Koberwitz

Koberwitz
Kobierzyce
Wappen von Kobierzyce
Kobierzyce (Polen)
DEC
Kobierzyce
Kobierzyce
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Breslau
Geographische Lage: 50° 59′ N, 16° 56′ O50.98333333333316.9333333333337Koordinaten: 50° 59′ 0″ N, 16° 56′ 0″ O
Höhe: 133 m n.p.m
Einwohner: 2.095
Postleitzahl: 55-040
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DWR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Autobahn A4
E 67 KłodzkoBreslau
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 30 Ortsteile
Fläche: 149,11 km²
Einwohner: 14.508 (30. Juni 2008)
Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindevorsteher: Ryszard Pacholik
Adresse: al. Pałacowa 1
55-040 Kobierzyce
Webpräsenz: www.ugk.pl

Kobierzyce (deutsch: Koberwitz) ist ein Dorf und zugleich Sitz der gleichnamigen Gemeinde im Powiat Wrocławski der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Die Gemeinde hat etwa 14.500 Einwohner und eine Fläche von 149,11 km².

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Direkt an der Europastraße 67 gelegen erstreckt sich Kobierzyce im Schlesischen Tiefland auf einer Höhe von 133 Metern über NN. Von Kobierzyce sind es 10 km zur nächsten Anschlussstelle der Autobahn A4, die auch gleichzeitig die Nordgrenze der Gemeinde umreißt. Hier, nördlich von Kobierzyce, beginnt das Stadtgebiet von Breslau.

Geschichte

Bahnhof Koberwitz (1914)
Schloss Koberwitz (1910)
Schloss Koberwitz (2006)

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Cobliwiz entstammt einem Dokument des Breslauer Herzogs Heinrich III. aus dem Jahr 1257. Bereits 1333 tauchte mit dem Gut Koberwitz, der bis 1937 gültige Ortsname auf.[1]

In Koberwitz zweigte die 1898 eröffnete Eisenbahnlinie über Schönbankwitz nach Heidersdorf von der bereits 1885 eröffneten Eisenbahnlinie Breslau–Ströbel ab. Durch den Ort führte die Reichsstraße 116 (BreslauGlatz).

Das Rittergut gehörte zur bedeutenden Zuckerfabrik in Klettendorf bei Breslau, die bis 1945 unter den Namen Vom Rath, Schoeller & Skene firmierte. Früher bestand auch in Koberwitz eine Zuckerfabrik.

Im Juni (Pfingsten) 1924 veranstaltete Rudolf Steiner auf dem Gut von Graf Carl von Keyserlingk (1869–1928, seit 1899 mit Johanna von Skene (1879–1966) verheiratet) einen mehrtägigen Kurs über Biologisch-dynamische Landwirtschaft. Im September 1999 wurde zu Ehren von Rudolf Steiner eine Tafel an der Fassade von Schloss Kobierzyce angebracht.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Koberwitz 1937 in Rößlingen umbenannt.

1945 fiel der Ort an Polen und wurde später in Kobierzyce umbenannt. Nach der politischen Wende in Polen erlebte die Gemeinde dank der Nähe zum florierenden Wirtschaftsstandort Breslau und der Autobahn A4 einen rasanten Aufschwung. Nach Angaben der Gemeinde wurden mittlerweile über 1,6 Milliarden Euro von ausländischen Unternehmen investiert und rund 6.000 Arbeitsplätze geschaffen – vor allem im Gewerbegebiet Węzeł Bielański im Ortsteil Bielany Wrocławskie nahe der A4 mit dem riesigen Centrum Bielany mit vielen Bau-, Einrichtungs- und Hypermärkten. Im Ortsteil Biskupice Podgórne wurde zudem von der LG.Philips LCD ab 2005 ein Werk für Flüssigkristallbildschirme errichtet, von dem sich die Gemeinde samt den neuentstehenden Zulieferbetrieben bis 2015 20.000 neue Arbeitsplätze erhofft.[1]

