Korbers

Korbers
FR dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Freiburg und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Corbières zu vermeiden.
Corbières
Wappen von Corbières
Basisdaten
Kanton: Freiburg
Bezirk: Gruyère
BFS-Nr.: 2129Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 1647
Koordinaten: (574230 / 167604)46.6591697.101949714Koordinaten: 46° 39′ 33″ N, 7° 6′ 7″ O; CH1903: (574230 / 167604)
Höhe: 714 m ü. M.
Fläche: 4.17 km²
Einwohner: 382
(31. Dezember 2007)[1]
Karte
Karte von Corbières

Corbières ist eine politische Gemeinde im Distrikt Gruyère des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der frühere deutsche Name Korbers wird heute nicht mehr verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Corbières liegt auf 714 m ü. M., 5 km nordöstlich des Bezirkshauptortes Bulle (Luftlinie). Das ehemalige Bauerndorf erstreckt sich auf einer Geländeterrasse über dem Ostufer des Stausees Lac de la Gruyère, am Fuss der Berra.

Die Fläche des 4.2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des voralpinen Gebietes im Greyerzerland. Der westlichste Gemeindeteil wird vom Lac de la Gruyère eingenommen, der bei Corbières eine Engstelle aufweist. Ein kleines Gebiet westlich des Stausees im Bereich des Waldes Joux d'Everdes gehört ebenfalls zu Corbières. Nach Osten erstreckt sich der Gemeindeboden über die Geländeterrasse, auf dem das Dorf liegt, und in einem schmalen Streifen den Hang hinauf bis auf den Berggrat südwestlich der Berra. Hier wird auf der Waldhöhe Au Solitou mit 1'381 m ü. M. der höchste Punkt von Corbières erreicht. Östlich des Grates reicht das Gebiet ins Einzugsgebiet des Baches Javro. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 7 % auf Siedlungen, 38 % auf Wald und Gehölze und 55 % auf Landwirtschaft.

Zu Corbières gehören einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Corbières sind Hauteville, Cerniat, Villarvolard, Echarlens und Marsens.

Bevölkerung

Mit 382 Einwohnern (Ende 2007) gehört Corbières zu den kleinen Gemeinden des Kantons Freiburg. Von den Bewohnern sind 95.0 % französischsprachig, 4.4 % deutschsprachig und 0.6 % italienischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Corbières belief sich 1850 auf 231 Einwohner, 1900 auf 220 Einwohner. Erst seit 1980 (262 Einwohner) wurde ein deutlich verstärktes Bevölkerungswachstum verzeichnet.

Wirtschaft

Corbières war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben die Viehzucht und Milchwirtschaft sowie in geringerem Masse der Ackerbau eine gewisse Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Von 1932 bis 1976 gab es in Corbières eine Ziegelei. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die in den Regionen Bulle oder Freiburg arbeiten.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrstechnisch recht gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse von Freiburg nach Broc. Davon zweigt bei Corbières die direkte Verbindung mit einer Betonbrücke (seit 1931) über den Lac de la Gruyère ab. Durch die Buslinien der Transports publics Fribourgeois, die auf den Strecken von Freiburg via La Roche nach Bulle und von Bulle via Broc nach Corbières verkehren, ist das Dorf an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1115 unter dem Namen Corbere; auch die latinisierten Namen Corbaria und Corberia sind bezeugt. Seit dem 11. Jahrhundert ist die Herrschaft Corbières belegt. Vermutlich stammten die Herren von Corbières vom gleichen Adelsgeschlecht ab wie die Grafen von Greyerz und die Herren von Grandson. Die Herrschaft umfasste das rechte Ufer der Saane zwischen Broc und La Roche sowie das gesamte Jauntal. Ein kleines Gebiet auf der Westseite der Saane gehörte ebenfalls zu Corbières. Auch die Schenkungen an die Abteien Lac de Joux, Montheron und Hauterive zeugen vom grossen Landbesitz der Herren von Corbières.

Das Städtchen Corbières wurde um 1200 gegründet. Dessen Schicksal war eng mit der Geschichte der Herrschaft Corbières verbunden. Um 1225 wurden die westlich der Saane gelegenen Herrschaftsgebiete in der neuen Herrschaft Vuippens zusammengefasst. Im Jahr 1250 begaben sich die Herren von Corbières zusammen mit den Grafen von Greyerz unter die Lehnshoheit der Savoyer. Zu dieser Zeit erlangten Charmey und Jaun unter den Seitenlinien der Herren von Corbières eine gewisse Eigenständigkeit. Im Verlauf des 14. Jahrhunderts folgte der rasche Niedergang der Herren von Corbières: die Hauptlinie erlosch 1363, während die Seitenlinie von Charmey bereits 1361 ausstarb; nur Jaun blieb bis im 16. Jahrhundert im Besitz einer zweiten Nebenlinie.

Im Jahr 1375 fiel Corbières zusammen mit der gesamten Herrschaft an das Haus Savoyen. Der Marktflecken verlor damals seine erweiterten Rechte, wurde aber immerhin 1390 von den bis dahin an Savoyen zu zahlenden Zinsabgaben befreit. Unter savoyischer Oberhoheit erhielt die Herrschaft Corbières den Rang einer Kastlanei. Durch Kauf kam das Gebiet 1454 an die Grafschaft Greyerz, und 1475 wurde ein Burgrechtsvertrag mit Freiburg abgeschlossen. Aufgrund seiner finanziellen Schwierigkeiten musste Graf Michael von Greyerz die Herrschaft Corbières 1553 an Freiburg verkaufen. Diese richtete die Vogtei Corbières ein, die bis 1798 Bestand hatte. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) war Corbières während der Helvetik Hauptort der gleichnamigen Unterpräfektur, die 1803 in den Status eines Bezirkes erhoben wurde. 1848 wurde der gesamte Bezirk Corbières in den Bezirk Gruyère eingegliedert und Corbières verlor seinen Status als Bezirkshauptort.

Sehenswürdigkeiten

Von den einstigen zwei Schlössern, die sich auf dem Gemeindegebiet von Corbières befanden, ist heute noch eines erhalten. Dieses Schloss wurde 1560 an der Stelle des Vorgängerbaus von 1250 neu erbaut und war Residenz des von Freiburg eingesetzten Vogtes von Corbières. Es wurde 1750 umgestaltet und besitzt eine relativ niedrige Ringmauer und ein grosses Bernerdach. Die Kirche wurde im 17. Jahrhundert erbaut und 1951 renoviert. Corbières trennte sich 1631 von der Pfarrei Hauteville.

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Weblinks


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