Krappgewächse

Krappgewächse
Rötegewächse
Blühender Kaffeestrauch (Coffea arabica)

Blühender Kaffeestrauch (Coffea arabica)

Systematik
Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Rötegewächse
Wissenschaftlicher Name
Rubiaceae
Juss.
Färberkrapp (Rubia tinctorum), Illustration.

Die Rötegewächse (Rubiaceae) werden auch Krappgewächse oder Kaffeegewächse genannt und sind eine der größten Familien der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliophyta) mit etwa 500 bis 619 Gattungen und etwa 7000 Arten.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

Verbreitet ist die Familie vor allem in den Tropen und Subtropen („Teufelsgarten“), mit einigen wenigen Arten in den gemäßigten und kalten Breiten.

Beschreibung

Die meisten Arten sind Bäume und Sträucher in den Tropen, in den gemäßigten Breiten sind es meist krautige Pflanzenarten.

Bei der heimischen Gattung Galium stehen die Blätter in Scheinwirteln. Die gegenständigen Blätter besitzen gleich aussehende Nebenblätter, wodurch der fälschliche Eindruck von mehrblättrigen Wirteln erzeugt wird. Der Blattrand ist zurückgerollt.

Außer bei Galium zeichnet sich die Familie ansonsten durch sogenannte Interpetiolarstipeln aus. Hierbei handelt es sich um die miteinander verwachsenen Nebenblätter der gegenständigen Laubblätter, die an der Sprossachse ein typisches Erkennungsmerkmal der Rubiaceae bilden.

Die Blüten stehen einzeln, oder meist in zymösen, rispigen Blütenständen, selten in Wirteln oder Köpfen zusammen. Die Blüten sind meist zwittrig, wenn die Blüten eingeschlechtig sind dann sind die Pflanzen einhäusig (monözisch) oder zweihäusig (diözisch) getrenntgeschlechtig. Die radiärsymmetrischen Blüten sind meist vierzählig (selten fünfzählig). Die meist vier Kelchblätter sind frei oder verwachsen; der Kelch ist manchmal reduziert und die Kelchblätter oft klein und leicht zu übersehen. In meist vier Blütenkronblätter, seltener fünf, selten drei oder acht bis zehn, sind im unteren Bereich röhrig verwachsen. Es ist nur ein Kreis mit vier fertile Staubblättern vorhanden, die oft mit der Basis der Kronblätter verwachsen sind. Meist zwei, selten bis neun Fruchtblätter sind zu einem meist unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Die Narbe ist ebenfalls zweiteilig.

Die Blütenformel lautet: \star K_{4-0} \; C_{(4)} \; A_4 \; oder  \; [C_{(4)} \; A_4] \; G_{\overline{(2)}}

Die Früchte sind meist eine Spaltfrüchte, die bei Reife häufig in zwei Teilfrüchte zerfällt, aber es kommen auch Beeren und Steinfrüchte vor.

Bouvardia ternifolia

Nutzung

Die wichtigsten Arten der Gattung sind die Kaffeepflanzen Arabica-Kaffee (Coffea arabica) beziehungsweise C. canephora. Auch die Chinin liefernden Arten der Gattung Chinoa und der Waldmeister gehören zur Familie.

Vertreter dieser Familie liefern auch die Droge Brechwurzel (Cephaelis) und Gambir (Uncaria). Von wirtschaftlicher Bedeutung war früher die Alizarin liefernde Art Färberkrapp (Rubia tinctorum).

Als Zierpflanze ist die Gardenia jasminoides bekannt. Weitere Zierpflanzen gehören zu den Gattungen Bouvardia, Hamelia, Manettia und Rondeletia. Als Gartenpflanzen finden Asperula- und Houstonia-Arten (Porzellansternchen) Verwendung.

Systematik

Synonyme für Rubiaceae Juss. sind: Aparinaceae Hoffmanns. & Link, Asperulaceae Cham. ex Spenn., Cinchonaceae Batsch, Coffeaceae Batsch, Cynocrambaceae Meisn., nom. illeg., Dialypetalanthaceae Rizzini & Occhioni, nom. cons., Galiaceae Lindl., Gardeniaceae Dum., Henriqueziaceae Bremek., Lippayaceae Meisn., Lygodisodeaceae Bartl., Naucleaceae Wernham, Operculariaceae Juss. ex Perleb, * Theligonaceae Dum., nom. cons..

Gattungen in Mitteleuropa

In Mitteleuropa sind fünf Gattungen vertreten mit etwa 35 Arten:

Gattungen und Arten in den Tropen und Subtropen

Cephalantus occidentalis
Blätter und Blütenstand von Rondeletia odorata.
  • Kaffee (Coffea), z. B. Coffea arabica L. und Coffea robusta Lind.
  • Morinda, z. B. Indischer Maulbeerbaum oder Noni
  • Psychotria, eine in Südamerika vorkommende sehr artenreiche Gattung die unter anderem die Art Psychotria viridis beinhaltet.
  • Krapp (Rubia tinctorum) aus dem östlichen Mittelmeerraum und Asien wurde schon vor 2000 Jahren als roter Farbstoff genutzt.
  • Pentas lanceolata von der arabischen Halbinsel bis Madagaskar verbreitete Pflanze. In Europa als Zierpflanze genutzt.
  • Cephalanthus, z. B. Westlicher Knopfbusch (Cephalanthus occidentalis) in Kanada, USA, Mexiko und der Karibik, winterhartes Gehölz.
  • Theligonum, mit Theligonum cynocrambe

Quellen

Weblinks


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