- Kloster-Eberbach
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Zisterzienserabtei Eberbach
Kloster Eberbach 2006Lage Deutschland
HessenKoordinaten: 50° 3′ N, 8° 3′ O50.04258.04667Koordinaten: 50° 2′ 33″ N, 8° 2′ 48″ O Ordnungsnummer
nach Janauschek48 Gründungsjahr 1136 Jahr der Auflösung/
Aufhebung1803 Mutterkloster Kloster Clairvaux Tochterklöster Kloster Otterberg (1145)
Kloster Schönau (1145)
Kloster Arnsburg (1174)
Kloster Val-Dieu (1185)
Kloster Tiefenthal (1242)Kloster Eberbach ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in Eltville am Rhein im Rheingau. Es zählt mit seinen eindrucksvollen romanischen und frühgotischen Bauten zu den bedeutendsten Kunstdenkmälern Hessens.
Im Kloster wurde im Winter 1985/86 ein Großteil der Innenaufnahmen zum Film Der Name der Rose gedreht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Geschichte
- 2 Stiftung
- 3 Zugängliche Bereiche
- 4 Bildergalerie zur Klosterkirche
- 5 Ehemals klostereigene Weinberge
- 6 Aktuelles
- 7 Einzelnachweise
- 8 Literatur
- 9 Weblinks
Geschichte
Vorläufer
Bereits in der Zeit zwischen 1116 und 1131 gibt es an der Stelle der heutigen Gebäudegruppe eine vom Mainzer Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken gegründete Ansiedlung von Augustiner-Chorherren und Benediktinern. Diese werden jedoch von Adalbert selbst wegen Zuchtlosigkeit von dort wieder vertrieben und siedeln nach St. Aegidius in Mittelheim um.
Entstehung und Blütezeit
Im Jahr 1136 wird von Bernhard von Clairvaux an dieser Stelle dann das erste rechtsrheinische Zisterzienserkloster gegründet. Abt Ruthard und 12 Mönche beziehen die schon bestehenden Klostergebäude. 1186 erfolgt die Weihe der um 1145 begonnenen Klosterkirche durch Erzbischof Konrad von Mainz im Beisein des münsteraner Bischofs Hermann II. von Katzenelnbogen, dessen Familie Kloster Eberbach zu ihrem Hauskloster, und ab 1311 den Südteil des Querschiffes der Klosterkirche zu ihrer Familiengrablege machte. Um 1220 endet mit der Fertigstellung von Konversenbau und Hospitalbau die romanische Bauperiode des Klosters. Das zunächst aus 12 Brüdern bestehende Kloster entwickelt sich rasch zu einem der größten und bedeutendsten Klöster Deutschlands, von dem bald sogar einige Neugründungen ausgehen: 1142 Kloster Schönau (Odenwald) bei Heidelberg, 1144 Kloster Otterberg in der Pfalz, 1155 Gottesthal (Val-Dieu) bei Lüttich, 1174 Kloster Arnsburg in der Wetterau). Nach den Bestimmungen des Ordens müssen für die Gründung eines Tochterklosters im Mutterkloster mindestens 60 Brüder leben. In der Blütezeit, im 12. und 13. Jahrhundert, leben in Eberbach schätzungsweise 100 Mönche und 200 Laienbrüder. Es handelt sich um eine in Qualität und Denkmalwürdigkeit herausragende mittelalterliche Abteianlage in Deutschland, die sich in allen wesentlichen Bauten - vorwiegend aus romanischer, gotischer und barocker Bauepoche - erhalten hat. In einem Güterverzeichnis, dem „Oculus Memoriae“, aus dem Jahre 1211 wird über die Besitzlagen der Abtei Auskunft gegeben.
Reichtum und Probleme
Die Eberbacher Mönche sind auch in wirtschaftlicher Hinsicht sehr erfolgreich, wobei die Haupteinnahmequelle die Erlöse aus dem Weinbau sind. So werden gegen Ende des 15. Jahrhunderts klösterliche Räume wie die Fraternei und das Laienrefektorium in Weinkeller umgewandelt. 1476 wird die Rebsorte Grobrot zum ersten Mal erwähnt. Dies ist der einzige Anhaltspunkt bei der Frage, welcher Wein im Mittelalter im Kloster angebaut wurde[1].
Um 1525 muss es in Eberbach ein sehr großes Weinfass mit einem Volumen von ca. 50.000 bis 100.000 L geben, dem im Bauernkrieg von aufständischen Rheingauern, die unterhalb des Klosters lagern, kräftig zugesprochen wird.
