- Klettband
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Der Klettverschluss ist ein textiles, fast beliebig oft zu lösendes Verschlussmittel, das auf dem Prinzip von Klettenfrüchten beruht. Es besteht in der typischen Form aus zwei Nylonstreifen, wovon einer Widerhäkchen, der andere Schlaufen hat. Zusammengepresst ergeben sie einen haltbaren Schnellverschluss.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Schweizer Ingenieur Georges de Mestral unternahm mit seinen drei Hunden oft Spaziergänge in der Natur. Immer wieder kamen einige Früchte der Großen Klette (Arctium lappa) mit dem Fell der Hunde in Kontakt und blieben darin hängen. Er legte die Früchte unter sein Mikroskop und entdeckte, dass sie winzige elastische Häkchen tragen, die auch bei gewaltsamem Entfernen aus Haaren oder Kleidern nicht abbrechen. Georges de Mestral untersuchte deren Beschaffenheit und sah eine Möglichkeit, zwei Materialien auf einfache Art reversibel zu verbinden. Er entwickelte den textilen Klettverschluss und meldete seine Idee 1951 zum Patent an. Vermarktet wurde das Produkt erstmals unter dem Namen Velcro. Zusammengesetzt aus den französischen Begriffen velours und crochet ("Haken").[1]
Sorten
Aus dem von der Natur abgeschauten Prinzip wurden in der Zwischenzeit verschiedene Varianten weiterentwickelt:
- Haken- und Flauschband (typische Anwendung für Kleidung)
- Pilzband und Veloursband (stärkere Haftung)
- Pilzband und Flauschband (extreme Beanspruchung)
- Pilzband auf Pilzband (typische Industrieanwendung, mit definiertem Druckpunkt)
- extrudierte Haken/Pilze auf Wirkware (ein Windelverschluss)
Anwendungsmöglichkeiten
Verwendung finden Klettverschlüsse beispielsweise an Schuhen und Bekleidungsstücken, an Blutdruckmessmanschetten, an Babywindeln, zum Fixieren von Kunststoffrasenbelägen, Teppichböden, Planenbefestigung, an Rucksäcken und Taschen, im Messebau, bei Werkzeugen, in Autos, an Raumanzügen von Astronauten und als Kabelbinder.
Ein Klettband kann auch zur Fesselung verwendet werden.
Weiterentwicklung
Es existieren seit etwa 1986 Klettverschlüsse mit metallenen Haken und Schlingen und einem Boden aus Kevlar, die zum Einsatz in Hochtemperaturbereichen gedacht waren, aber des hohen Preises wegen nicht oft eingesetzt wurden. Nach der Apollo-Katastrophe 1967, verursacht durch einen Kabinenbrand, forderte die NASA einen absolut unbrennbaren Klettverschluss aus Glasfasern, der daraufhin hergestellt und eingesetzt wurde. Für Feuerwehr und Rennfahrerkleidung gibt es ebenfalls Klettverschlüsse, die komplett aus Nomex bestehen und nicht brennbar sind. Besondere Klettbänder werden auch in der Luftfahrtindustrie verwendet. Dazu nimmt man speziell imprägnierte Klettbänder, die im Brandfall selbstverlöschend sind.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Klettverschluss. In: derkreiger.at. Abgerufen am 27. April 2009.
Weblinks
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