- Kohlsprosse
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Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera DC., auch genannt 'Rosenköhlchen' ) ist ein Gemüse aus der Pflanzenfamilie der Kreuzblütengewächse. An einem hochwüchsigen Stängel (50 bis 70 cm) bilden sich in spiralförmig aufsteigender, dichter Anordnung Blattröschen (Knospen), die zumindest im oberen Bereich in den Blattachseln stehen.
In den Handel kommen unter der Bezeichnung Rosenkohl (in Österreich Kohlsprossen, sonst auch Sprossenkohl) die abgeschnittenen Röschen, die eine grün-weiße Färbung und einen Durchmesser von 10 bis etwa 50 mm haben.
Rosenkohl ist eine zweijährige Pflanze. Werden die Röschen nicht abgeerntet, dann treiben sie nach Überwinterung im Frühjahr zu Sprossen aus, die im Sommer Blüten tragen.[1][2][3]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Rosenkohl ist geschichtlich relativ jung; erst ungefähr um 1821 wurden die ersten Pflanzen in der Nähe von Brüssel angebaut. Der ursprüngliche Name ist Choux de Bruxelles. In Deutschland wurde er als Brüsseler Sprossen oder Brüsseler Kohl bekannt. Rosenkohl begann schnell den Siegeszug als Wintergemüse durch ganz Europa. Heute wird Rosenkohl vor allem in den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien angebaut. Etwa 15 % der Gesamtmenge kommen aus Deutschland.
Anbau
Standort
Sonnig. Der zu den Starkzehrern gehörende Rosenkohl bevorzugt einen sehr nährstoffreichen und sandigen Lehmboden.
Gute Nachbarn sind Kartoffeln, Spinat, Salat, Erbsen, Sellerie und Rote Rübe. Schlechte sind andere Kreuzblütler.
Sorten
Als frühe Sorten bewährt haben sich u. a.: 'Hossa', 'Predora' und 'Wilhelmsburger'; als späte Sorten: 'Boxer', 'Zitadell', 'Fortress', 'Harald', 'Ideal' und 'Igor'.
Kultur
Je nach Sorte wird Rosenkohl von April bis Mai direkt in ein Saatbeet ins Freiland oder ins Frühbeet dünn verteilt ausgesät. Von Mitte Mai bis Ende Juni wird dann verpflanzt. Pflanzt man zu früh, bilden sich keine festen Röschen aus, bei zu später Pflanzung bleiben die Röschen recht klein. Die Pflanzenabstände liegen zwischen 60 × 40 und 70 × 60 cm. Die Jungpflanzen müssen tief eingepflanzt und gut angegossen werden.
Pflege
Häufiges Hacken fördert die Wurzelbildung und die Standfestigkeit der Pflanze. Im Herbst während der Röschenbildung muss besonders gut gewässert werden. Mitte September, wenn schon die ersten Röschen herangewachsen sind, kappt man die Triebspitze, damit die Röschen gleichmäßiger und stärker ausfallen. Faulende Knospen müssen regelmäßig entfernt werden. Gelbe Blätter werden ausgebrochen, die grünen Blätter lässt man jedoch am Strunk; sie schützen vor Frost.
Ernte und Verwertung
Frühsorten können ab September geerntet werden, die Haupterntezeit liegt jedoch im November und Dezember. Man pflückt die Röschen von unten nach oben vorsichtig vom Strunk ab. Rosenkohl ist in vielen Gebieten winterhart. In sehr kalten Gegenden überwintert man die ganzen Pflanzen in einem geschützten, schattigen Einschlag im Freien. Mehrmalige Fröste unter −10 °C schaden den Röschen sehr. Rosenkohl schmeckt als Salat und gekocht als Gemüse und lässt sich hervorragend einfrieren. Rosenkohl enthält viele Mineral- und Ballaststoffe, sowie Vitamin A, C und B².
Schädlinge und Krankheiten
Erdfloh, Kohlfliege, Blattläuse, Kohlweißlingsraupen, Kohldrehherzmücke; Kohlhernie.
Inhaltsstoffe/Wirkungen
Neben Vitaminen und Mineralstoffen, beispielsweise Vitamin C, Vitamine des B-Komplexes, Betacarotin, Folsäure und Kalium, Calcium sowie Eisen, sind in Kohlgemüsen reichlich Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Sie unterstützen die natürlichen Abwehrfunktionen des Immunsystems unseres Organismus. Sie können helfen, das Risiko für Krebserkrankungen zu senken.
Im Kohlgemüse sind besonders reichhaltig Glucosinolate vorhanden. Mit Ballaststoffen und weiteren Inhaltsstoffen können sie unter anderem einer Bildung von Magengeschwüren vorbeugen. Weiterhin kann der Verzehr von Pflanzen aus der Kohlfamilie dabei helfen, den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel günstig zu beeinflussen und die Verdauung auf natürliche Weise zu regulieren.
100 g Rosenkohl enthalten[4]: kcal kJoule Wasser Fett Kalium Calcium Magnesium Vitamin C 36 151 85 g 0.30 g 387 mg 31 mg 22 mg 112 mg Quellen
- ↑ Ernst Niller: Der große und der kleine Gemüsegarten, Parey 1990
- ↑ Verordnung (EWG) Nr. 1591/87 zur Festsetzung der Qualitätsnormen für Rosenkohl, Bleichsellerie und Spinat
- ↑ Udelgard Körber-Grohe: Nutzpflanzen in Deutschland, Theiss Verlag 1995
- ↑ Souci/Fachmann/Kraut. Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie, 5. Auflage, 1994.
Weblinks
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