Kopasker

Kopasker

Die Gemeinde Norðurþing liegt im Nordosten Islands in der Region Norðurland eystra. Am 1. Dezember 2007 hatte die Gemeinde 2970 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Norðurþing wurde im Juni 2006 durch den Zusammenschluss der Stadtgemeinde Húsavík (isl. Húsavíkurbær) mit den Landgemeinden Keldunes (Kelduneshreppur), Öxarfjörður (Öxarfjarðarhreppur) und Raufarhöfn (Raufarhafnarhreppur) geschaffen. Die alternativen Namensvorschläge Norðausturbyggð und Gljúfrabyggð konnten sich beim Wahlvolk nicht durchsetzen.

Klima

Klimadiagramm von Raufarhöfn

Entsprechend seiner nördlichen Küstenlage weist Norðurþing ein maritim-polares Klima auf. Die Mitteltemperatur der kältesten Monate (Januar, Februar) beträgt etwa -2°C. Im Juli wird eine Mitteltemperatur von 9°C erreicht. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 3°C. Die absoluten Temperaturextreme liegen bei -19,2°C (1901) und +26,9°C (2006). Die Jahresniederschlagssumme beträgt ca. 620 mm. Die Jahressumme der Sonnenscheindauer beträgt 1.000 Stunden.

Orte der Gemeinde

Húsavík

Der größte Ort der Gemeinde ist Húsavík an der Skjálfandibucht mit 2253 Einwohnern (Stand: 1. Dezember 2007).

Raufarhöfn

Lage von Raufarhöfn

Raufarhöfn (dt. „Spalthafen“) liegt am Ostrand der Halbinsel Melrakkaslétta (dt. „Ebene der Polarfüchse“). Noch in den 1950er Jahren war Raufarhöfn ein sehr geschäftiger Ort, hauptsächlich bedingt durch die reichlich vorhandenen Heringsfanggründe. Als Ende der sechziger Jahre der Hering ausblieb, kam für die Gegend auch das wirtschaftliche Aus, das, neben der isolierten Lage, sicher ausschlaggebend für die zunehmende Landflucht ist. Am 1. Dezember 2007 hatte Raufarhöfn 224 Einwohner.

Von Raufarhöfn sind es etwa 15 km bis zum nördlichsten Punkt auf dem Festland der Insel, Hraunhafnartangi (dt. „Landzunge des Lavahafens“). Der Polarkreis ist aber noch etwa 2 km entfernt. Der weiße Leuchtturm Hraunhafnartangaviti stammt von 1945.

Die Entfernung zur Hauptstadt Reykjavík beträgt 634 km.

Kópasker

Kópasker (dt. "Schäre des Seehundjungen") am Öxarfjörður ist ein Ort mit 125 Einwohnern (1. Dezember 2007). Wirtschaftlich ist Kópasker von Landwirtschaft und Fischerei geprägt. Der Ort wurde 1879 internationaler Handelshafen. Bis auf das von Guðjón Samúelsson entworfene Heimatmuseum bietet Kópasker kaum Sehenswertes. Der nördlich des Ortes gelegene Leuchtturm Kópaskersviti wurde 1945 errichtet.

Am 13. Januar 1976 richtete ein Erdbeben im Ort erhebliche Schäden an.

Der Kópasker liegt am Norðausturvegur, der Straße 85, und ist 579 Kilometer von der Hauptstadt Reykjavík und 99 Kilometer von Húsavík entfernt.

Halbinsel Melrakkaslétta

Am Nordwestende der Halbinsel Melrakkaslétta (dt. "Ebene der Polarfüchse") und etwa 20 Kilometer nördlich von Kópasker befindet sich die Vulkanruine Rauðinúpur (dt. "Rote Bergspitze"). Der Leuchtturm Rauðanúpsviti stammt von 1958.

Ehemalige Gemeinden

Die ehemalige Stadtgemeinde Húsavík (isl. Húsavíkurbær) an der Skjálfandibucht zählte 2.373 Einwohner (2005). Im Jahr 2002 war die Landgemeinde Reykjahreppur eingemeindet worden.

Die ehemalige Landgemeinde Keldunes (isl. Kelduneshreppur) an der Süd- und Westküste des Fjordes Öxarfjörður zählte 100 Einwohner (2005). Hauptwirtschaftsfaktor ist die Landwirtschaft.

Die ehemalige Landgemeinde Öxarfjörður (isl. Öxarfjarðarhreppur) am Ostrand des gleichnamigen Fjordes zählte 330 Einwohner (2005) und umfasste u.a. den Großteil der Halbinsel Melrakkaslétta. Der Hauptort war Kópasker.

Die ehemalige Landgemeinde Raufarhöfn (isl. Raufarhafnarhreppur) am Ostrand der Halbinsel Melrakkaslétta zählte 228 Einwohner (2005).

Húsavík Keldunes Öxarfjörður Raufarhöfn
Gemeindenummer: 6100 6701 6702 6705
Fläche in km²: 269 736 2.687 37
Einwohnerzahl am 1. Dez. 1997: 2.599 (Gebietsstand 2002) 100 395 381
Einwohnerzahl am 1. Dez. 2003: 2.453 103 344 254
Einwohnerzahl am 1. Dez. 2004: 2.426 103 331 238
Einwohnerzahl am 1. Dez. 2005: 2.373 100 330 228
Bevölkerungsveränderung 1997-2005: –9% 0% –16% –40%
Postleitzahl: 640, 641 671 670, 671 675

Einwohnerentwicklung

Wie inzwischen die meisten Gebiete Islands außer dem Südwesten rund um die Hauptstadt Reykjavík ist das Gebiet der heutigen Gemeinde Norðurþing von Bevölkerungsverlust betroffen. Von 1997 bis 2006 betrug der Bevölkerungsrückgang 13,0 %.

Jahr * Einwohner
1997 3.475 (Gebietsstand 2006)
2003 3.154 (Gebietsstand 2006)
2004 3.098 (Gebietsstand 2006)
2005 3.031 (Gebietsstand 2006)
2006 3.023

* jeweils zum 1. Dezember

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Skúli Magnússon (1811–1894), erster isländischer Gouverneur Islands
  • Jón Trausti (1873–1918), Schriftsteller
  • Birgitta Haukdal (* 1979), Popsängerin

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