Koivistoinen

Koivistoinen

Eero Koivistoinen (* 13. Januar 1946 in Helsinki) ist ein finnischer Jazz-Saxophonist (Tenor-, Sopran- und Sopranino-Saxophon), Komponist, Arrangeur und Bandleader.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Eero Koivistoinen spielt als Kind zunächst Violine; mit 16 Jahren wechselte er zum Saxophon. Er begann Mitte der 1960er Jahre seine Musikerkarriere in der finnischen Jazzszene und spielte in Helsinkis Jazzclubs. In dieser Zeit studierte er Musik an der Sibelius-Akademie, Saxophon bei Eero Linnala und Komposition bei Aulis Sallinen. 1967 entstanden erste Aufnahmen mit der Band Blues Section, die einen von Jimi Hendrix beeinflussten Bluesrock spielten. 1968 erschien das psychedelische Album Valtakunta.

Eero Koivistoinens wurde dann in der Band mit Edward Vesala und Pekka Sarmanto bekannt; das Trio gehörte zu den ersten Avantgarde- und Free Jazz-Bands in Finnland. 1967 erhielt Koivistoinen einen Preis der neu gegründeten finnischen Jazz Föderation und wurde Musiker des Jahres. 1969 spielt er mit einer eigenen Formation auf dem Montreux Jazz Festival, anschließend auf dem Newport Jazz Festival.

Anfang der 1970er Jahre betätigte sich Koivistoinen vermehrt als Komponist, studierte Komposition am Berklee College of Music in Boston bei Herb Pomeroy und Joe Viola. Außerdem unterrichtete er seitdem selbst an der Sibelius-Akademie und arbeitete daneben mit seinem Quartett und nahm einige Alben auf. In den 1970ern arbeitete er mit Olli Ahvenlahti, Jukka Tolonen, Reino Laine und Pekka Pohjola.

1981 gewann Koivistoinen den Preis für Arrangement der Europäische Rundfunkunion für sein orchestrales Werk Ultima Thule. In den 1980er Jahren arbeitete er außerdem mit dem finnischen UMO Jazz Orchestra. 1983 erschien sein Album Picture In Three Colours, mit dem er auch international bekannt wurde; er spielte dabei mit Jack DeJohnette, John Scofield, Tom Harrell, Jim McNeely und Ron McClure. 1992 arbeitete er erneut mit DeJohnette, Scofield und McClure zusammen, des weiteren mit Randy Brecker, Conrad Herwig und David Kikoski, um das Album Altered Things aufzunehmen.

In den 1990er Jahren konzentrierte er sich mehr auf das Komponieren und die Leitung größerer Ensembles; Koivistoinen war in dieser Zeit künstlerischer Leiter des UMO und produzierte das UMO-Album Umo Jazz Orchestra für das Naxos Jazz-Label; außerdem leitete er das Ensemble Electrifying Miles mit Tim Hagans als Gastsolist.

In den 2000er Jahren beschäftigte er sich zudem verstärkt mit afrikanischer Musik. Er nahm das Album Eero Koivistoinen and Senegalese Drums auf und trat mit afrikanischen Musikern auf verschiedenen Jazzfestivals in Finnland und 2003 auf dem Stockholmer Jazz Festival auf. Sein Album Utu (2001) enthielt Arrangements finnischer Folksongs für Jazzquartett; Suomalainen (2003) entstand in der Zusammenarbeit mit der Sängerin Johanna Iivanainen mit einem Repertoire alter und neuer finnischer Lieder.

Diskografische Hinweise

  • Wahoo! (Warner, 1972)
  • The Front is Breaking (Love Records, 1975)
  • Labyrinth (Love, 1977)
  • Picture In Three Colours (1983)
  • Sometime Ago (A Records, 1994)
  • Dialog (1995)
  • Zone: First Definition (1999)
  • Utu (2001)
  • Suomalainen (2003)

Weblinks

Quellen


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