Kloster Niedernburg

Kloster Niedernburg
Die Türme der Klosterkirche
Innenraum der Klosterkirche

Das Kloster Niedernburg Passau ist eine ehemalige Abtei der Benediktinerinnen und heutiges Kloster der Englischen Fräulein in der Altstadt von Passau in Bayern im Bistum Passau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Kloster wurde 739 durch die Agilolfinger (Herzog Odilo oder Tassilo III. von Bayern) gegründet. Niedernburg erhielt 1010 von Heinrich II. die Reichsunmittelbarkeit verliehen. Das Kloster Niedernburg wurde 1161 von Friedrich I. Barbarossa dem Passauer Fürstbischof geschenkt, wodurch es die Reichsunmittelbarkeit wieder verlor. Der weite Grundbesitz des Klosters bildete den wirtschaftlichen Grundstock für das Hochstift Passau.

Das Kloster wurde 1806 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. In der Klosteranlage wurde 1815 eine Besserungs- und Beschäftigungsanstalt der Polizei, 1822 eine Irrenanstalt und 1826 ein Taubstummenheim untergebracht. 1836 übernahmen Englische Fräulein die Gebäude, die hier das "Gisela-Gymnasium", die "Gisela-Realschule" und ein Schülerinnenheim einrichteten.

Das Grab der in Ungarn sehr verehrten seligen Äbtissin Gisela, Königin von Ungarn, wird von vielen Pilgern besucht.

Klosterkirche Zum Heiligen Kreuz

Die Klosterkirche Zum Heiligen Kreuz ist eine romanische Pfeilerbasilika aus dem 12. Jh. Die Vorhalle ist noch älteren Datums. Das Gewölbe ist barock. Vom linken Seitenschiff getrennt ist die gotische Erasmuskapelle mit Taufstein, Wandfresko und Pietà-Gruppe von 1420. An den Langhauspfeilern sind gotische und barocke Figuren zu sehen. Im südlichen Querhaus befindet sich ein Monument der seligen Gisela sowie Grabdenkmäler des 14. bis 17. Jh. Das Hochaltarkreuz stammt aus dem Jahr 1508.

Die Klosterkirche und das Kloster erlitten bei einem Brand 1662 Schaden. An die Kirche schließt sich ein spätgotischer Kreuzgang an. Auf der Ostseite des Klosters steht die 1150 erbaute aber seit 1662 Ruine gebliebene St.-Marien-Kirche.

Literatur

  • Leidl August: 150 Jahre Institut der Maria-Ward-Schwestern in Passau-Niedernburg, in: Ostbairische Grenzmarken 29 (1987) 151-158.
  • Dehio Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bayern II: Niederbayern (München 1988) 526-531.
  • A. Grüneis, Die Kgn. U. Äbtissin G. und ihr Grab in d. Klosterkirche v. Niedernburg, in: Jahresbericht Passau 1953; M. Birgit-Hielscher, Gisela, Königin von Ungarn u. Äbtissin v. Passau-Niedernburg, i: OG 10, 1968; A. Leidl, Die sel. G., Kgn. v. Ungarn (um 985-um 1060), in: Bavaria Sancta, III, 1973.
  • Mader Franz: Vergessene Kirchen. Profanierte oder abgebrochene Kirchen und Kapellen in Passau = Der Passauer Wolf. Veröffentlichungen zur Kulturgeschichte Passaus 14 (Passau 2000) 24-31.
  • Stein-Kecks Heidrun: Die romanischen Wandmalereien in der Vorhalle zur ehemaligen Marienkirche des Klosters Niedernburg, in: Möseneder Karl (Hg.): Kunst in Passau. Von der Romanik zur Gegenwart (Passau 1993) 30-59.
  • Kloster Niedernburg, Gisela und das Kloster Niedernburg, CD-ROM Passau 2008.

Weblinks

 Commons: Kloster Niedernburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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