- Angelfall
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Der Salto Angel (nach dem Wiederentdecker Jimmie Angel), der sich im Südosten Venezuelas befindet, ist mit 978 m (größte Einzelstufe 805 m) Fallhöhe der höchste freifallende Wasserfall der Erde.
Die Ureinwohner nennen den Wasserfall Kerekupai-Merú, was etwa Sprung des tiefsten Ortes heißt. Bisweilen wird er mit dem nahe gelegenen Wasserfall Churún-Merú verwechselt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der zur Gran Sabana gehörende Wasserfall ist Teil des Nationalparks Canaima. Sein Wasser bildet einen Zufluss des Rio Carrao. Es stürzt von einem Vorsprung des Auyan-Tepui, einem Tafelberg mit 700 km² Fläche, in die Tiefe. Auf halbem Weg zerstäubt das Wasser insbesondere in der Trockenzeit zu einer Wolke aus kleinen Wassertröpfchen; diese sammeln sich am Fuß der Felswand zu einem reißenden Fluss. Kurz darauf stürzt das Wasser abermals 200 m in die Tiefe. Gespeist wird der Wasserfall durch oft heftige Gewitter-Regengüsse, die auf dem großen Plateau des Tafelberges niedergehen. Aus Felslöchern 40 m unterhalb der Abbruchkante stürzt das Wasser in die Tiefe.
Entdeckung
Obwohl der Venezolaner Ernesto Sánchez la Cruz den Wasserfall bereits im Jahre 1910 entdeckte, wurde er erst 1933 nach der Wiederentdeckung durch den US-amerikanischen Buschpiloten Jimmie Angel (1899–1956) bekannt (daher auch der Name Angel Falls).
Im Jahr 1923 wurde Jimmy Angel in Panama von einem angeblichen Bergbau-Ingenieur überredet, ihn auf einen bestimmten Berg im venezolanischen Regenwald zu fliegen und bot ihm dafür 5000 Dollar. Es gelang ihm tatsächlich, mit einem Flugzeug auf dem zerklüfteten Hochplateau eines Berges zu landen. Die beiden Männer schürften innerhalb weniger Tage eine große Menge Gold aus einem Fluss. Nur im Sturzflug über die Steilkante konnte er das Flugzeug wieder abheben lassen. Heute ist dieses Flugzeug in Ciudad Bolivar (Venezuela) vor dem Flughafen ausgestellt. Fortan auf der Suche nach Gold, entdeckte Jimmy Angel, als er am 16. November 1933 den Canyon des Rio Churun entlangflog, den gewaltigen Wasserfall, der heute seinen Namen trägt. Als er zwei Jahre später mit seiner Frau und einem Wissenschaftler eine Landung auf dem Hochplateau wagte, ging seine Maschine zu Bruch. Erst nach elf Tagen gelang der Gruppe über eine Steilstufe, die heute Second Wall genannt wird, der Abstieg in den Urwald. Im Roman Ikarus von Alberto Vázquez-Figueroa wird die Geschichte von Jimmy Angel, der Suche nach Gold und Diamanten und der Entdeckung des Wasserfalles eingehend beschrieben.
Tourismus
Obwohl der Salto Angel nur durch eine wenigstens eintägige Bootstour von Canaima aus erreichbar ist, hat er sich zu einer der größten Touristenattraktionen Venezuelas entwickelt. Da sich der Wasserfall mitten im venezolanischen Urwald befindet, sind Besucher allerdings auch heute noch auf das Flugzeug angewiesen, um die Lagune von Canaima zu erreichen. Während der Trockenzeit ist der Wasserfall weniger imposant und wegen des niedrigen Wasserstandes auf dem Rio Churún, einem Seitenarm des Rio Carrao, nur bedingt per Einbaum zu erreichen. Dafür ist die Wahrscheinlichkeit, einen von Wolken ungetrübten Blick auf den Berg und Wasserfall genießen zu können, wesentlich größer.
Weblinks
5.9672222222222-62.53Koordinaten: 5° 58′ 2″ N, 62° 31′ 48″ W
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