Korallenpfingstrose

Korallenpfingstrose
Korallen-Pfingstrose
Korallen-Pfingstrose

Korallen-Pfingstrose

Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae)
Gattung: Pfingstrosen (Paeonia)
Art: Korallen-Pfingstrose
Wissenschaftlicher Name
Paeonia mascula
(L.) Mill.
Paeonia mascula
Paeonia mascula ssp. russoi

Die europäische Korallen-Pfingstrose (Paeonia mascula), auch Großblättrige Pfingstrose genannt, gehört zu den mehrjährigen Stauden in der Gattung der Pfingstrosen (Paeonia) innerhalb der Familie der Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae). Neben der Gemeinen Pfingstrose (Paeonia officinalis) ist sie die bekannteste europäische Päonie. Sie ist innerhalb ihres Verbreitungsgebietes in den Mittelmeerländern eine Tetraploide Art und gehört durch zahlreiche Unterarten und der Verwechslung mit den sympatrischen, nah verwandten und formenreichen mediterranen Päonien zu den schwierig abzugrenzenden europäischen Taxa. Am besten ist sie durch eine rübenförmige Wurzel, den anders geformten Blättern von den diploiden Paeonia daurica und Paeonia corsica und der gleichfalls tetraploiden P. officinalis abzugrenzen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Korallen-Pfingstrose ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 20 bis 80 Zentimetern erreicht. Die Blüten sind rosa, oder selten weiß (ssp. hellenica), ca. 8 bis 14 cm groß mit etwa fünf Kronblättern. Die Pfingstrose besitzt zahlreiche gelbe Staubblätter, die an ihrer Basis zu einem fleischigen Ring verwachsen sind, der Nektar absondert. Blätter einfach biternat, oder mit wenigen geteilten Blättern; 9-16 Segmente (-21), schmal bis breit elliptisch bis eiförmig oder rund, auf der Unterseite glatt oder behaart.

Artabgrenzung und Unterarten

Durch eiszeitliche Arealeinengung und zwischen- und nacheiszeitliche Arealausbreitung sind die mediterranen Pfingstrosen eine taxonomisch schwierig abzugrenzende Gruppe. Viele der hier vorkommenden Arten mit naher Verwandtschaft zur Korallen-Pfingstrose wie P. arietina, P. broteri, P. cambessedesii, P. clusii, P. corsica, P. daurica, P. kesrouanensis, P. officinalis, P. peregrina, P. saueri wurden teilweise zu P. mascula (P. arietina, P. corsica, P. daurica, P. kesrouanensis) gestellt und machten die Korallen-Pfingstrose lange Zeit zur taxonomisch schwierigsten Pfingstrosen-Art mit europäischer Verbreitung. Zwar kann die taxonomische Revision der Korallen-Pfingstrose auch jetzt als nocht nicht gänzlich beendet betrachtet werden so ist aber aus heutiger Sicht von drei Unterarten auszugehen.[1]

  • Paeonia mascula Miller 1768 (Synonym P.corallina Retzius)
  • Paeonia mascula Miller ssp. mascula Stearn & Davis 1984
  • Paeonia mascula Miller ssp. hellenica Tzanoudakis 1977
  • Paeonia mascula Miller ssp. russoi (Biv.) Cullen & Heywood 1964

Die Nominatform P. mascula ssp. mascula ist dabei über einen größeren Raum von Südfrankreich über die Appeninhalbinsel und den Balkan verbreitet ohne Korsika, Sardinien und Sizilien zu besiedeln. Auf Sizilien findet sich dann die Unterart P. mascula ssp. russoi, die Unterart P. mascula ssp. hellenica ist von Euböa, Attika und den Peloponnes bekannt.

Ein diakritischer Schlüssel zur Artabgrenzung der mediterranen Pfingstrosen ist durch die Behaarung einzelner Pflanzenteile (Karpelle, Blätter), der Blattform und der Wurzelmorphologie für den geübten Pflanzenkundler erfolgversprechend, nur wenige Arten sind auch durch ihre Blütenfarbe und ihrer Herkunft leichter zuzuordnen.

Vorkommen

Die natürliche Heimat sind die subtropischen Breiten Südeuropas, die westliche Balkanhalbinsel bis Griechenland, Italien, sowie Zentralfrankreich. Die Standorte sind warm gelegene Regionen innerhalb von Laubwäldern oder deren Degradationsformen wie der mediterranen Macchie (Buschvegetation). Sie ist zumeist montan verbreitet und beforzugt Kalkuntergrund. Die Verbreitung der Päonie übernehmen häufig Vögel, die die großen glänzenden Samen verschleppen.

Besonderheiten

Mit 3,6 Millionen besitzt die Pfingstrose die höchste bekannte Pollenzahl je Blüte. Die Blüte hält nur kurz und ist daher im Zierpflanzenbau uninteressant.

Sonstiges

Die Korallen-Pfingstrose ist eine beliebte Gartenpflanze und kann durch ihren kleineren Wuchs auch gut im Steingarten wachsen. Sie ist genügsam und kann in voller Sonne, aber auch leicht beschattet unter Obstbäumen oder Sommersträucher gedeihen. Pfingstrosen mögen generell keine Staunässe und bevorzugen lieber Sandig-lehmige Böden die gut dräniert sind.

Quellen

  • Hong De-Yuan, Wang Xiao-Quan (2006) The identity of Paeonia corsica Sieber ex Tausch (Paeoniaceae), with special reference to its relationship with P. mascula (L.) Mill., Feddes Repertorium, Volume 117, Issue 1-2, pp. 65-84.
  • Hong, De-Yuan, Wang, Xiao-Quan, Zhang, Da-Ming, Koruklu, S. Turgul (2007) Paeonia daurica Andrews or P. mascula ssp. triternata (Pall. ex DC.) Stearn & P. H. Davis (Paeoniaceae)? Botanical Journal of the Linnean Society 154 (1), 1–11
  • Hong,De-Yuan, Wang, Xiao-Quan, Zhang, Da-Ming, Koruklu, Selcuk Tugrul (2003) On the circumscription of Paeonia kesrouanensis, an east Mediterranean peony. Nordic Journal of Botany 23 (4), 395–400.

Weblinks


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