Konopnicka

Konopnicka
Maria Konopnicka
Grab der Maria Konopnicka. Die Skulptur ist von Luna Drexlerówna erschaffen.

Maria Konopnicka, geb. Wasiłowska (* 23. Mai 1842 in Suwałki, damals Russland; † 8. Oktober 1910 in Lemberg, damals Österreich-Ungarn) war eine polnische Schriftstellerin. Ihr Pseudonym als Poetin war Jan Sawa.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Kind gemeinsam mit fünf Geschwistern früh durch den Tod ihrer Mutter Scholastyka zur Halbwaise geworden, wurde sie von ihrem Vater Józef Wasiłowski im Geiste des Katholizismus und der polnischen Nation erzogen. Im September 1862 heiratete sie den Gutsbesitzer Jarosław Konopnicki. Bald wurden die Bewohner des Gutes in den Januaraufstand verwickelt und mussten fliehen. Die Konopnickis gingen nach Deutschland und kehrten erst nach der Generalamnestie von 1865 zurück. Da sie über ihre Verhältnisse lebten, musste die inzwischen achtköpfige Familie 1872 das Gut verkaufen und in ein kleineres Vorwerk in der Nähe umziehen. 1877 zog Maria mit den Kindern nach Warschau, wo sie als Schriftstellerin und Nachhilfelehrerin arbeitete. Nach 1890 hielt sie sich wegen einer erkrankten Tochter häufiger im Ausland auf. 1902 erhielt sie zum 25-jährigen Jubiläum als Schriftstellerin einen kleinen Gutshof in Żarnowiec bei Krosno geschenkt, wo sich heute ein Museum ihr zu Ehren befindet. Konopnicka starb 1910 in einem Lemberger Sanatorium und wurde auf dem Lytschakiwski-Friedhof beigesetzt.

Werk

Konopnicka debütierte 1875 in der Zeitschrift Kaliszanin. In den folgenden Jahren publizierte sie in vielen weiteren Blättern und gab eine Reihe von Gedichtbänden heraus. Besondere Bekanntheit, die bis zum heutigen Tage anhält, erzielte sie durch ihr antideutsches Lied Rota, das zeitweise als inoffizielle Nationalhymne Polens bezeichnet wurde. Im Allgemeinen wird sie als eine der wichtigsten Vertreterinnen des polnischen Positivismus angesehen.

Veröffentlichungen

Lyrik:

  • Linie i dźwięki (1897)
  • Śpiewnik historyczny (dt.: Historisches Gesangsbuch 1904)
  • Głosy ciszy (1906)
  • Z liryk i obrazków (1909)
  • Pan Balcer w Brazylii (dt: Herr Balzer in Brasilien 1910)

Prosa:

  • Cztery Nowele (dt.: Die Vier Novellen 1888)
  • Moi znajomi (dt.: Meine Bekannten 1890)
  • Na drodze (dt.: Draussen 1893)
  • Ludzie i rzeczy (1898)
  • Mendel Gdański

Kinderbücher:

  • Śpiewnik dla dzieci (dt.: Singbücher für Kinder)
  • O Janku Wędrowniczku
  • O krasnoludkach i sierotce Marysi (deutsch: Marysia und die Zwerge, Zürich u.a. 1949)
  • Na jagody (dt.: Beim Preiselbeeren pflücken)

Sammelausgaben auf Deutsch:

  • Leben und Leiden. Novellen. Stuttgart 1904
  • Geschichten aus Polen. München 1916
  • Sommernächte. Weimar 1918

Weblinks


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