Kontorahmen

Kontorahmen

Der Kontenrahmen ist ein systematisches Verzeichnis aller Konten für die Buchführung in einem Wirtschaftszweig. Er dient als Richtlinie und Empfehlung für die Aufstellung eines konkreten Kontenplans in einem Unternehmen. Damit sollen einheitliche Buchungen von gleichen Geschäftsvorfällen erreicht und zwischenbetriebliche Vergleiche ermöglicht werden.

Der Kontenrahmen ist meist nach dem Zehnersystem in Kontenklassen gegliedert. Hier sind die in ihrem Wesen und Inhalt möglichst ähnlichen Konten gebündelt und einem Prinzip folgend aufgebaut.

  • Die erste Stelle gibt die Kontenklasse an.
  • Die zweite Stelle gibt die Kontengruppe an.
  • Innerhalb der Kontengruppen kann in Kontenarten (Untergruppen) unterteilt werden.

Inhaltsverzeichnis

Deutschland

Industriekontenrahmen

  • Der Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie (GKR) ist in zehn Kontenklassen (0 bis 9) gegliedert und folgt dem Prozessgliederungsprinzip. Das heißt, die Reihenfolge der Konten soll dem Geschäftsablauf entsprechen.

Der IKR wird vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) herausgegeben und hat den GKR in den vergangenen Jahren weitgehend abgelöst.

Die Kosten- und Leistungsrechnung basiert auf dem IKR.

Standardkontenrahmen

Für Handel, Banken, Versicherungen und weitere Wirtschaftszweige gibt es Standardkontenrahmen (SKR). In der Praxis werden meist die DATEV-Kontenrahmen eingesetzt.

Gängige Standardkontenrahmen sind:

  • SKR 03: publizitätspflichtige Firmen - Prozessgliederungsprinzip
  • SKR 04: publizitätspflichtige Firmen - Abschlussgliederungsprinzip
  • SKR 14: Land- und Forstwirtschaft
  • SKR 30: Einzelhandelskontenrahmen (wird seit 2007 nicht mehr von der DATEV gepflegt)
  • SKR 45: Heime und soziale Einrichtungen (Pflege-Buchführungsverordnung (PBV))
  • SKR 49: Vereinskontenrahmen
  • SKR 70: Hotel und Gaststätten
  • SKR 80: Zahnärzte
  • SKR 81: Arztpraxen

Österreich

Der Österreichische Einheitskontenrahmen ist in 10 Kontenklassen (0 bis 9) gegliedert und folgt dem Abschlussgliederungsprinzip. Durch seine ausschließliche Ausrichtung auf die Finanzbuchhaltung trägt er dem Prinzip des Zweikreissystems Rechnung.

  • Klasse 0: Anlagevermögen und Aufwendungen für das Ingangsetzen und Erweitern eines Betriebes
  • Klasse 1: Vorräte
  • Klasse 2: Sonstiges Umlaufvermögen, Rechnungsabgrenzungsposten
  • Klasse 3: Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten
  • Klasse 4: Betriebliche Erträge
  • Klasse 5: Materialaufwand und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
  • Klasse 6: Personalaufwand
  • Klasse 7: Abschreibungen und sonstige betriebliche Aufwendungen
  • Klasse 8: Finanzerträge und Finanzaufwendungen, a.o. Erträge und a.o. Aufwendungen, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, Rücklagenbewegung
  • Klasse 9: Eigenkapital, unversteuerte Rücklagen, Einlagen Stiller Gesellschafter, Abschluss von Evidenzkonten

Projektkontenrahmen

Für große/komplexe Investitions- und Bauvorhaben (Projekte) verwenden Engineering- und Projektgesellschaften spezielle Projektkontenrahmen und vorhabensorientierte Projektkontenpläne zur Planung sowie ordnungsgemäßen Erfassung und Abrechnung der Engineering- und Bauleistungen.

Siehe auch

Kontierungsrichtlinie

Weblinks


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