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen von Kobierzyce (inkl. Gutsbezirk; spätere Zahlen beziehen sich auf die gesamte Landgemeinde):[2]

Jahr Einwohner
1910 1.459
1933 1.296
1939 1.203
1995 11.371
2000 12.038
2005 13.081
2008 14.508

Gemeinde

Die Landgemeinde Kobierzyce umfasst ein Gebiet von 149,11 km² mit rund 13.000 Einwohnern. Zur Gemeinde gehören neben dem Hauptort Kobierzyce folgende Orte:

  • Bąki (Wilhelmsthal)
  • Bielany Wrocławskie (Bettlern)
  • Biskupice Podgórne (Bischwitz am Berge; 1937–45: Linden am Berge)
  • Budziszów (Buchwitz; 1937–45: Buchen N.S.)
  • Chrzanów-Magnice (ZaumgartenMagnitz; 1937–45: Magning)
  • Cieszyce (Seschwitz; 1937–45: Trostdorf)
  • Dobkowice (Duckwitz; 1937–45: Gutendorf)
  • Domasław (Domslau)
  • Damianowice (Damsdorf)
  • Jaszowice (Jäschwitz; 1937–45: Hannsfeld N.S.)
  • Królikowice-Nowiny (Krolkwitz; 1937–45: Weidmannsau – Neuen)
  • Krzyżowice (Schlanz)
  • Księginice (Kniegnitz; bis 1908: Polnisch Kniegnitz; 1937–45: Elfhofen)
  • Kuklice (Guckelwitz; 1937–45: Berghuben)
  • Małuszów (Malsen)
  • Owsianka (Haberstroh)
  • Pełczyce (Peltschütz; 1937–45: Buschfelde)
  • Pustków Wilczkowski (Stein)
  • Pustków Żurawski (Puschkowa; 1937–45: Hubertushof)
  • Rolantowice (Lorankwitz; 1937–45: Rolandsmühle)
  • Solna (Groß Sägewitz; 1937–45: Segen)
  • Ślęza (Lohe)
  • Szczepankowice (Schönbankwitz; 1937–45: Schönlehn)
  • Tyniec Mały (Klein Tinz)
  • Tyniec nad Ślęzą (Groß Tinz a.d. Lohe)
  • Wysoka (Wessig; 1937–45: Bergmühle)
  • Wierzbice (Wirrwitz; 1937–45: Konradserbe)
  • Żerniki Małe-Racławice Wielkie (Klein SürdingHaidänichen)
  • Żurawice (Schauerwitz; 1937–45: Freienfeld)

Sehenswürdigkeiten

Das Schloss in Biskupice Podgórne (2006)

Zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde gehören u. a.:

  • das Schloss in Kobierzyce im Stil der Neorenaissance (Sitz der Gemeindeverwaltung).
  • das neobarocke Schloss in Biskupice Podgórne mit ausgedehntem Schlosspark.
  • das Fachwerk-Herrenhaus in Bielany Wrocławskie aus dem 16. Jahrhundert.
  • die spätromanische St. Michaelskirche (kościół św. Michała Archanioła) in Tyniec nad Ślężą aus dem 13. Jahrhundert mit barocker Ausstattung und einem Turm aus dem 16. Jahrhundert. Davor eine imposante Nepomuk-Statue von 1733.
  • die spätgotische Kirche Mariä Himmelfahrt (kościół Wniebowzięcia Najświętszej Marii Panny) in Tyniec Mały von 1493-1516 mit einem schiefen, niedrigen Glockenturm.

Söhne und Töchter des Ortes

Verweise

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Vgl. http://www.ugk.pl
  2. Quellen der Einwohnerzahlen:
    1885: [1] – 1910: [2] – 1933, 1939: [3] – 1995, 2000, 2005: [4] – 2007: [5]

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