Klappladen

Klappladen
Haus mit Fensterläden
Skizzen verschiedener Typen von Fensterläden
Fensterläden in Berlin-Köpenick

Ein Fensterladen ist eine schwenkbare Klappe, die an Gebäuden oft außen, seltener innen neben Fenstern so angebracht wird, dass man mit ihrer Hilfe die Fensteröffnung verschließen kann. Er ist aus strapazierfähigem Material hergestellt, meistens behandeltes Holz, und oft mit schräg gestellten Durchbrüchen oder Lamellen versehen, durch die Tageslicht einfallen kann. In vereinzelten Regionen Deutschlands wird er auch Klappladen (Bayern und Baden Württemberg), Schlagladen (in Norddeutschland) oder Drehladen (neue Bundesländer) genannt.

Im Ursprung wurde der Fensterladen angebracht, um die Innenräume vor Wind und Wetter zu schützen. Mit Einführung des Fensterglases diente der Fensterladen zum Schutz der Glasfront. Heute dient er vornehmlich als Sichtschutz oder zu dekorativen Zwecken. Da er verriegelt werden kann, wirkt er gleichzeitig als Einbruchsschutz. In südlichen Ländern dienen Fensterläden auch als Sonnenschutz.

Die Verbindung mit dem Gebäude erfolgt mit Hilfe sogenannter Kloben, die zur Kategorie der Fensterladenbeschläge gehören. In Bayern wird vorrangig auf den Blendrahmen montiert; der sogenannte Bayrische Anschlag. In Baden-Württemberg und der Schweiz hauptsächlich in der Laibung. Nördlich der Mainlinie vor dem Mauerwerk. Die nach heutigem Stand beste Montage ist in der Laibung. Hier schließt der Fensterladen fast bündig mit dem Mauerwerk ab. Die Spaltmaße betragen zwischen Fensterladen und Laibung nur ca 4 mm. Beim Bayrischen Anschlag dagegen zwischen 5 cm und 7 cm. Außerdem bietet die Montage in der Laibung einen zusätzlichen Einbruchschutz, da hier der Fenster- oder Klappladen im geschlossenen Zustand nicht nach oben aus den Kloben ausgehebelt werden kann, da er bereits nach 4 mm oben gegen die Laibung stößt.

Die Funktion des Sichtschutzes (Jalousie) wird heute weitgehend vom Rollladen übernommen, der den Fensterladen beim Neubau von Wohngebäuden in den letzten Jahrzehnten in Deutschland weitgehend verdrängt hat. Einige Firmen, hauptsächlich aus dem süddeutschen Raum, grenznah haben sich bereits seit Jahrzehnten auf Fensterläden spezialisiert. Der Trend geht mittlerweile vom Holz weg zum pflegeleichten und langlebigen Aluminium-Fensterladen. Lackiert wird nicht mehr mit herkömmlichem Lack, sondern mit moderner Pulverbeschichtung, die sogar in einer Holzstrukturoptik möglich ist. Moderne Fensterladenbeschläge (Systembänder) erleichtern die Montage.

Kurbelantriebe (Innenantriebe, Kurbelöffner) ermöglichen ein Öffnen von innen. Diese können auch mit Motor versehen werden.

Stellladen

Ein Stellladen ist ein Klapp- oder Rollladen, der sich ausstellen lässt. So spendet im Sommer der Laden einerseits Schatten und lässt doch andererseits auch frische Zugluft in die Wohnung.

Zierläden

Als Zierläden bezeichnet man Fensterläden, die ohne Funktion fest mit der Fassade verbunden werden. Sie besitzen keine Klappfunktion, sondern erfüllen in der Regel eine reine dekorative Aufgabe.

Die meistverkaufte Version von Zierläden sind Kunststoff-Zierläden. Diese Ausführung ist von hinten ausgehöhlt und daher sehr leicht und einfach vom Hausbesitzer selbst zu montieren. Zumal in der begrenzten Lebensdauer des Kunststoffs keine Wartungsarbeiten anfallen, sind sie sehr beliebt.

Da Zierläden auf aufwendige Klappmechanismen verzichten, sind sie in der Regel günstiger in Herstellung und Anschaffung als herkömmliche Fensterläden.

Zierläden können auch aus Holz, Aluminium oder holzähnlichen Werkstoffen (MDF) hergestellt werden. Zur weiteren Dekoration gibt es Blendscharnier- und Rückhalterattrappen, die die Illusion echter Läden verstärken.

Siehe auch


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