- Kraftpapier
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Kraftpapier ist die Papiersorte mit der höchsten Festigkeit zur Herstellung von z. B. Papiersäcken, Schmirgelpapieren, Slipsheets. Es besteht zu beinahe 100 % aus Zellstofffasern, lediglich Stärke, Alaun und Leim werden zugesetzt, um Oberflächeneffekte und Festigkeitssteigerungen zu erzielen.
Als Rohstoff besonders geeignet sind langfaserige Nadelhölzer (z. B. Fichte, Kiefer)[1] und hier vor allem langsam gewachsenes Holz aus nordischen Ländern. Die Verwendung von Altpapier, das viele beschädigte Fasern enthält, würde die Festigkeit herabsetzen. Auch Füllstoffe, die z. B. in graphischen Papieren einen Gutteil der Masse ausmachen, können nicht verwendet werden.
Die Gewinnung des Zellstoffs aus dem Holz mittels Sulfatverfahren ergibt die höchsten Festigkeiten.
Eine weitere Verbesserung bringt das Mahlen des Zellstoffs. Dabei spleißen sogenannte Fibrillen von der Faseroberfläche ab, die sich miteinander verhaken und so für Vernetzung sorgen. Die erzielbare Festigkeit nimmt zu Beginn des Mahlens stark zu, flacht dann aber ab.
Siehe auch
- Papyrolin, ein faserverstärktes Papier.
Einzelnachweise
- ↑ Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, Frank'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1983, 8. Auflage, S. 2981−2986, ISBN 3-440-04513-7.
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