Knotenorden

Knotenorden
Ordenskette (Collier de l'Ordre)

Der Orden vom Heiligen Geist (frz. Ordre du Saint-Esprit) war der bedeutendste Ritterorden Frankreichs und einer der angesehensten Europas.

Gegründet wurde der Orden 1353[1] von Ludwig von Anjou, auch als Ludwig von Neapel bekannt. Der Orden ist in die Literatur auch als Ritterorden „del nodo"[2], als Knotenorden, eingegangen.

Er wurde im Dezember 1578 von Heinrich III. zum Dank an den Heiligen Geist für die Wohltaten reorganisiert, die ihm an drei Pfingsttagen zuteil geworden sind, indem er an Pfingsten 1551 zur Welt kam, 1573 König von Polen und 1574 König von Frankreich wurde.

Dauphin Louis Ferdinand mit dem Cordon bleu und dem Stern vom heiligen Geist

Neben dem Großmeister, der immer der König selbst war, gab es drei Ordensklassen:

  • die acht Commandeurs (zunächst aufgeteilt in vier Kardinäle und vier Erzbischöfe, Bischöfe oder Prälaten, später dann acht Bischöfe oder Prälaten ohne besondere Unterscheidung) und der Groß-Almosenier von Frankreich (Grand Aumônier de France), der geborener Kommandeur war.
  • die vier Officiers Commandeurs, das sind der Kanzler und Siegelbewahrer (Chancelier et Garde des Sceaux), der Zeremonienmeister (Prévôt et Maître des Cérémonies), der Schatzmeister (Grand Trésorier) und der Sekretär (Greffier), die vier Officiers Commandeurs wurden unterstützt von den Officiers (Intendant, Généalogist, Huissier, Historiograph usw.)
  • 100 Ritter (Chevaliers)

Der Thronfolger (Dauphin) und die Kinder des Königs (Enfants de France) waren Ritter durch ihre Geburt, jedoch erst ab dem 12. Lebensjahr, Prinzen von Geblüt ab dem 16. und ausländische Prinzen ab dem 25. Lebensjahr. Alle anderen Mitglieder mussten mindestens 35 Jahre alt sein. Außerdem mussten die Aufzunehmenden katholisch und in vier Generationen adlig sein. Die letzte Bedingung galt nicht für den Grand Aumônier de France, den Schatzmeister und den Sekretär.

Das Ordenszeichen war ein goldenes, weiß emailliertes Kreuz mit acht Knöpfen und Lilien in den vier Winkeln. Auf dem Avers des grün emaillierten Mittelschildes war eine silberne Taube als Symbol für den Heiligen Geist, auf dem Revers der heilige Michael abgebildet.

Die Devise war: „duce et auspice“. Der Orden wurde an breitem himmelblauen Band (daher le cordon bleu) quer über Schulter und Brust getragen, außerdem ein silberner Stern, ähnlich dem Avers des Kreuzes, auf der Brust; ab 1824 ebenfalls mit grünen Mittelschild. Die Geistlichen trugen ihn um den Hals. Der Orden blühte bis zur französischen Revolution. Der Nationalkonvent hob ihn auf, und auch Napoleon I. stellte ihn nicht wieder her.

Erst Ludwig XVIII. gab ihm 1814 seinen früheren Glanz wieder. Seit der Julirevolution von 1830 wurde er nicht mehr verliehen.

Siehe auch

Literatur

  1. "das kommt mir Spanisch vor": Eigenes und fremdes in den deutsch-spanischen Beziehungen des Mittelalters, Klaus Herbers, Nikolas Jaspert, 2004, ISBN 3-8258-8004-4
  2. Das Rätsel des Lammes, Klaus Schröer, ISBN 3-86582-476-5

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