Koschentin

Koschentin
Koszęcin
Wappen von Koszęcin
Koszęcin (Polen)
DEC
Koszęcin
Koszęcin
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Landkreis: Lubliniec
Fläche: 40,94 km²
Geographische Lage: 50° 38′ N, 18° 51′ O50.63333333333318.857Koordinaten: 50° 38′ 0″ N, 18° 51′ 0″ O
Einwohner: 4.563
Postleitzahl: 42-286
Telefonvorwahl: (+48) 34
Kfz-Kennzeichen: SLU
Wirtschaft und Verkehr
Straße: CzęstochowaToszek
Nächster int. Flughafen: Kattowitz
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 8 Schulzenämter
Fläche: 129 km²
Einwohner: 11.475 (30. Juni 2007[1])
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Grzegorz Ziaja
Adresse: ul. Powstańców 10
42-286 Koszęcin
Webpräsenz: www.koszecin.pl

Koszęcin (deutsch Koschentin) ist ein Dorf und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde in der Wojewodschaft Schlesien in Polen. Der Ort liegt zwölf Kilometer südöstlich von Lubliniec im Woischnik-Lublinitzer Hügelland und zählt etwa 4.500 Einwohner.

Nachbarorte sind Kalety, Lubliniec und Boronów.

In der Nähe von Koszęcin befindet sich eine Hochleistungssendeanlage mit 1500 Kilowatt Sendeleistung. In vielen Tabellen wird dieser Sender als „Sender Kattowitz“ aufgeführt. Diese Sendeanlage verfügt über zwei abgespannte Stahlfachwerkmasten von 110 Metern Höhe. Einer der beiden Masten ist gegen Erde isoliert und dient als Sendeantenne für den Mittelwellensender. Der andere ist geerdet und trägt Sendeantennen für UKW und TV.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schloss Koschentin
Die Dreifaltigkeitskirche

Die erste urkundliche Erwähnung in einem Dokument des Bischofs von Krakau stammt aus dem Jahre 1275. Seit 1302 war der Ort Besitz des Zisterzienserklosters Himmelwitz. 1416 wurde der Ortsname Constantin gebräuchlich. 1587 gelangte der Ort in den Besitz der Familie von Kochczitz, die 1630 wegen ihrer Konfessionszugehörigkeit als Protestanten enteignet wurden. Neuer Eigentümer wurde 1647 Nikolaus Philipp Freiherr von Rauthen, in dessen Schloss sich auch Johann III. Sobieski aufhielt. 1693 erbten die Sobek die Herrschaft Koschentin und 1774 kamen noch das Rittergut Ollschin und die Herrschaft Boronów mit den Orten Boronow, Chwostek, Droniowitz, Hadra und Harbultowitz hinzu. Carl Heinrich Graf von Sobek, seit 1751 Herr auf Koschentin, ließ ein Theater erbauen. Sein prunkvoller Lebenswandel führte ihn in den Ruin, 1784 musste er seinen Besitz veräußern.

1804 gelangte Koschentin an Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen. Unter den Hohenlohern erfolgte 1829 der Neubau eines dreiflügeligen Schlosses im klassizistischen Stil. Dabei wurden sowohl Teile des alten Schlosses als auch das 1784 geschlossene Theatergebäude als Schlossflügel mit einbezogen. Neben der Herrschaft Koschentin umfasste der Besitz 1860 noch fünf Rittergüter und 19 Dörfer sowie ausgedehnte Wälder links und rechts der Malapane.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts entstanden in dem Ort im Landkreis Lublinitz einige Industriebetriebe. Auch wenn in Koschentin bei der oberschlesischen Volksabstimmung vom 20. März 1921 etwa 65% der gültigen Stimmen für den Verbleib bei Deutschland abgegeben wurden, fiel der Ort 1922 als Koszęcin an Polen. Nach der deutschen Besetzung von 1939 bis 1945 kam der Ort wieder zu Polen und das Fürstenhaus Hohenlohe-Ingelfingen wurde enteignet.

1958 wurde Koszęcin zur stadtartigen Siedlung erhoben und im gleichen Zuge die Orte Brusiek, Krywald (Kriewald), Irki (Irrkau), Piłka (Pielkau) und Rzyce (Rzytze) eingemeindet. Die Fläche von Koszęcin vergrößerte sich auf 60 km².

