- Konferenzfahrrad
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Das ConferenceBike ist ein Fahrrad für 7 Personen, die im Kreis angeordnet sitzen und nach innen sehen. Der Fahrzeugführer hat ein Lenkrad sowie zwei Bremsen zur Verfügung.
Inhaltsverzeichnis
Technik
Das Conferencebike besitzt die Grundform eines Dreirades, hat aber vier Autoräder, davon zwei als Zwillings-Hinterräder. Der Rahmen besteht aus gebogenen Armen aus Stahlrohr mit tiefem Durchstieg, die sternförmig angeordnet sind. Zwischen den Armen ist Platz zum Hineingehen und leichten Aufsteigen. Die komplett abgedeckte Kraftübertragung erfolgt mittels Fahrradketten, die über je einen Freilauf mit Doppelkardangelenken verbunden sind und eine ringförmige Sammelwelle („Ringwelle“) bilden. Die Gesamtkraft wird mit einer Motorradkette auf die Hinterachse übertragen. Es besitzt zwei unabhängige Bremssysteme, die auf Scheibenbremsen wirken, und eine Feststellbremse. Die Beleuchtung entspricht einer verdoppelten Fahrradbeleuchtungsanlage. Als Lenkung dient eine PKW-Zahnstangenlenkung. Durch die in weitem Bereich höhenverstellbaren Sättel kann das Conferencebike von Personen zwischen ca. 1,45 und 2,00 m Körpergröße gefahren werden.
Es hat als rein muskelkraftbetriebenes Fahrzeug denselben Status wie ein Fahrrad und darf somit auf der Straße fahren. Wegen seiner Breite braucht es keine Radwege zu benutzen. Aufgrund seiner Einstufung als Fahrrad braucht das ConferenceBike keine TÜV-Abnahme und ist zulassungs- und steuerfrei, unterliegt aber der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO).
Geschichte
Das Konzept des ConferenceBike geht auf den in Holland lebenden US-Amerikaner Eric Staller zurück. Als Künstler und Designer hatte er in den späten 1980er Jahren in New York die Idee eines Mehrpersonenfahrrades, das die Benutzer und die Passanten einfach fröhlich machen sollte. Die Mitfahrer sitzen im Kreis statt in Fahrtrichtung, und alle sehen sich an. Der erste Prototyp wurde 1989 in den USA hergestellt und hieß „Octos“. Es war ein achtsitziges Fahrzeug mit außenliegendem ringförmigem Rahmen und vier Rädern. Später entstand ein dreiräderiges und fünfsitziges Exemplar mit in der Draufsicht herzförmigem Rahmen, das „Love bike“. Weitere Versionen als dreiräderiger Sechssitzer mit außenliegendem vieleckigen Rahmen wurden in Holland von unterschiedlichen Herstellern gebaut. Alle diese Ausführungen hatten ein gelenktes Rad vorn und zwei hinten, davon eins angetrieben. Das Sammeln der Antriebskraft geschah durch verschränkte Fahrradketten.
Ab 2001 entwickelten die Ingenieure der eigens in Hannover gegründeten Firma Velo.Saliko ein komplett neues Konzept und Design mit sternförmigem Rahmen, zwei Rädern vorn und verbesserter Straßenlage durch niedrigeren Schwerpunkt. Hier wird die Antriebskraft mittels kompakter Ringwelle mit Kardangelenken gesammelt. Seit 2003 wird das ConferenceBike in Serie gebaut und weltweit vertrieben.
Betrieb und Einsatz
Durch die kreisförmige Sitzanordnung kommen die Mitfahrer schnell ins Gespräch. Das ConferenceBike ist daher ein „Kommunikations-Katalysator“ mit gruppendynamischer Wirkung. Durch diesen kommunikativen und sozialen Aspekt eignet sich das ConferenceBike für Gruppenseminare und Teamtrainings. Weiterhin bietet es sich für Besichtigungstouren und Führungen für kleinere Gruppen über größere Distanzen an. Im Bereich des Radfahrens mit Blinden oder anders Behinderten kann es außergewöhnliche Erfahrungen und u. U. auch Verbesserung bewirken.
Diverse Vermieter bzw. Betreiber von Vermietstationen haben das ConferenceBike in ihr Programm aufgenommen. Der Fokus liegt hierbei eher auf der Attraktion und dem Spaßfaktor. Das ConferenceBike wird zunehmend im Marketing und für Promotions eingesetzt, zumal auch Werbeflächen angebracht werden können.
Technische Daten
- Länge: 2,50 m
- Breite: 1,80 m
- Gewicht: 220 kg
- Wendekreis: 6,50 m
Weblinks
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