Korpuskarzinom

Korpuskarzinom
Klassifikation nach ICD-10
C54 Bösartige Neubildung des Corpus uteri
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Das Endometriumkarzinom, auch Uterus- oder Korpuskarzinom (lat. Carcinoma corporis uteri) ist eine Krebserkrankung der Gebärmutterschleimhaut.

Inhaltsverzeichnis

Histologie

Endometrioides Adenokarzinom FIGO III mit Infiltration von etwas mehr als der Hälfte des Myometriums
Adenokarzinom des Endometriums

Histologisch handelt sich in 85 % der Fälle um Adenokarzinome der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium). Seltene Typen sind z. B. seröse und klarzellige Adenokarzinome oder Plattenepithelkarzinome. Der Grad der Entdifferenzierung (Entartung) der Krebszellen wird mit G1 (hochdifferenziert, dem Normalgewebe sehr ähnlich) bis G3 angegeben. Viele Karzinome exprimieren auf der Zelloberfläche Östrogen- und Progesteron-Rezeptormoleküle.

Stadieneinteilung

Die Einteilung der FIGO und die der UICC sind identisch, sie beruht wie bei anderen soliden Krebserkrankungen auf dem TNM-System.

  • Beispiel: Stadium IA (FIGO) = T1a (UICC) = auf die Schleimhaut begrenzter Tumor.

Die Heilungschancen sind davon abhängig: beispielsweise 90 % im Stadium IA, 30 % im Stadium III. Undifferenzierte Tumoren sind schlechter heilbar als hochdifferenzierte.

Vorkommen

Betroffen sind überwiegend Frauen im Klimakterium nach der Menopause. Die Häufigkeit liegt in den westlichen Ländern etwa bei dem Doppelten des Zervixkarzinoms. In Deutschland wurden im Jahr 2002 mehr als 11.000 Neudiagnosen gestellt. Man nimmt an, dass langjährig erhöhte Östrogen-Konzentrationen die Tumorentstehung fördern; z. B. tragen Frauen mit Zyklusstörungen, später Menopause oder Hormonersatztherapie ein höheres Risiko als der Bevölkerungsdurchschnitt. Übergewicht erhöht ebenfalls Östrogenspiegel und Tumorrisiko. Ob eine Gefährdung durch Phytoöstrogene (östrogenartige Substanzen in Nahrungsmitteln) besteht, ist bisher nicht geklärt.

Symptome und Diagnose

Frühkarzinome können nur selten im Rahmen von Früherkennungsuntersuchungen bemerkt werden. Fortschreitende Tumoren machen sich zuerst durch irreguläre Blutungen bemerkbar, meist sind sie dann noch durch eine Operation heilbar. Schmerzen bedeuten fast immer einen weit fortgeschrittenen, inoperablen Tumor. Die Diagnose wird durch eine Ausschabung der Gebärmutter (Abrasio uteri) gesichert.

Behandlung

Wenn immer möglich, sollen Korpuskarzinome operativ entfernt werden. Die Standardoperation ist eine komplette Entfernung der Gebärmutter mitsamt den Ovarien, der Scheidenmanschette, der Cervix und der benachbarten Lymphknoten (erweiterte Wertheim-Meigs-Operation). Höhere Stadien sollten danach eine Strahlentherapie erhalten. Inoperable Tumoren werden nur bestrahlt. Beim serös papillären- und dem klarzelligen Endometriumskarzinom wird neuerdings eine adjuvante Chemotherapie angewandt.

Weblinks

Siehe auch

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