- Klick (Phonetik)
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Artikulationsarten Pulmonal-egressive Laute Nichtpulmonische Laute - Ejektive
- Ingressive Laute
- Klicks (Schnalzlaute)
- Implosive
Ein Klick (auch Klicklaut, Schnalz(laut), Injektiv) ist ein velar-ingressiver Verschlusslaut, der durch zwei Verschlussbildungen im Vokaltrakt (Ansatzrohr) gebildet wird. Die Geräuschbildung dieser Laute entsteht durch das Öffnen des primären Verschlusses der entstandenen oralen Luftkammer, in welche die umgebende Luft infolgedessen schnell hineinströmt, um den Unterdruck auszugleichen.
Die Klicks werden auf verschiedene Weise durch Schnalzen mit der Zunge gebildet. Um die Klicks zu erzeugen, muss die Zunge eine saugende Bewegung ausführen. Die Stellung der Zunge und die Art des Atemholens bringt ganz verschiedene Klicks hervor.
Bei der Verwendung in Wörtern ist es für Nichtmuttersprachler recht schwierig, sie mit umgebenden Konsonanten und Vokalen zu verbinden.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Schnalzen kommt in vielen Sprachen vor, beispielsweise als Ausdruck des Missfallens oder zur Erregung von Aufmerksamkeit. Die einzigen lebenden Sprachen jedoch, in denen Klicklaute als reguläre Sprachlaute (bzw. Phoneme) verwendet werden, sind die afrikanischen Khoisan-Sprachen, aber auch benachbarte Sprachen der Bantu-Sprachgruppe (z. B. Zulu, Xhosa, Süd-Sotho und Yeyi) sowie die kuschitische Sprache Dahalo, die solche Laute höchstwahrscheinlich von den Khoisan übernommen haben.[1] In allen drei Sprachgruppen zusammen sind es etwa 80 Sprachen. Einige der Khoisan-Sprachen, wie etwa das ǃXóõ, haben über 80 verschiedene Klicklaute in ihrem Phoneminventar.
Die einzige nichtafrikanische Sprache, von der man weiß, dass Klicks regulär benutzt wurden, ist Demiin, eine alternative Sprachkodierung, die von Sprechern des Lardil, einer australischen Sprache, in einer Art Sprachspiel verwendet wurde. Die Sprache ist mittlerweile allerdings ausgestorben.
In der Musik wird Schnalzen als Element der Vocal Percussion verwendet.[2]
Arten
Die International Phonetic Association (IPA) differenziert in ihren Publikationen zwischen fünf Clicks und ordnet diesen entsprechende Zeichen zu (Internationales Phonetisches Alphabet):[3]
- Bilabial [ʘ]: Ähnlich einem Luftkuss mit ungerundeten Lippen. anhören?/i
- Dental [ǀ]: Die Zungenspitze wird an die Vorderzähne gebracht. Diesen Laut verwendet man im Deutschen manchmal, um Tadel oder Enttäuschung auszudrücken. anhören?/i
- (Post)alveolar [ǃ]: Die Zungenspitze wird möglichst weit nach oben an die Decke der Mundhöhle gebracht. anhören?/i
- Palatoalveolar [ǂ]: Die Zungenspitze wird an die Vorderseite des harten Gaumens angepresst und dann so rasch wie möglich zurückgezogen. Das klingt etwa wie ein knallender Korken. anhören?/i
- Alveolar lateral [ǁ]: Die Zunge wird seitwärts an die Backenzähne gebracht. anhören?/i
Siehe auch
Literatur
- Otto von Essen: Allgemeine und angewandte Phonetik. 5, neubearbeitetete und erweiterte Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1979, S. 27f., 115 (über Schnalzlaute/Klicklaute).
Einzelnachweise
- ↑ G. N. Clement: Phonology. In: Bernd Heine u. Derek Nurse: African languages: an introduction. Cambridge University Press, 2000, S. 150.
- ↑ Humanbeatbox.com: Inward Click Roll, abgerufen am 14. Juli 2010.
- ↑ The International Phonetic Association: Reproduction of The International Phonetic Alphabet (Revised to 2005), Consonants (Non-Pulmonic), online unter http://www.langsci.ucl.ac.uk/ipa/nonpulmonic.html, abgerufen am 8. Juni 2011
Weblinks
Wiktionary: Klicklaut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen- Klicklaute (PDF-Dokument; 302 KB)
- Klaus Wagner: Einführung in Phonetik und Phonologie (PDF-Datei; 2,60 MB)
- Die Sprachen Afrikas
- Gibt es primitive Sprachen? Interview mit Christa Kilian-Hatz
- Hörbeispiele von Klicklauten in ǃXóõ
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