Kohlbauer

Kohlbauer

Martin Kohlbauer (* 1. Juli 1956 in Wien) ist ein österreichischer Architekt.

Von 1974 bis 1981 studierte er Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien (Meisterschule Prof. Gustav Peichl). 1980 hatte er eine Einzelausstellung in der Zentralvereinigung der Architekten. Von 1984 bis 1996 war er Lehrbeauftragter an der Akademie der Bildenden Künste. Seit 1998 ist er Lehrbeauftragter an der BOKU Wien am Institut für konstruktiven Ingenieurbau.

Von 1986 bis 1992 war er Projektleiter für die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn bei Gustav Peichl.

Ab 1991 arbeitete er als freischaffender Architekt (staatlich befugter Ziviltechniker) mit eigenem Büro in Wien. Er ist mit Dr. Gabriele Kohlbauer-Fritz verheiratet und hat einen Sohn Leo, geboren 1987.

Das 1996 fertiggestellte Fernheizwerk Wien-Süd war einer seiner ersten Erfolge. Ein sehr bekanntes Gebäude, das von Kohlbauer mitgeplant wurde, ist die „Erzherzog-Karl-Stadt“, eine Wohnhausanlage im Wien-Donaustadt, die 2.200 Wohnungen beherbergt. Sie wurde 1997 fertiggestellt und von Kohlbauer und Gustav Peichl geplant. Die zwei Gebäudekomplexe der neuen Wiener OMV-Zentrale in der Leopoldstadt (Ecke Trabrennstraße / Vorgartenstraße), in die die etwa 1.500 OMV-Mitarbeiter im Februar 2009 einziehen werden, plante Kohlbauer gemeinsam mit dem Architektenbüro Henke/Schreieck. Vom deutschen Art Directors Club wurde er 2006 für das Konzept der Wiener Staatsvertrags-Schau „Das neue Österreich“ im Schloss Belvedere (gemeinsam mit der Berliner Agentur ART+COM und Wolfgang Luser) ausgezeichnet. Von der Öffentlichkeit verstärkt wahrgenommen wurde im Jahr 2005 seine vierzig Meter lange Installation für das Jüdische Museum Wien, bei der eine Zeitlinie chronologisch die Geschehnisse der Reichspogromnacht in Wien auflistet. Der 2002 fertig gestellte „Galaxy Tower“ in der Wiener Praterstraße, für den Kohlbauer die Glasfassade entworfen hat, gilt als internationales Vorzeigeprojekt. Ebenfalls von Kohlbauer stammt der „Der Adler und die Ameise“ genannte Bürokomplex gegenüber den Wiener Gasometern sowie das Sophienspital im 7. Wiener Gemeindebezirk.

Außerhalb Wiens machte Kohlbauer vor allem sein Projekt zum Umbau des Thermalbads in Bad Hofgastein und das Skizentrum Angertal bekannt. In Bruchsal wird nach einem Konzept von Kohlbauer das SEW-Werk bebaut.

Auszeichnungen

  • 1978 Füger-Medaille
  • 1981 Dr. Baravalle-Preis
  • 1997 Loos-Medaille und ORF-Publikumspreis des Landesstudios Wien, HS Eibengasse
  • 1997 Österreichischer Bauherrenpreis für das Heizkraftwerk Wien-Süd der Fernwärme Wien
  • 1997 European Steel Design Award für das Heizkraftwerk Wien-Süd
  • 1998 Auszeichnung für vorbildliches Bauen in Niederösterreich

Weblinks


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