Konrad III. von Dhaun

Konrad III. von Dhaun
Wappen als Fensterbild im Mainzer Dom

Konrad von Dhaun (* um 1380; † 1434), aus dem Geschlecht der Wildgrafen, war als Konrad III. von 1419 bis 1434 Erzbischof von Mainz. Seine Amtszeit war durch schwere Auseinandersetzungen sowohl mit der Landgrafschaft Hessen als auch mit der Stadt Mainz gekennzeichnet.

Leben

Das Erzbistum Mainz lag bereits seit zwei Jahrhunderten mit den hessischen Landgrafen im Streit um die territoriale Vorherrschaft in Hessen, und im Jahre 1427 erklärte Konrad aufs Neue Krieg, diesmal wegen einer auf die Grafschaft Waldeck anstehenden Pfandsumme. Der Mainzer Dompropst Gottfried von Leiningen (oder ein jüngerer Verwandter gleichen Namens) verwüstete von der mainzischen Enklave Fritzlar aus mit 600 Reitern und zusätzlichen Fußtruppen die nordhessische Gegend um Gudensberg, Felsberg und Melsungen, wurde dann aber von Landgraf Ludwig I. entscheidend zunächst am 23. Juli 1427 zwischen dem Dorf Großenenglis und der heutigen Wüstung Holzheim wenige Kilometer südlich von Fritzlar und dann nochmals in Verfolgungsgefechten bei Jesberg, Felsberg und bei Fritzlar besiegt. Leiningen zog sich nach Fulda zurück, wo Erzbischof Konrad selbst den Befehl über seine Truppen übernahm. Kloster und Stadt Fulda weigerten sich, ihm und seinen Leuten innerhalb der Stadtmauern Schutz zu gewähren, und sein Heer wurde am 10. August ein weiteres Mal entscheidend geschlagen. Dieser verlorene Feldzug und der am 8. Dezember 1427 in Frankfurt geschlossene Friedensvertrag bedeuteten das Ende der mainzischen Hegemonialbestrebungen in Nordhessen. Mainz musste danach nahezu alle seine Besitzungen in Nieder- und Oberhessen von Hessen zu Lehen nehmen (ausgenommen blieben Fritzlar, Naumburg, Amöneburg und Neustadt).

In Mainz selbst kam es nur wenige Jahre später zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem Patriziat und den Zünften und zu Spannungen zwischen der Bürgerschaft und der Geistlichkeit, die 1433 sogar gezwungen war, die Stadt zu verlassen. Am 14. Mai 1434 verhängte Konrad die Exkommunikation über die Stadt. Er starb jedoch schon bald darauf, am 10. Juni 1434, und wurde im Dom von Mainz beigesetzt.

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