Kollegiatstift St. Moritz (Augsburg)

Kollegiatstift St. Moritz (Augsburg)
St. Moritz in Augsburg

St. Moritz in Augsburg gilt als einer der ältesten Kirchbauten in der bayerischen Großstadt. 1019 gründete Bischof Bruno, der Bruder Kaiser Heinrichs II. des Heiligen, das Kollegiatstift St. Moritz. Es war die vierte geistliche Gemeinschaft in Augsburg nach dem Dom, der Basilika St. Ulrich und Afra und St. Stephan. Es wurde 1803 im Zuge der Säkularisierung aufgelöst. Die Stiftskirche wurde Stadtpfarrkirche.

Geschichte

St. Moritz vom Moritzplatz aus

Im Jahre 1019 ließ der Augsburger Bischof Bruno an der Maximilianstraße ein Kirchengebäude errichten und taufte es nach dem Schutzpatron St. Moritz. Zu ihrer Entstehungszeit jedoch weilte sie im Schattendasein. Die beiden anderen großen Kirchbauten der Hohe Dom und die Basilika St. Ulrich und Afra waren wesentlich größer und auffälliger gebaut.

Nach einem Einsturz im 14. Jahrhundert wurde die St. Moritz diesmal etwas größer wiederaufgebaut. Im 15. Jahrhundert wurde der Glockenturm erhöht und umgebaut. Im Jahr 1510 erwarb der reiche Bankier Jakob Fugger die Kirche. In dieser Zeit wurde auch der Westchor der St.-Moritz-Kirche abgerissen.

Mit Hilfe des Herzogs Albrecht V. wurde das religiöse Gebäude wiederhergestellt. Dann wurde 1714 die Kirche im Stil des Barocks umgebaut.

Im Zweiten Weltkrieg wurde bei einem Luftangriff am 24. Februar 1944 die St.-Moritz-Kirche bis auf die Grundmauern komplett zerstört. Die Kirche wurde mit einigen Veränderungen von 1946 bis 1949 durch den Kirchenarchitekten Dominikus Böhm wiederaufgebaut.

Im heutigen Augsburg hat die St.-Moritz-Kirche eine unauffällige Bedeutung. Sie liegt am nach ihr benannten Moritzplatz direkt am südlichen Ende der Fußgängerzone bevor man rechts in die prächtige Maximilianstraße abbiegt. Ein Grund warum sie unauffällig ist, der Platz, zwischen den beiden riesigen Kirchen Hoher Dom und St. Ulrich, und zwischen mehrstöckigen Kaufhäusern. Außerdem wird ein Großteil der Vorderseite von der Haltestelle „Moritzplatz“ bedeckt. Hier baute die Stadt Augsburg einen Wartebahnhof für die Straßenbahn und Busgäste. Vor die Kirche wurden kleine Einkaufsläden gebaut, dazwischen ist die Eingangstür zu St. Moritz.

Ausblick

Die Stadt Augsburg plant, die Kirche St. Moritz, wie bereits andere Kirchen (z. B. St. Anna) als Alternativ-Sehenswürdigkeiten von Dom und St. Ulrich auszubauen. Dazu wäre jedoch eine umfassende Renovierung und eine detailtreue Wiederherstellung vor den Bombenangriffen im 2. Weltkrieg notwendig. Einen ersten Schritt, um neue Besucher anzulocken, wurde bereits vom Augsburger Bistum unternommen. Neben der Kirche wurde ein modernes Café für Jung und Alt eröffnet.

Weblinks

48.36695310.8981647Koordinaten: 48° 22′ 1″ N, 10° 53′ 53″ O


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