbaden, Deutschland (seit 1930, älteste Städtepartnerschaft der Welt, seit vielen Jahren findet ein reger Schüler- und Kulturaustausch statt sowie Seniorenreisen)
- Zalaegerszeg, Ungarn (seit 1990)
In der Kramergasse in der Innenstadt Klagenfurts sind Bodenmosaike mit den Wappen der Partnerstädte zu sehen. Die Ausführung stammt vom Kärntner Maler und Mosaikkünstler Franz Kaplenig.
Zur Erinnerung an die älteste Städtepartnerschaft der Welt zwischen Klagenfurt und Wiesbaden heißt eine Hauptstraße in der Klagenfurter Innenstadt "Wiesbadner Straße" und das Kurhaus von Wiesbaden wurde im Minimundus verewigt. Im Gegenzug trägt ein Straßenzug in Wiesbaden den Namen "Klagenfurter Ring". Aber auch andere Partnerstädte wurden in Klagenfurter Flurnamen verewigt (Dessauer Straße, Duschanbegasse, Gladsaxeweg, Görzer Allee, Hermannstädter Weg, Tarragonaallee, Venloweg).
Diplomatische Vertretungen
1906 eröffnete das damalige Königreich Italien als erste Nation eine diplomatische Vertretung in Klagenfurt. Zur Zeit bestehen vierzehn ausländische Vertretungen.
- Generalkonsulat: Slowenien
- Konsulate und Honorarkonsulate: Chile, Finnland, Frankreich, Italien, Niederlande, Philippinen, Polen, Schweden, Schweiz, Südkorea, Tschechien, Ukraine, Ungarn und Indonesien
Das Generalkonsulat von Deutschland wurde aufgelassen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Anton Afritsch, Sozialpolitiker, Gründer der Kinderfreunde
- Michael Ausserwinkler, ehem. Gesundheitsminister
- Ingeborg Bachmann, Schriftstellerin
- Manfred Bockelmann, Maler und Fotograf
- Herbert Boeckl, Maler
- Maximilian Daublebsky von Sterneck, Admiral, beteiligt an der Schlacht von Lissa
- Sigisbert Dolinschek, Politiker
- Günther Domenig, Architekt
- Ines Doujak, zeitgenössische Künstlerin
- Otto Anton Eder, Schauspieler und Regisseur
- Sabine Egger, Schirennläuferin
- Felix Ermacora, Politiker und Menschenrechtsexperte
- Antonio Fian, Schriftsteller, Essayist und Dramatiker
- Edi Finger, Sportreporter
- Helga Glantschnig, Schriftstellerin
- Ferdinand Graf, erster Verteidigungsminister der Republik Österreich
- Stephanie Graf, Leichtathletin
- Karl-Heinz Grasser, ehem. Politiker und ehem. Bundesminister
- Egyd Gstättner, Publizist und Schriftsteller
- Hannes Hempel, Radrennfahrer
- Rupert Henning, Schauspieler, Regisseur und Autor
- Fred Hennings, Schauspieler
- Franz Paul von Herbert, Kunstmäzen
- Sissy Höfferer, Schauspielerin
- Gert Jonke, Schriftsteller
- Udo Jürgens, Musiker
- Dieter Kalt, Eishockeyspieler
- Josef Valentin Kassin, Bildhauer
- Josef Knapp, Opernsänger
- Dagmar Koller, Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin
- Thomas Koschat, Komponist und Chorleiter
- Stefan Koubek, Tennisspieler
- Eberhard Kranzmayer, Dialektforscher und Sprachwissenschaftler
- Karl-Bernhardin Kropf, Organist und Kirchenmusiker
- Hubert Fabian Kulterer, Autor und Aktionskünstler
- Marco Lackner, Jazz-Saxofonist und Bigband-Leader
- Stefan Lexa, Fußballspieler
- Eduard Lucerna, Komponist
- Michael Maier, Journalist
- Egon Matzner, Volkswirtschaftler und Finanzwissenschaftler
- Penny McLean, Sängerin
- Günther Mittergradnegger, Komponist, Erneuerer des Kärntner Liedes
- Karlheinz Miklin, Jazz-Saxophonist und Universitätsprofessor
- Robert Musil, Schriftsteller und Theaterkritiker
- Heinz Nittel, Politiker, Stadtrat von Wien
- Jasmin Ouschan, Poolbillardspielerin
