- Kosmas von Prag
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Dieser Artikel beschreibt den Chronisten Cosmas von Prag. Für den gleichnamigen Bischof, siehe Cosmas (Prag). - Monumenta Germaniae Historica, Scriptores rerum Germanicarum, Nova series 2: Die Chronik der Böhmen des Cosmas von Prag (Cosmae Pragensis Chronica Boemorum). Herausgegeben von Bertold Bretholz unter Mitarbeit von Wilhelm Weinberger. Berlin 1923 (Digitalisat).
- Peter Hilsch: Herzog, Bischof und Kaiser bei Cosmas von Prag. In: Geschichtsschreibung und geistiges Leben im Mittelalter, 1978, 356–372
- Anna Aurast: Wir und die Anderen. Identität im Widerspruch bei Cosmas von Prag. In: Das Mittelalter, 2005, Heft 2, S. 28–37
- Literatur von und über Cosmas von Prag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Peter Hilsch: Cosmas von Prag. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 543–545.
Cosmas von Prag (auch: Kosmas von Prag; tschechisch: Kosmas; lateinisch: Cosmas Pragensis; * um 1045 in Zdice; † 21. Oktober 1125) war der erste und bedeutendste böhmische Chronist des Mittelalters.
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Herkunft und Werdegang
Cosmas entstammte vermutlich einer wohlhabenden Prager Priesterfamilie. Sein Geburtsjahr ist nicht bekannt. Nach der Ausbildung in Prag studierte er 1075–1086 Grammatik und Dialektik bei Magister Franko in Lüttich. Er war mit Božetěcha verheiratet und hatte einen Sohn Heinrich. In manchen Quellen wird vermutet, der Sohn sei identisch mit dem Olmützer Bischof Heinrich Zdik.
Nach seiner Rückkehr aus Lüttich wurde Cosmas Kanoniker am Prager Domkapitel. Ende des Jahres 1091 begleitete er die neugewählten Bischöfe Cosmas von Prag und Andreas von Olmütz zur königlichen Investitur nach Mantua. Die Namensgleichheit mit dem Prager Bischof ist zufällig; sie führte jedoch dazu, dass der Bischof Cosmas und der Chronist Cosmas in den Quellen mehrfach verwechselt wurden. 1094 begleitete Cosmas die beiden vorgenannten Bischöfe auch zur Bischofsweihe nach Mainz.
1099 hielt er sich mit dem Prager Bischof Hermann in Ungarn auf. Dort lernte er den Graner Erzbischof Seraphim kennen. Von diesem empfing Cosmas, obwohl er verheiratet war, die Priesterweihe. Das war grundsätzlich möglich, da der Zölibat erst 1139 auf dem Zweiten Laterankonzil verbindlich eingeführt wurde.
Für das Prager Domkapitel führte Cosmas 1110 Verhandlungen mit dem mährischen Teilfürsten Otto II., bei denen es um ein Marktrecht ging. Für 1119 ist er als Dekan des Prager Domkapitels nachgewiesen.
Bis heute bekannt ist Cosmas, der zu den intellektuell bedeutsamen Persönlichkeiten Böhmens gehörte, durch die von ihm ab 1119 verfasste Chronica Boemorum, die in drei Bänden die Geschichte Böhmens bis zu Cosmas Tod 1125 umfasst. Mit der Chronik wurde das bis heute maßgebende Geschichtsbild der böhmischen Frühzeit geprägt.
Werke
Literatur
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Cosmas von Prag |
ALTERNATIVNAMEN | Kosmas von Prag; Cosmas Pragensis; Kosmas |
KURZBESCHREIBUNG | böhmischer Chronist des Mittelalters |
GEBURTSDATUM | um 1045 |
GEBURTSORT | Zdice |
STERBEDATUM | 21. Oktober 1125 |
STERBEORT | Prag |
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