- Komedon
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Der Komedo (Plural Komedones, eingedeutscht Komedonen; von lat. con- und edo: „mitessen“), auch Mitesser genannt, ist die primäre Effloreszenz der Akne.
Ein Komedo entsteht, wenn der Kanal des Talgdrüsenfollikels infolge übermäßiger Verhornung (Hyperkeratose) verstopft wird. Hornlamellen verdichten sich zu einem Pfropfen, der den Ausgang des Follikelkanals vollständig verschließt. Durch den eingelagerten Farbstoff Melanin in Verbindung mit dem Sauerstoff der Luft kann sich der Verschluss dunkel färben (oxidieren).
Hautärzte warnen davor, Komedonen auszudrücken. Es besteht die Gefahr, einen Teil der Bakterien dabei tiefer in die Haut zu drücken und somit den Weg zur Bildung ausgedehnter Abszesse zu ebnen.
Zur Entfernung von Komedones bieten verschiedene Hersteller keratolytische „Clear-Up-Strips“ an. Diese pflasterähnlichen Streifen sollen die Pfropfen lösen und die verhornte Haut komplett entfernen. In einem Test der Zeitschrift Öko-Test schnitten die Strips weniger gut ab. So seien bei den „meisten ... nicht einmal die Schüppchen, die mit einem einfachen Peeling weggehen würden“, entfernt worden, sondern vielmehr „nur ein paar Härchen“ herausgerissen worden. Zudem wurde die Unbedenklichkeit der teilweise enthaltenen Wirkstoffe bezweifelt.[1]
Etymologie, geschichtlicher Hintergrund
Der erstmals 1691 im Wörterbuch „Der teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs“ des Sprachwissenschaftlers Kaspar von Stieler erschienene Begriff „Mitesser“ verweist auf den bis ins 19. Jahrhundert verbreiteten Aberglauben, eine Vielzahl von Erkrankungen sei auf Parasiten zurückzuführen. Infolgedessen sprach man auch bei Komedones von Schmarotzern, Zehrwürmern oder Dürrmaden, die sich Blutegeln ähnlich am Körper festsaugen, einnisten und von Körpersekreten leben würden.[2]
Obwohl medizinisch längst widerlegt, hat sich der Irrglauben auf sprachlicher Ebene bis heute gehalten. Redewendungen wie „da ist der Wurm drin“ oder „jemandem die Würmer aus der Nase ziehen“ sind neben dem weiter gebräuchlichen Fachvokabular der Komedones Zeuge dieser Entwicklung.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Öko-Test: „Eins auf die Nase“, 7. Juni 1999
- ↑ wissen.de: „Da ist der Sprach-Wurm drin: 'Mitesser'“
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