Konzilsnationen

Konzilsnationen

Konzilsnationen waren eine neue Organisationsform innerhalb der Konzilien, die sich im ausgehenden Mittelalter herausbildete. Auf dem Konzil von Konstanz (1414-1418) war die geografische Aufteilung dieser Nationes wesentlicher Bestandteil von Kontroversen.

Die Konzilsnationen wurden in zwei Arten geteilt: Auf der einen Seite die nationes principales, die innerhalb der Konzilien entscheidungsbefugt und abstimmungsrelevant waren, jedoch außerhalb der Konzilien keine weltliche Existenz hatten; auf der anderen Seite die nationes particulares, die für weltliche Herrschaftsgebiete, Sprach- oder Abstammungsgemeinschaften standen.

Beim Konzil von Konstanz existierten die nationes Italica, Gallicana, Germanica (mit Skandinavien, Polen, Litauen, Kroatien, Ungarn, Böhmen) und Anglica. Später wurden diese ergänzt um die Hispanica.

Literatur

  • Caspar Hirschi: Wettkampf der Nationen. Konstruktionen einer deutschen Ehrgemeinschaft an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Wallstein, Göttingen 2005.

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