Im Dreißigjährigen Krieg wird dem Kloster ab 1631 mit dem Einfall der schwedischen Truppen unermesslicher Schaden zugefügt. Kirchengeräte und Bücher aus der bedeutenden Bibliothek werden verschleppt, die Mönche vorübergehend vertrieben. Erst 1635 kehrten 20 Brüder zurück, der Wiederaufbau setzt langsam ein.
Von wirtschaftlichem Aufschwung geprägt ist vor allem die Zeit des 18. Jahrhunderts. Jahresrechnungen belegen, dass immer wieder Überschüsse am Frankfurter Kapitalmarkt angelegt werden. Von 1704 bis 1715 erfolgt die barocke Umgestaltung des Innenraums der Klosterkirche. Es kommt auch an den Klostergebäuden zu reger Bautätigkeit.
Niedergang
Der endgültige Niedergang setzt mit der Französischen Revolution ein. Hohe Kriegskosten und eine politische Neuordnung in Deutschland durch den Reichsdeputationshauptschluss (1803) führten zur Übereignung des Klosters an Fürst Friedrich August von Nassau-Usingen, der die Abtei am 18. September 1803 auflöst. Der letzte Abt Leonhard II. Müller von Rüdesheim und seine Mitbrüder werden zum Verlassen des Klosters gezwungen.
Die Äbte des Klosters Eberbach
- 1136–1157 Ruthard
- 1158–1165 Eberhard
- 1171–1178 Gerhard
- 1178–1191 Arnold
- 1192–1196 Gerhard (erneut)
- 1196–1203 Mefried
- 1203–1206 Albero
- 1206–1221 Theobald
- 1221 Konrad I.
- 1222–1227 Erkenbert
- 1228–1247 Rimund
- 1248–1258 Walter
- 1258–1261 Werner (durch einen Laienbruder ermordet)
- 1262–1263 Heinrich I.
- 1263–1271 Ebelin
- 1272–1285 Richolf
- 1285–1290 Heinrich II.
- 1290–1298 Siegfried
- 1298–1306 Johann I.
- 1306–1310 Peter
- 1310–1346 Wilhelm
- 1346–1352 Nikolaus I.
- 1352–1369 Heinrich III. aus Köln
- 1369–1371 Konrad II.
- 1372–1392 Jakob von Eltville
- 1392–1407 Nikolaus II. aus Boppard
- 1407–1436 Arnold II. aus Heimbach
- 1436–1442 Nikolaus III. aus Kaub
- 1442–1456 Tillmann aus Johannisberg
- 1456–1471 Richwin aus Lorch
- 1471–1475 Johann II. aus Germersheim
- 1475–1485 Johann III. Bode aus Boppard
- 1485–1498 Johann IV. Edelknecht aus Rüdesheim
- 1498–1506 Martin Ryfflinck aus Boppard
- 1506–1527 Nikolaus IV. aus Eltville
- 1527–1535 Lorenz aus Dornberg
- 1535 Wendelin aus Boppard
- 1535–1539 Karl Pfeffer aus Mainz
- 1539–1541 Johann V. Bertram aus Boppard
- 1541–1553 Andreas Bopparder aus Koblenz
- 1553–1554 Pallas Brender aus Speyer
- 1554–1565 Daniel aus Bingen
- 1565–1571 Johann VI. Monderal aus Boppard
- 1571–1600 Philipp Sommer aus Kiedrich
- 1600–1618 Valentin Molitor aus Rauenthal
- 1618–1632 Leonhard I. Klunckard aus Rüdesheim
- 1633–1642 Nikolaus V. Weinbach aus Oberlahnstein
- 1642–1648 Johann VII. Rumpel aus Ballenberg
- 1648 Johann VIII. Hofmann aus Miltenberg
- 1648–1651 Christoph Hahn
- 1651–1653 Bathasar Bund aus Aschaffenburg
- 1653–1665 Vinzenz Reichmann aus Eltville
- 1665–1666 Eugen Greber aus Mainz
- 1667–1702 Alberich Kraus aus Boxberg
- 1702–1727 Michael Schnock aus Kiedrich
- 1727–1737 Adolph I. Dreimü(h)len aus Eltville
- 1737–1750 Hermann Hungrichhausen aus Mengerskirchen
- 1750–1795 Adolph II. Werner aus Salmünster
- 1795–1803 Leonhard II. Müller aus Rüdesheim (zum Verlassen des Klosters gezwungen)
Zeit nach der Säkularisation
Nach der Säkularisation 1803 geht die Abtei als Weinbaudomäne in staatliches Eigentum über (Nassau-Usingen: 1803-1866; Preußen: 1866-1945; Hessen: 1945-1997). In den ersten Jahren erfolgt die Teilniederlegung des Kreuzgangs, es kommt zur weitgehenden Verschleuderung und Vernichtung des Klosterinventars. In den Gebäuden werden u.a. bis 1912 ein Gefängnis und bis 1973 eine Psychiatrische Klinik (Vorläufer des Zentrums für Soziale Psychiatrie Rheinblick) eingerichtet. 1998 erfolgt die Überführung der Anlage in das Eigentum der gemeinnützigen Stiftung öffentlichen Rechts Stiftung Kloster Eberbach. Der Weinbau wird in staatlicher Hand (Landesbetrieb) weitergeführt.
