Kowallek

Kowallek
Kowalleks Grabplatte auf dem von ihm mitgestalteten Kölner Südfriedhof

Adolf Kowallek (* 27. Dezember 1852 in Wongrowitz/Posen; † 16. Mai 1902 in Köln) war ein deutscher Gartenarchitekt.

Adolf Kowallek, Sohn eines Landgerichtsrates, erhielt seine Ausbildung in der traditionsreichen Königlichen Gärtner-Lehranstalt in Potsdam. Ab 1877 war er als Gehilfe unter dem Berliner Gartendirektor Johann Heinrich Gustav Meyer tätig und war an der Anlage des Volkspark Humboldthain sowie des Treptower Park beteiligt. 1879 übernahm er die Leitung der Arbeiten an den Gartenanlagen der Gewerbeausstellung Berlin.

Ab 1880 war Adolf Kowallek als Obergärtner in der Stadtgärtnerei für Nürnberg tätig, am 25. Oktober 1882 erfolgte seine Ernennung zum „Garten-Inspector“ in Würdigung der Verdienste, die er sich beim Bau der Gartenanlagen am Maxfeld für die „Erste Bayerische Landesausstellung für Kunst, Industrie und Gewerbe 1882“ erworben hatte. Das Maxfeld, eine aus dem sogenannten „Judenbühl“ hervorgegangene Grünanlage, war ab 1856 durch Georg Zacharias Platner im Stil eines englischen Landschaftsparks angelegt worden und hatte seither viele Jahre als Fest- und Veranstaltungsplatz gedient. Diese Anlage entwickelte sich unter Kowallek zur bedeutendsten Nürnberger Grünanlage der Jahrhundertwende. Sie wurde in der Folgezeit, u. a. durch den Bau einer Stadtgärtnerei und die Anlage eines Rosengartens, weiter ausgebaut und war Ausstellungsort für die „Zweite Bayerische Landesausstellung 1896“; danach wurde sie zum „Stadtpark“.

Pläne zur Umgestaltung des Rosenau-Parks hat Kowallek im Auftrag der Rosenau-Anlagengesellschaft (1885/86) gefertigt. Die damals noch der Gesellschaft gehörige, nur gegen Eintritt zugängliche Grünanlage Rosenau wurde wenige Jahre darauf (1893) dann von der Stadt Nürnberg erworben und zur Öffentlichen Grünanlage.

Vom Gartenbauverein Nürnberg wurde Kowallek in Anerkennung seiner Verdienste bei seinem Ausscheiden 1887 zum Ehrenmitglied ernannt.

Nach siebenjähriger Tätigkeit für die Stadt Nürnberg wechselte Kowallek nach Köln, wo er vom 9. Mai 1887 bis zu seinem Tod als Gartendirektor tätig war. Dort gestaltete er bedeutende Anlagen (Volksgarten, Römerpark (jetzt Friedenspark), Stadtwald Lindenthal, Teile der Promenaden der Kölner Ringe). Kowallek ist auch als Mitbegründer und Vorsitzender (seit 1890) der Kölner Gartenbaugesellschaft hervorgetreten. Kowalleks Nachfolger im Amt war ab Mai 1902 zunächst kommissarisch Hermann Robert Jung, ab 1903 dann der namhafte Gartenarchitekt Fritz Encke.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Adolf Kowallek — Kowalleks Grabplatte auf dem von ihm mitgestalteten Kölner Südfriedhof Adolf Kowallek (* 27. Dezember 1852 in Wongrowitz/Posen; † 16. Mai 1902 in Köln) war ein deutscher Gartenarchitekt. Adolf Kowallek, Sohn eines Landgerichtsrates, erhielt seine …   Deutsch Wikipedia

  • Kölner Südfriedhof — Der Südfriedhof in Köln ist ein städtischer Friedhof im Stadtteil Zollstock, der zum Stadtbezirk Rodenkirchen gehört. Der Friedhof hat eine Gesamtfläche von rund 63 Hektar und ist damit gegenwärtig der größte Friedhof auf dem Kölner Stadtgebiet.… …   Deutsch Wikipedia

  • Festungsring Köln — Fortifikatorische Entwicklung der Stadt Köln. Die Stadt Köln wurde unter preußischer Verwaltung (seit 1815) mit einem doppelten Festungsring umgeben. Er musste auf Grund des Versailler Vertrags nach 1919 geschleift werden. Zusammen mit den Resten …   Deutsch Wikipedia

  • Grüngürtel Köln — Die Kölner Grüngürtel sind planmäßig angelegte Grünzonen, die sich auf beiden Ufern des Rheins halbkreisförmig um die Stadt Köln legen. Sie sind aus den ehemaligen Festungsrayons des Kölner Festungsrings entstanden. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Südfriedhof (Köln) — Der Südfriedhof in Köln ist ein städtischer Friedhof im Stadtteil Zollstock, der zum Stadtbezirk Rodenkirchen gehört. Der Friedhof hat eine Gesamtfläche von rund 63 Hektar und ist damit gegenwärtig der größte Friedhof auf dem Kölner… …   Deutsch Wikipedia

  • Eichenbrück — Wągrowiec …   Deutsch Wikipedia

  • Judenbühl — Der Stadtpark in Nürnberg ist eine etwa 19 Hektar große Grünanlage. Nach 1855 bis etwa 1882 trug sie den Namen Maxfeld, davor war das Areal seit 1349 als Judenbühl bekannt. Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Geschichte 2.1 Die Bayerischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kölner Brunnen — Römischer Wasserkrug und Becher etc. aus Glas. FO. Luxemburger Straße …   Deutsch Wikipedia

  • Kölner Grüngürtel — Die Kölner Grüngürtel sind planmäßig angelegte Grünzonen, die sich auf beiden Ufern des Rheins halbkreisförmig um die Stadt Köln legen. Sie sind aus den ehemaligen Festungsrayons des Kölner Festungsrings entstanden. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Kölner Stadtwald — Stadtwaldweiher …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”