Angelika Balabanoff

Angelika Balabanoff

Angelica Balabanova, auch Balabanoff, (ursprünglich Анжелика Исааковна Балабанова/Anschelika Issaakowna Balabanowa; * 1878 in Kiew; † 25. November 1965 in Rom) war eine international tätige kommunistische Politikerin und Publizistin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Angelica Balabanova studierte in Brüssel, wo sie kommunistische Ideen kennenlernte. Sie zog nach Rom und begann eingewanderte Arbeiter der Textilindustrie zu organisieren. Sie wurde Vorsitzende der Partito Socialista Italiano (PSI) und stand in engem Kontakt mit der russischen Revolutionsbewegung. Sie arbeitete im Exekutiv-Komitee der sozialistischen Frauen-Union mit und organisierte zusammen mit Clara Zetkin Frauen-Kongresse. Nach der Russischen Revolution zog sie nach Russland und arbeitet 1919 als Sekretärin der Kommunistischen Internationalen. Sie wurde zur Kritikerin der Bolschewiki und kehrte nach Italien zurück. Dort arbeitete sie ab 1924 für die sozialistischen Tageszeitungen L'Avanti und Il Popolo d'Italia unter deren damaligem Chefredakteur Benito Mussolini, den sie 1922 in Genf kennengelernt hatte. Dies führte auch zu dem Gerücht, sie sei die wahre Mutter von Edda Ciano, welche der Vater nur mit in die Ehe mit seiner späteren Frau Rachele gebracht hätte.[1][2] Aufgrund des zunehmenden Einflusses des Faschismus' in Italien ging sie ins Exil in die Schweiz, wo sie 1928 "Paris Avanti!" herausgab. Sie war weiterhin in internationale sozialistische Aktivitäten involviert bis ihr schlechter Gesundheitszustand sie ab 1964 davon abhielt.

Ihr schriftlicher Nachlass wird vom Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis in Amsterdam betreut.

Werke (Auswahl)

  • Die Zimmerwalder Bewegung, 1914-1919 (1926)
  • Erziehung der Massen zum Marxismus: psychologisch-pädagogische Betrachtungen (1927)
  • Erinnerungen und Erlebnisse (1927)
  • Wesen und Werdegang des italienischen Faschismus (1931)
  • My life as a rebel (1938)
  • Impressions of Lenin (1964)

Einzelnachweise

  1. Ray Mosley: Zwischen Hitler und Mussolini. Das Doppelleben des Grafen Ciano, Henschel Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-894-87311-6 (S.21/22)
  2. Edda Ciano: My Truth. As told to Albert Zarca, Weidenfeld and Nicholson, London 1977, ISBN 0-297-77302-X (S.17/18)

Weblinks


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