Seit den 90er Jahren bemüht sich die Gemeinde um die Verleihung des Stadtrechts. Aus diesem Grunde wurde in der Ortsmitte ein Ring (Marktplatz) angelegt.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Koschentiner Schloss stammt aus dem 16. Jahrhundert und gehörte ursprünglich den Herzögen von Oppeln. Ihre heutige Form erhielt die dreiflüglige Anlage 1829/30, als das alte Schloss klassizistisch erweitert wurde. Umgeben ist das Schloss von einem Schlosspark des 19. Jahrhunderts.
  • Schrotholzkirche der Hl. Dreifaltigkeit von 1724 mit reicher Ausstattung
  • weitere Schrotholzkirchen in Brusiek aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts und Cieszowa von 1751

Söhne und Töchter der Gemeinde

Schloss mit Theaterflügel

Gemeinde

Die Landgemeinde (gmina wiejska) Koszęcin umfasst ein Gebiet von 129 km² mit etwa 11.500 Einwohnern. Dazu gehören die Schulzenämter (sołectwo):

  • Brusiek (Bruschiek), 16 km², 68 Einwohner
  • Cieszowa (Czieschowa), 11 km², 322 Einwohner
  • Koszęcin (Koschentin), 41 km², 4.563 Einwohner
  • Piłka (Pielkau), 2 km², 82 Einwohner
  • Rusinowice (Ruschinowitz), 6 km², 1.288 Einwohner
  • Sadów (Sodow), 11 km², 1.373 Einwohner
  • Strzebiń (Strzebien), 33 km², 3.444 Einwohner
  • Wierzbie (Wiersbie), 8 km², 399 Einwohner

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Koszecin — Koszęcin …   Deutsch Wikipedia

  • Koszęcin — Koszęcin …   Deutsch Wikipedia

  • Kraft Karl August Prinz zu Hohenlohe-Ingelfingen — Grab von Kraft Prinz zu Hohenlohe Ingelfingen auf dem Johannisfriedhof in Dresden. Kraft Karl August Eduard Friedrich Prinz zu Hohenlohe Ingelfingen (* 2. Januar 1827 in Koschentin, Oberschlesien; † 16. Januar 1892 in …   Deutsch Wikipedia

  • Kraft Karl August zu Hohenlohe-Ingelfingen — Grab von Kraft Prinz zu Hohenlohe Ingelfingen auf dem Johannisfriedhof in Dresden. Kraft Karl August Eduard Friedrich Prinz zu Hohenlohe Ingelfingen (* 2. Januar 1827 in Koschentin, Oberschlesien; † 16. Januar 1892 in …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Preußischen Herrenhauses — Die Liste der Mitglieder des Preußischen Herrenhauses führt die Mitglieder des Preußischen Herrenhauses auf, das ab 1855 die Erste Kammer des Preußischen Landtags nach der Verfassungsurkunde für den preußischen Staat vom 31. Januar 1850, geändert …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf (Hohenlohe-Ingelfingen) — Adolf Karl Friedrich Ludwig Prinz zu Hohenlohe Ingelfingen (* 21. oder 29. Juli 1797 in Breslau; 24. April 1873 in Koschentin) war ein deutscher Militär und Politiker. Der Sohn von Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe Ingelfingen war preußischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf Prinz zu Hohenlohe-Ingelfingen — Adolf Karl Friedrich Ludwig Prinz zu Hohenlohe Ingelfingen (* 21. oder 29. Juli 1797 in Breslau; 24. April 1873 in Koschentin) war ein deutscher Militär und Politiker. Der Sohn von Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe Ingelfingen war preußischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Roździeński — Walenty Roździeński (* um 1570 in Roździeń, heute im Kattowitzer Stadtteil Szopienice Burowiec; † 1641 ebenda; manche Quellen nennen 1560 und 1622 als Geburts bzw. Todesdatum) war ein schlesischer Schmiedemeister, Verwalter von Hüttenwerken und… …   Deutsch Wikipedia

  • Walenty Brusiek — Walenty Roździeński (* um 1570 in Roździeń, heute im Kattowitzer Stadtteil Szopienice Burowiec; † 1641 ebenda; manche Quellen nennen 1560 und 1622 als Geburts bzw. Todesdatum) war ein schlesischer Schmiedemeister, Verwalter von Hüttenwerken und… …   Deutsch Wikipedia

  • Walenty Rozdzienski — Walenty Roździeński (* um 1570 in Roździeń, heute im Kattowitzer Stadtteil Szopienice Burowiec; † 1641 ebenda; manche Quellen nennen 1560 und 1622 als Geburts bzw. Todesdatum) war ein schlesischer Schmiedemeister, Verwalter von Hüttenwerken und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”