Nach mehrfachen Instandsetzungsarbeiten dient Eberbach u.a. als Stätte für kulturelle Veranstaltungen. Auch als Filmkulisse (z.B. Verfilmung von Umberto Ecos Roman Der Name der Rose 1985) hat die ehemalige Abtei überregionale Bedeutung erlangt. Hanno Hahn, der Sohn Otto Hahns promovierte bei Professor Harald Keller an der Universität Frankfurt/Main mit einer Dissertation über „Die Kirche der Zisterzienser-Abtei Eberbach im Rheingau und die Romanische Ordensbaukunst der Zisterzienser im 12. Jahrhundert“.
Stiftung
Gründung einer Stiftung öffentlichen Rechts
Mit Wirkung zum 1. Januar 1998 brachte das Land Hessen die gesamte Abteianlage als Grundvermögen in das Eigentum einer rechtsfähigen Stiftung öffentlichen Rechts ein. Die Verfassung der so errichteten „Stiftung Kloster Eberbach“ wurde im Staatsanzeiger für das Land Hessen vom 2. Februar 1998, S. 347 bekanntgemacht.
Die Stiftung hat den Auftrag, das Bau- und Kulturdenkmal Kloster Eberbach durch eine maßvolle, dem Ort angemessene und schonende Nutzung auf Dauer zu erhalten sowie dessen historische Weinbautradition zu bewahren.
Im Rahmen dieses Auftrags wurde im Jahr 2002 ein Zielsystem erarbeitet und in den Stiftungsgremien verabschiedet, das die verschiedenen Aufgaben, die zur Erfüllung des Gesamtauftrags notwendig sind, in einer hierarchisch geordneten Form darstellt (vgl. nachstehende Übersicht).
Zielsystem der Stiftung Kloster Eberbach
Gesamtziel ist die nachhaltige Sicherung und angemessene Nutzung des Kulturdenkmals Kloster Eberbach
Zielbereiche:
- Erhaltung und Entwicklung der historischen Klosteranlage
- Kulturpflege
- Öffnung der Anlage für die Allgemeinheit
- Repräsentation der hessischen Landesregierung
- Drittnutzung
Erhaltung und Entwicklung der historischen Klosteranlage
Maßnahmen und Aktivitäten zur Zielerreichung sind:
- Sanierung historischer Baukörper
- Laufende Bauunterhaltung
- Substanzgerechte Nutzung der Räumlichkeiten
- Versorgung und Betrieb der Anlage
- Pflege und Entwicklung der Aussenanlage
Kulturpflege
Maßnahmen und Aktivitäten zur Zielerreichung sind:
- Konzerte
- Weinkulturelle Veranstaltungen
- Zisterziensertag
- Seminare
- Lesungen/Vorträge
- Workshops
- Forum für Diskurse
- Ausstellungen
- Aufführungen/Inszenierungen
Öffnung der Anlage für die Allgemeinheit
Maßnahmen und Aktivitäten zur Zielerreichung sind:
- Zugänglichkeit des Klosterareals
- Besucherlenkung
- Abteimuseum
- Themenbezogene Führungen
Repräsentation der hessischen Landesregierung
Maßnahmen und Aktivitäten zur Zielerreichung sind:
- Repräsentationsveranstaltungen
- Führungen mit Weinproben
- Gesprächsforen
- Empfänge
Drittnutzung
Maßnahmen und Aktivitäten zur Zielerreichung sind:
- Nichtöffentliche Veranstaltungen
- Gastronomie
- Dauerhafte Überlassung von Räumlichkeiten
- Klausurtagungen
- Öffentliche Veranstaltungen mit kommerziellem Hintergrund
Stiftungsfinanzierung
Die zur Erfüllung der o.a. Aufgaben notwendigen laufenden Mittel für Unterhaltung und Betrieb der Anlage sind von der Stiftung selbst zu erwirtschaften. Diesem Zweck dienen die von den Besuchern erhobenen Eintrittsgelder und Führungsgebühren ebenso wie die Vermietung von Räumlichkeiten für Veranstaltungen, die Pachterlöse aus der Klostergastronomie oder der Erwerb von Produkten im Klosterladen.
