Knaus Tabbert Group

Knaus Tabbert Group
Knaus Tabbert GmbH
Unternehmensform GmbH
Gründung 2002
Unternehmenssitz Jandelsbrunn, Deutschland
Unternehmensleitung

Thomas Dickenberger

Mitarbeiter 1.594 (2007)
Produkte

Wohnmobile, Reisemobile, Wohnwagen

Website

Knaus Tabbert Group

Die Knaus Tabbert Group GmbH ist einer der größten europäischen Hersteller von Wohnwagen und Reisemobilen und bietet mit den Marken Knaus, Tabbert, T@B, Wilk, Weinsberg und Eifelland ein umfassendes Produktspektrum im Bereich Caravaning an.

Das Unternehmen ging 2002 aus einer Fusion der 1960 in Marktbreit gegründeten Knaus KG mit der 1934 gegründeten Tabbert Caravan GmbH hervor. Die Knaus Tabbert Group beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2005/2006 mit mehr als 19.000 verkauften Wohnwagen und Reisemobilen einen Umsatz von 309 Mio. Euro.

Hauptsitz des Unternehmens ist Jandelsbrunn. Weitere Standorte befinden sich in Mottgers und Nagyoroszi (Ungarn).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Tabbert Ideal: erstes Serienfahrzeug der Marke Tabbert

Der Karosseriebaumeister Alfred Tabbert gründete im Jahr 1934 in Schweinfurt sein erstes Unternehmen.

Im Jahr 1952, zwei Jahre nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft, gründete Helmut Wilk die CI Wilk in Bad Kreuznach. Mit seiner Erfindung - einem aus Polsterkeilen bestehenden Autobett - trat er erstmals in der Caravaning-Branche auf. 1959 baute er seine ersten Wohnwagen.

Der Architekt Helmut Knaus, der Ingenieur- und Baumeisterwesen studiert hatte, gründete im Jahr 1960 das Wohnwagenunternehmen Knaus KG in Marktbreit. Mit einem Wohnwagen mit dem Namen Schwalbennest begann 1961 die Geschichte der Marke Knaus, die von Anfang an als Markenzeichen das fliegende Schwalbenpaar führte, das vom Firmengründer selbst entworfen wurde.

Im Jahr 1962 fand in Essen das erste Mal der Caravan Salon statt, auf der auch die Marken Knaus, Tabbert und Wilk vertreten waren. Im gleichen Jahr wurde das Wohnwagenwerk Eifelland von Günter Henerici gegründet. In den Fertigungsstätten in Marktbreit und später Ochsenfurt bei Würzburg wurde eines der bis heute meistverkauften Knaus-Modelle, der Südwind, produziert.

Knaus Südwind auf einer Teststrecke in den 70er Jahren

Das heutige Knaus-Stammwerk in Jandelsbrunn bei Passau entstand im Jahr 1970. In den 70er Jahren wurde der Vertrieb europaweit ausgebaut - Vertriebstochterfirmen, selbstständige Händler und Vertragsimporteure arbeiteten mit Knaus zusammen. Bis heute entstand ein flächendeckendes Handels-, Vertriebs- und Servicenetz mit fast 600 Partnerfirmen in Europa.

Die Knaus GmbH Jandelsbrunn ging 1981 aus der Knaus KG hervor. Alle Produktions- und Vertriebsaktivitäten wurden auf den Standort Jandelsbrunn konzentriert. Während der 80er Jahre erreichte Knaus mit der stetigen Fortentwicklung seiner Produkte Südwind und Azur sowie der Einführung von Produktneuheiten einen führenden Platz unter den europäischen Herstellern von Freizeitfahrzeugen.

Im Jahr 1984 wurde das Unternehmen als Tabbert Caravan GmbH mit Stammsitz in Sinntal firmiert.

Das Unternehmen Caravans International Wilk Bad Kreuznach musste 1986 Konkurs anmelden. Nach dem tödlichen Unfall des Firmengründers Helmut Wilk im Jahr 1979 konnten die Geschäftsführer den Erfolg des mittlerweile angeschlagenen Unternehmens nicht mehr fortführen. Die Tabbert Caravan GmbH wurde daraufhin alleiniger Gesellschafter und führte mit der Übernahme von Belegschaft, Gebäuden und Grundstücken das bisherige Geschäft weiter.

Im Jahr 1987 wurde die Tiag Tabbert-Industrie AG als Holdinggesellschaft der Unternehmensgruppe gegründet. 1990 folgte die Börsennotierung des Unternehmens.

Der Geschäftszweig Fahrzeugbau von den Karosseriewerken Weinsberg GmbH wurde 1992 durch die Tiag Tabbert-Industrie AG unter Fortführung des Firmennamens Weinsberg Mobile GmbH übernommen. Die Produktion wurde nach Sinntal/Mottgers verlegt. In Ungarn wurde des Weiteren das heutige Produktionswerk Knaus Tabbert Ungarn Kft. zur Herstellung von Wohnwagen errichtet, das zunächst die Produkte der Marke Eifelland für den niederländischen Markt produzieren sollte.

Mit der Gründung der Knaus AG im Jahr 1996 entstand eine enge Kooperation mit der Tiag Tabbert-Industrie AG. Wesentliche Unternehmensteile der Tiag Tabbert-Industrie AG fusionierten 2001 mit der Knaus AG. Dabei wurden die Produktionsgesellschaften sowie Großteile der Vertriebsgesellschaften der Tiag Tabbert-Industrie AG auf die Knaus GmbH Jandelsbrunn verschmolzen. Außerdem wurde eine grundlegende Restrukturierung eingeleitet.

2002 firmierte das Unternehmen von Knaus GmbH Jandelsbrunn in Knaus Tabbert Group GmbH um und im Jahr 2004 wurde die Ca-Mo Fahrzeug GmbH mit der Knaus Tabbert Group GmbH verschmolzen.

Im Jahr 2006 begann die Kooperation der Knaus Tabbert Group mit dem ADAC, indem die Reisemobile der Marken Knaus und Weinsberg unter der Flagge des ADACs vermietet wurden, sodass sich aus dem Projekt Deutschlands größtes Vermietnetz für Reisemobile entwickelte.

Das Unternehmen gab am 9. Oktober 2008 bekannt, Insolvenz beantragt zu haben.[1][2]

Die insolvente Knaus Tabbert Group wird ab 1. Januar 2009 von der niederländischen Investmentgesellschaft HTP Investments BV aus Venlo übernommen. Diese will Knaus Tabbert zum führenden Wohnwagenhersteller in Europa machen und alle 3 Werke weiter betreiben. [3]

Marken

Name Logo Baureihen Bild
Knaus Knaus-Logo Wohnwagen
Wohnmobile
Wilk Wohnwagen
Tabbert Logo Wohnwagen
T@B Wohnwagen
Eifelland Logo Wohnwagen
Weinsberg Wohnmobile

Weblinks

Quellen

  1. Knaus Tabbert Group, Pressemitteilung: Insolvenzantrag von Knaus Tabbert Group schafft Planungssicherheit für potentielle Investoren vom 9. Oktober 2008, aufgerufen am 27. Oktober 2008
  2. Welt Online, Miriam Zerbel: Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert ist pleite, 11. Oktober 2008, abgerufen am 27. Oktober 2008
  3. http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,599097,00.html

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