Knockin' on Heaven's Door (Film)

Knockin' on Heaven's Door (Film)
Filmdaten
Originaltitel: Knockin’ on Heaven’s Door
Produktionsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1997
Länge: 89 Minuten
Originalsprache: Deutsch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Thomas Jahn
Drehbuch: Thomas Jahn, Til Schweiger
Produktion: Til Schweiger, Thomas Zickler, André Hennicke, Wolfgang Braun, Christoph Ott
Musik: Selig, Franz Plasa
Kamera: Gero Steffen
Schnitt: Alexander Berner
Besetzung

Knockin’ on Heaven’s Door ist ein deutsches Roadmovie aus dem Jahr 1997, bei dem Thomas Jahn Regie führte. Das Drehbuch schrieb Jahn gemeinsam mit Til Schweiger.

Der Film war mit über 3 Millionen Kinobesuchern der erfolgreichste deutsche Kinofilm 1997. Sein Titel wurde vom gleichnamigen Lied Bob Dylans übernommen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Rudi Wurlitzer hat Knochenkrebs. In der „Abnippelstation“ eines Krankenhauses trifft er auf Martin Brest. Martin hat einen inoperablen, todbringenden Hirntumor. Zusammen fassen sie den Entschluss, dass sie ihre letzten Tage auf keinen Fall so verbringen wollen; außerdem überzeugt Martin Rudi, dass dieser das Meer gesehen haben muss, bevor er stirbt. Sie nehmen eine bereitstehende Flasche Tequila mit und klauen im Parkhaus des Krankenhauses einen Mercedes 230 SL-Cabrio in Babyblau. Was beide nicht wissen: Das Auto gehört den Gangstern Henk und Abdul, die von ihrem Chef Frankie den Auftrag bekommen haben, das Auto zu Curtiz zu fahren. Frankie schuldet ihm noch eine Million Mark, die er im Kofferraum des Mercedes deponiert hat.

Inzwischen brauchen Rudi und Martin Geld, um ans Meer zu kommen. Martin findet im Handschuhfach des Wagens eine Pistole und ihm kommt bei einem Tankstopp die Idee, die Tankstelle zu überfallen. Dies ist der Start einer wilden Verfolgungsjagd mit den beiden Todkranken, den Gangstern und der Polizei. Immer wieder gelingt es Rudi und Martin, mit den unwahrscheinlichsten Tricks allen Verfolgern zu entkommen. Nach einem Bankraub finden die beiden das Geld im Kofferraum. Damit erfüllt sich jeder noch einen Wunsch: Martin will seiner Mutter, die ein großer Elvis-Fan ist, einen Cadillac Fleetwood schenken und kann auch wirklich ein Exemplar auftreiben. Bis auf einen kleinen Teil verschicken die beiden das restliche Geld per Post an irgendwelche Menschen. Rudi will noch einmal in einem Bordell mit zwei Frauen zusammen sein und sucht sich dafür ausgerechnet den Club von Frankie aus. Sie werden erkannt und von Henk und Abdul zu Frankie gebracht. Als dieser erfährt, dass sein Geld von den Freunden restlos verbraucht wurde, will er beide töten. Curtiz kommt dazu und verhindert dies; er lässt, nachdem ihm alles erklärt wurde („Ihr habt noch nie das Meer gesehen? Dann wäre es besser, ihr lauft, bevor ihr keine Zeit mehr habt.“ (Im Original: „You've never been to the ocean? Then you better run, before you run out of time.“), die beiden Freunde sogar noch unbehelligt entkommen und diese machen sich sofort auf den Weg Richtung Meer. Als Rudi und Martin dann endlich nach einer abenteuerlichen Reise den Ozean erreichen, und ihren Augen nicht trauen können, ist es Martin, der noch einmal an seiner Zigarette zieht und dann schließlich tot in den Sand fällt. Rudi ist nicht erstaunt, sondern schaut ihn nur an, um sich dann neben ihn zu setzen und in die Brandung zu schauen.