Zur Fortführung des seit 1986 laufenden Programms „Generalsanierung Kloster Eberbach“, mit dem z.T. über Jahrhunderte aufgelaufene Substanzschäden behoben werden, erhält die Stiftung Zuführungen des Landes.
Stiftungsgremien
Verfassungsgemäß verankerte Organe der Stiftung sind das Kuratorium und der Vorstand. Die Amtszeit aller Organmitglieder beträgt sechs Jahre. Bis auf den geschäftsführenden Vorstand sind alle Organmitglieder im Ehrenamt tätig.
Das Kuratorium ist das Aufsichtsorgan der Stiftung und hat darüber zu wachen, dass der Vorstand die dauernde und nachhaltige Erfüllung des Stiftungszwecks betreibt. Das Kuratorium besteht aus fünf Mitgliedern, die von drei mit den Stiftungsaufgaben betroffenen hessischen Landesministerien und den Hessischen Staatsweingütern entsandt werden. Der Rheingauer Weinbauverband besitzt beratende Stimme.
Vorsitzender:
Staatsminister Wilhelm Dietzel (Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz)
Stellvertretender Vorsitzender:
Staatssekretär Karl-Winfried Seif (Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz)
weitere Mitglieder:
Staatssekretär Dr. Walter Arnold (Hessisches Ministerium der Finanzen)
Staatssekretär Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst)
Dieter Greiner (Geschäftsführer Hessische Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach)
Bürgermeister Patrick Kunkel (Eltville am Rhein)
beratendes Mitglied:
Klaus-Peter Keßler (Rheingauer Weinbauverband)
Der Vorstand vertritt die Stiftung gerichtlich und außergerichtlich, führt deren Geschäfte und erledigt alle ihm zugewiesenen Verwaltungsaufgaben. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern.Derzeit sind im Vorstand vertreten:
- Vorsitzende des Vorstands: Dr. Anna Runzheimer
- Geschäftsführender Vorstand: Martin Blach
Zugängliche Bereiche
- Klosterkirche: Dreischiffige romanische Basilika auf kreuzförmigem Grundriss, 11-jochig, mit zweizonigem Innenwandaufriss und Kreuzgratgewölbe; mehrere gotische Grabdenkmäler u.a. für Mainzer Erzbischöfe;
- Nördlich anschließend Kreuzgang: Nordseite teilweise romanisch, teilweise wie die Westseite gotisch, 1804 wird der südliche und östliche Flügel abgebrochen, Verwendung als Spolie in Bauten wie der Moosburg im Schlosspark Biebrich oder der Pfarrkirche von Kelkheim-Münster;
- An der Ostseite des Kreuzgangs Kapitelsaal: Ein spätgotischer quadratischer Raum mit Sterngewölben auf Mittelsäule, Wandmalereien restauriert;
- Nördlich anschließend die Fraternei: Ein frühgotischer Raum mit schweren Kreuzgratgewölben, seit dem Mittelalter als Weinkeller genutzt (auch Cabinetkeller genannt); die Qualitätsstufe Kabinett für deutsche Weine leitet sich von hier ab.
- Darüber (zugänglich von der Basilika) Mönchsdormitorium: Ein ca. 70 Meter langer frühgotischer Saal mit Kreuzrippengewölben auf niedrigen Säulen mit skulptierten Kapitellen; nur wenige dieser Größenordnung und Qualität sind in Europa erhalten.
- Nordflügel der Klausurgebäude (im 18. Jahrhundert umgestaltet): Das Mönchsrefektorium ist ein Saal mit barocker Stuckdecke von Daniel Schenk. Daran nördlich anschließend gab es ein romanisches Refektorium, das abgerissen wurde.
- Westflügel: Die spätgotische Bibliothek beinhaltet seit 1995 ein Abteimuseum. Dieses enthält das älteste innerhalb der deutschen Zisterzienserkultur erhaltene Glasfenster (um 1180), die Original-Kapitelle aus dem Kreuzgang, die durch Kopien ersetzt wurden, ferner diverse Skulpturen, Gemälde, die Bernhard von Clairvaux darstellen, barockes Mobiliar.
