- Kota Radja
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Banda Aceh ist eine Stadt auf der indonesischen Insel Sumatra. Sie ist Hauptstadt der Provinz Aceh, liegt an den Flüssen Krueng Aceh und Krueng Daroy und hat ca. 260.000 Einwohner. Bis 1945, also zum Zeitpunkt der Abschaffung des Sultanats, wurde sie Kota Radja (übersetzt "Königsstadt" oder "Hauptstadt") genannt. Banda Aceh ist seit 1976 vom Bürgerkrieg zwischen der militanten Separatistenorganisation Gerekan Aceh Merdeka (GAM) und der indonesischen Regierung gezeichnet.
Banda Aceh wurde durch das Erdbeben im Indischen Ozean 2004 und den darauffolgenden Tsunami stark zerstört. Die nördlichen, an der Küste gelegenen Stadtteile wurden fast vollständig vernichtet. Nach Schätzungen gab es in Banda Aceh fast 60.000 Tote.
Die Syiah Kuala Universität wurde 2001 abgebrannt, weil sie als vermutlicher Treffpunkt von Sympathisanten der GAM galt. Bereits 1998 wurde der Rektor der Universität, Prof. Dayan Dawood ermordet, weil er sich für die Demilitarisierung Acehs einsetzte. Inzwischen ist die Universität aber wieder aufgebaut und überstand auch den Tsunami von 2004 weitgehend. Mit Hilfe von den nach der Katastrophe fließenden Spendengeldern konnten Gebäude und Campus modernisiert werden. Die Syiah Kuala war auch Hauptquartier der Aceh Monitoring Mission (AMM), die bis Dezember 2006 die Umsetzung des Friedensabkommens von Helsinki (15. August 2005) zwischen GAM und indonesischer Regierung überwachte.
Sehenswürdigkeiten
Die Mesjid-Raya-Baiturrahman-Moschee (oder Große Moschee Baiturrahman) ist eine der bekanntesten Moscheen in Südostasien. Sie wurde 1879 nach der vollständigen Zerstörung der alten Moschee gebaut. Inzwischen hat das Bauwerk mehrere Erweiterungen erfahren. Hatte die Moschee ursprünglich drei Kuppeln, so sind es heute sieben. Die Architektur lehnt sich an den indischen Mogul-Stil an. Das vor der Moschee stehende Minarett wurde 1995 errichtet. Schwer beschädigt überstand die Moschee den Tsunami im Dezember 2004. Viele Menschen konnten sich vor dem Wasser retten, in dem sie in die Moschee flüchteten, wo das Wasser zwar eindrang, aber weitestgehend ruhig blieb. Auf dem baumbestandenen Platz vor der Moschee dagegen hinterließ der Tsunami neben hunderten Tonnen Trümmern über zehntausend Tote.
Das Museum Aceh zeigt die acehnesische Kultur, Sultansgräber (unter anderen Sultan Iskandar Muda (1608-1636) und Gegenstände aus der Kolonialzeit. Von besonderem Interesse ist das originale, in traditioneller Bauweise errichtete acehnesische Haus, ein mit Schnitzereien und Malereien verzierter, großer Pfahlbau. Neben diesem "rumoh Aceh" hängt in einem kleinen Pavillon die Cakra Donya ("Weltrad"), eine chinesische Glocke, die der Überlieferung zufolge ein Geschenk des chinesischen Entdeckers Zheng He an den Sultan von Aceh war.
Nicht weit von Museum und Moschee entfernt befinden sich der Rest des ehemaligen Palastgärten, des Taman Sari (Wassergarten). Neben einem ummauerten Becken steht der Gunongan, eine weißgekalkte, steinerne Struktur, die der Sultan Iskandar Muda der Sage nach für seine malaysische Ehefrau errichten ließ, um sie an die Hügel ihrer Heimat zu erinnern.
Gegenüber liegt dagegen der Kerkhof, der niederländische Friedhof. Hier liegen die Gräber von mehreren hundert niederländischen Soldaten, die im Aceh-Krieg fielen.
Östlich von Banda Aceh liegen die Reste mehrerer Küstenforts, die angeblich indischen Ursprungs sind.
Westlich von Banda Aceh, bei Lampuuk, befindet sich das Haus der acehnesischen/indonesischen Freiheitskämpferin Cut Nyak Dhien (1848-1908), ebenfalls ein in traditioneller Bauweise errichtetes Gebäude.
Verkehr
Der außerhalb liegende Hafen Krueng Raya ist der wichtigste der Region Aceh. Außerdem besitzt Banda Aceh den 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernten internationalen Flughafen Sultan Iskandarmuda Airport. Die einzige Start- und Landebahn hat eine Länge von 2.250 Metern und ist an sich nur für sogenannte Narrow-Body-Flugzeuge wie Boeing 737 oder Airbus 320 geeignet. Der IATA-Code von Banda Aceh lautet BTJ.
Weblink
5.5595.316666666667Koordinaten: 5° 33′ N, 95° 19′ O
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