Entstehung

Der damals unerfahrene Thomas Jahn lernte den bereits populären Schauspieler Til Schweiger in einer Kölner Buchhandlung kennen. Nach eigenen Angaben hat er ihm bereits dort die Handlung seines Drehbuchs gepitcht.

Die Filmstiftung NRW war maßgeblich an der Finanzierung des Films beteiligt.

Kritiken

„Hübsches, charmantes, aber arg zitierfreudiges Road-Movie.“

Cinema

„Zwei unheilbar an Krebs erkrankte junge Männer verlassen das Krankenhaus, um zum ersten- und letztenmal das Meer zu sehen. Da sie für ihre Flucht ein Gangsterauto stehlen und eine Bank überfallen, geraten sie schon bald zwischen die Fronten ihrer Verfolger. Ein geschickt die Genre-Versatzstücke des Road-, Buddy- und Gangster-Movies zitierendes Regiedebüt, das mit Gespür für Dynamik und Timing die dramaturgischen Schwächen des Drehbuchs weitgehend überspielt. Die präzis gezeichneten und besetzten Nebenrollen entschädigen zudem für die allzu oberflächliche Charakterisierung der Hauptpersonen und die pubertären Gags.“

Lexikon des Internationalen Films

Auszeichnungen

Deutscher Filmpreis 1997
  • Filmband in Gold für darstellerische Leistungen (Nebenrolle): Moritz Bleibtreu
  • Nominierung zum Bundesfilmpreis in der Kategorie Bester Film
VideoWinner 1997
  • Verleih: Erfolgreichster deutscher Spielfilm
Goldene Leinwand 1998
  • Goldene Leinwand: 3 Millionen Zuschauer in 18 Monaten
Valenciennes International Festival of Action and Adventure Films
  • Audience Award
  • Grand Prize
Internationales Film-Festival Moskau 1997
  • Silberner St. George: Bester Darsteller: Til Schweiger
Ernst-Lubitsch-Preis 1998
  • Moritz Bleibtreu
Catalonian International Film Festival 1997, Sitges, Spanien
  • Gran Angular Award (Bester Film)

Hintergrund

  • Nach dem Abspann hat Bernd Eichinger einen Cameo-Auftritt. Bei einer Personenkontrolle findet der Motorradpolizist (Hannes Jaenicke) ein Bündel Geld bei ihm. Als er angibt, das Geld in einem Brief von „Rudi und Martin“ gefunden zu haben, fragt der Polizist: „Wer im Himmel sind Rudi und Martin?“
  • Die Schauspielerin Xenia Seeberg, die in Deutschland eher unbekannt ist, in den Staaten jedoch seit der Sci-Fi Serie Lexx einige Erfolge feiern konnte, hat einen kleinen, aber denkwürdigen Auftritt als Polizistin in der Hotel-Szene.
  • In dem Film wird von einem Taxifahrer eine Telefonnummer genannt, unter der man sein Taxi bestellen kann. Bei dieser Nummer handelt es sich tatsächlich um den Anschluss der Minicar-Zentrale, für die Thomas Jahns Vater als Fahrer tätig war. Thomas Jahn spielt den Taxifahrer selbst und setzt damit seinem Vater ein kleines Denkmal, ebenso wie dies eine Reminiszenz an Alfred Hitchcocks Gewohnheit ist, in eigenen Filmen eine Minirolle ("Cameo-Auftritt") zu spielen.
  • Im Vorspann des Films tauchen Till Schweigers Frau und seine kleine Tochter auf (blonde Frau und Baby mit Schnuller).
  • Thematisch lehnt sich der Film an ein Vorbild an: Die Rentner Gang aus dem Jahre 1979. Regisseur dieses Road Movie, in dem sich drei Rentner in den Besitz einer größeren Summe bringen, um noch einmal "die Puppen tanzen" zu lassen, ist Martin Brest, der Namenspate der von Til Schweiger gespielten Figur ist.

Weblinks


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