- Lothar Peter, Soziologe
- Wolfgang Petritsch, Diplomat und ehemaliger Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina
- Gerhard Pilgram, Autor, bildender Künstler und Kunstmanager
- Ursula Plassnik, Diplomatin und Politikerin
- Thomas Pöck, Eishockeyspieler
- Manfred Posch, Journalist, Autor, Alpinist und Astronom
- Wolfgang Puschnig, Jazzmusiker und Universitätsprofessor
- Antonia Rados, Fernsehjournalistin
- Roland Rainer, Architekt
- Ernst Rauscher von Stainberg, Schriftsteller
- Ernst Alexander Rauter, Schriftsteller
- Mathias Reichhold, Politiker
- Wilhelm Rudnigger, Schriftsteller
- Joseph Sablatnig, Flugpionier
- Franz II. Xaver von Salm-Reifferscheidt-Krautheim, Fürstbischof und Kardinal
- Horst Skoff, Tennisspieler
- Bernhard von Spanheim, Herzog von Kärnten
- Johann Staber, Architekt
- Josef Stefan, Mathematiker und Physiker
- Hubert Steiner, Historiker und Staatsarchivar
- Arnold Sucher, Landeshauptmann
- Bernd Svetnik, Maler
- Stephan Tauschitz, Staatssekretär für Äußeres
- Peter Truschner, Schriftsteller
- Johann von Viktring, Geschichtsschreiber
- Thomas Woschitz, Filmregisseur, Drehbuchautor und Cutter
- Ingo Zechner, Philosoph und Historiker
In Klagenfurt bestattet
Neben den Grabstätten vieler berühmter Klagenfurter, allen voran Ingeborg Bachmann auf dem Zentralfriedhof Annabichl, fanden folgende bekannte Nicht-Klagenfurter in Klagenfurt ihre letzte Ruhe:
- Grete Bittner, Schauspielerin
- Georg Drozdowski, Schriftsteller
- Franz Eglseer, Direktor des Stadttheaters
- Josef Ferdinand Fromiller, Barockmaler (Grab nicht mehr erhalten)
- Julien Green, franz.-amerik. Schriftsteller
- Florian Gröger, Landeshauptmann
- Friedrich Happ, Gründer des größten Reptilienzoos Mitteleuropas
- Silvester Leer, Landeshauptmann
- Switbert Lobisser, Maler
- Maria Anna, Erzherzogin, Tochter von Kaiserin Maria Theresia
- Günther Mittergradnegger, Kärntnerliedkomponist
- Rolf Olsen, deutscher Schauspieler
- Jakob Pagitz, Gründer des Getränkeherstellers Pago (Pago = Pagitz Obst)
- Josef Friedrich Perkonig, Schriftsteller
- Markus Pernhart, Maler
- Vinzenz Schumy, Staatssekretär, Landeshauptmann
- Sebastian Stroh, Gründer der Rum-Fabrik Stroh
- Johann Thaurer von Gallenstein, Textdichter der Landeshymne
- Dolores Viesèr, Schriftstellerin
- Ferdinand Wedenig, Landeshauptmann
- Ludwig Weiß, Verkehrsminister
- Franz Xaver Freiherr von Wulfen, Botaniker, Entdecker der "Wulfenia" (Grab nicht mehr erhalten; sein Kopf wurde auf dem Nassfeld beigesetzt)
Ehrenbürger
Ehrenbürger nach Jahr ihrer Ernennung:[19]
1821: Franz Reichsgraf von Enzenberg 1924: Josef Gruber, Stadtarzt 1858: Johann Friedel 1936: Kurt Schuschnigg 1896: Franz Freiherr von Schmidt-Zabierow 1936: Ernst Rüdiger Starhemberg 1905: Julius Christoph Neuner 1936: Fritz Stockinger 1907: Thomas Koschat 1936: Franz Wilfan 1911: Josef Wolfgang Dobernig 1946: Karl Renner 1914: Ernst Rauscher von Steinberg 1947: Miss Russel Roberts 1914: Oskar Potiorek 1950: Josef Friedrich Perkonig 1915: Alfred Freiherr von Fries-Skene 1965: Ferdinand Wedenig 1916: Franz Rohr 1966: Peter Graf 1918: Carl Auer von Welsbach 1997: Leopold Guggenberger 1923: Ivo von Hibler 1999: Leopold Wagner 1923: Ludwig Hülgerth 2001: Udo Jürgens Literatur
- Wilhelm Baum: Klagenfurt. Geschichte einer Stadt am Schnittpunkt dreier Kulturen. Kitab Verlag, Klagenfurt 2002, ISBN 3-902005-13-0.