- Langer Bau westlich der Klausurgebäude (auch Konversenbau genannt): Im 45 Meter langen kreuzgratgewölbten Laienrefektorium sind historische Keltern untergebracht; die älteste datiert von 1668. Nördlich daran anschließend romanischer Weinkeller und verschiedene, als Wirtschaftsgebäude dienende Anbauten des 17. Jahrhunderts. Darüber das ebenfalls kreuzgratgewölbte Laiendormitorium, mit über 80 Meter der größte bekannte Profanraum der Romanik in Europa.
- Östlich außerhalb der Klausurgebäude: Hospital, Nordquerbau, Kelterhalle und Schatzkammer
- „Schwedenturm“: dient als Treppenturm am Westflügel zwischen dem Fachwerk-Obergeschoss aus dem 14. Jahrhundert und der Bibliothek.
Bildergalerie zur Klosterkirche
Ehemals klostereigene Weinberge
Das Weingut der Zisterziensermönche vom Kloster Eberbach war mit über 300 ha Anbaufläche das größte im europäischen Mittelalter.
Die ehedem klostereigenen Weinberge – allen voran der von den Zisterziensern angelegte, umfriedete Steinberg – befinden sich heute zum überwiegenden Teil im Besitz des hessischen Staates und werden von der Hessische Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach bewirtschaftet, die den größten zusammengehörigen Weinbergbesitz in Deutschland - Rebhänge des Rheingaus und der Hessischen Bergstraße umfassend - betreut. Von den ca. 200 ha Anbaufläche sind 3/4 mit Riesling bestockt. Aber auch Chardonnay, Weißburgunder, Grauburgunder, Spätburgunder und Dornfelder werden angepflanzt. Zum Besitz gehören Parzellen in besten Lagen wie dem Rauenthaler Baiken, Erbacher Marcobrunn, Assmannshäuser Höllenberg und Rüdesheimer Berg.
Weinverkostung und -verkauf finden im Neuen Hospital (Eingangsbereich) statt.
Aktuelles
Das Kloster ist zentrale Aufführungsstätte für die Konzerte des Rheingau Musik Festivals und anderer Konzertveranstalter. Die zugänglichen Bereiche können täglich entweder individuell oder mit Führung besichtigt werden. Für Tagungen und Veranstaltungen stehen buchbare Räumlichkeiten zur Verfügung.
Buchbar für Gruppen sind auch Weinproben, und zweimal jährlich findet eine Weinauktion statt.
Bei einer Überschwemmung des Klosters durch Regengüsse in der Nacht zum 26. April 2005 kam es zu immensen Schäden. Weite Teile der Klosteranlage waren überschwemmt. Zu der Überflutung kam es, nachdem durch heftigen Regen der Kisselbach über die Ufer getreten war und der unter dem Kloster verlaufende Entwässerungskanal aus dem 18. Jahrhundert einstürzte. Eine echte Besonderheit stellt das Vorkommen der streng geschützten Äskulapnatter im Klosterbereich dar, die sich hier und da auch mal für den Besucher sehen lässt. Zum Thema werden sporadisch vom Verein Naturschutzhaus Führungen angeboten.
Einzelnachweise
- ↑ Otto Volk, Wirtschaft, Kloster Eberbach
Literatur
- Wolfgang Einsingbach, Wolfgang Riedel: Kloster Eberbach im Rheingau, DKV-Edition, München/Berlin 2004. ISBN 3-422-06438-9.
- Wolfgang Einsingbach, Wolfgang Riedel: Kloster Eberbach, DKV-Kunstführer Nr. 267, 17. Auflage, München/Berlin 2007. ISBN 978-3-422-02105-1 (auch in englisch und französisch).
Weblinks
- www.kloster-eberbach.de Offizielle Internetpräsenz der Stiftung Kloster Eberbach, Eltville im Rheingau
- www.klostereberbach.com Gastronomie & Hotellerie im Kloster Eberbach
- www.weingut-kloster-eberbach.de
- Freundeskreis Kloster Eberbach e.V.
- Dagmar Söder, Landesamt für Denkmalpflege Hessen: Klosterlandschaft Eberbach Das Kloster als Wirtschaftsbetrieb und seine Spuren in der Rheingauer Landschaft (PDF-Datei 58 KB)
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