Kolonnaden

Kolonnaden
Stoa in Athen (Rekonstruktion)

Eine Kolonnade ist ein Säulengang (lat. columna = Säule), der im Unterschied zur Arkade ein gerades Gebälk besitzt.

Geschichte

Kolonnaden waren bereits in archaischer Zeit bekannt und wurden in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. für die Agora von Athen übernommen. Sie wurden als Stoa bezeichnet. Antike Anlagen wie z. B. die mit Säulen gestützten Terrassen des Herkules-Heiligtums in Palestrina (Praeneste) sind bemerkenswerte Beispiele. Auch im römischen Städtebau waren Kolonnaden ein wichtiges architektonisches Element. Von Säulengängen gesäumte Straßen sind vor allem für römische Stadtgründungen im Nahen Osten charakteristisch.

Kolonnaden werden im Städtebau des Barock und des Klassizismus sowohl als selbständige Bauten als auch als Teile von Bauwerken eingesetzt. Weltbekanntes Beispiel barocker Baukunst sind die vier Säulen tiefen Kolonnaden Gian Lorenzo Berninis, die den ellipsenförmigen Teil des Petersplatzes vor dem Petersdom in Rom an zwei Seiten umschließen.

Beispiele

Kolonnaden am Petersplatz in Rom

In Mitteleuropa wurden Kolonnaden im wiederaufkommenden Klassizismus des 19. Jahrhunderts besonders in der Kurarchitektur verwandt (siehe die Trinkhallen von Baden-Baden, Lauterbach, bei Putbus, Marienbad, Heiligendamm). Karl Friedrich Schinkel entdeckte die Kolonnade als architektonisches Element des humanistischen Bildungsideals der Romantik wieder.

In Berlin sind die von Carl von Gontard 1780 auf der Königsbrücke am Alexanderplatz errichteten Königskolonnaden, die seit Anfang des 20. Jahrhunderts im Park am Kleistpark stehen, die bekanntesten.


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