- Siegfried Hartwagner: Klagenfurt, Stadt. Ihre Kunstwerke, historische Lebens- und Siedlungsformen. Verlag Sankt Peter, Salzburg 1980, ISBN 3-900173-26-5.
- Dieter Jandl: Klagenfurt. Von der Siedlung an der Furt zur Wissensstadt. Historischer Überblick. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 2006 (4. Aufl.), ISBN 3-7084-0197-2. (online als PDF)
- Larissa Krainer: Klagenfurt. Heyn Verlag, Klagenfurt 2005 (3. Aufl.), ISBN 3-7084-0131-X.
- Gotbert Moro (Hrsg.): Die Landeshauptstadt Klagenfurt. Aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Selbstverlag der Landeshauptstadt, Klagenfurt 1970, ohne ISBN.
- Hermann Th. Schneider: Die Straßen und Plätze von Klagenfurt. Selbstverlag der Landeshauptstadt Klagenfurt, Klagenfurt 1999 (3. Aufl.), ohne ISBN.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.volksgruppenbuero.at/ortsnamenverzeichnis.pdf
- ↑ Herbert Paschinger: Kärnten. Eine geographische Landeskunde. Erster Teil. Verlag des Landesmuseums für Kärnten, Klagenfurt 1976, ohne ISBN
- ↑ Jandl: Klagenfurt. Historischer Überblick, Klagenfurt 2006, 4. Aufl., S. 5
- ↑ Heinz Dieter Pohl: Kärnten. Deutsche und slowenische Namen/Koroška. Slovenska in nemška imena. In: Österreichische Namenforschung, Jahrgang 28, 2000, Heft 2–3. Mohorjeva/Hermagoras, Klagenfurt 2000, ISBN 3-85013-802-X, S. 83
Paul Gleirscher: Wie Aquiliu zu Klagenfurt wurde, in: ders.: Mystisches Kärnten. Sagenhaftes, Verborgenes, Ergrabenes. Carinthia, Klagenfurt 2007, ISBN 978-3-85378-603-1, S. 59-65. - ↑ Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten. II. Teil. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 1958, S. 119. (ohne ISBN)
- ↑ Gründungssage nach Franz Pehr (1913) auf sagen.at
- ↑ Dieter Jandl: Klagenfurt. Historischer Überblick. Klagenfurt 2006, S. 5
- ↑ Dieter Jandl: Klagenfurt. Historischer Überblick. Klagenfurt 2006, S. 6
- ↑ Kleine Zeitung, ORF Kärnten
- ↑ LGBl. Nr. 1/2008 Landesgesetzblatt 2008 vom 16. Jänner 2008, Stück 1, Nr. 1: Gesetz vom 25. Oktober 2007, mit dem die Kärntner Landesverfassung und das Klagenfurter Stadtrecht 1998 geändert werden.
- ↑ http://www.klagenfurt.at/klagenfurt-am-woerthersee/trendinfo-1955.asp
- ↑ a b Demografische Daten der Statistik Austria, Stand Volkszählung 2001
- ↑ Egon Linortner (Red.): Klagenfurt Wörthersee, Eigenverlag der Landeshauptstadt Klagenfurt 1974, S. 136f
- ↑ http://www.fireworld.at/cms/story.php?id=2336
- ↑ a b Endergebnis GR-Wahl 2009, Webseite Stadtgemeinde, abgerufen 22. März 2009.
- ↑ Ergebnis Stichwahl, Webseite Stadtgemeinde, abgerufen 22. März 2009.
- ↑ Claudia Fräss-Ehrfeld: Geschichte Kärntens. Die ständische Epoche. Verlag Joh. Heyn, Klagenfurt 1994, ISBN 3-85366-685-X, S. 451
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 152
- ↑ Liste der Ehrenbürger auf der Seite des Magistrats.
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