- Krautweihe
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Die Kräuterweihe gehört zu den volkstümlichen Bräuchen in der römisch-katholischen Kirche. Dazu wird am Hochfest Maria Himmelfahrt (15. August) eine Reihe von Kräutern zu einem Strauß gebunden und mit zur Kirche gebracht. Dort können diese im Gottesdienst oder im Anschluss daran gesegnet werden; die Kräuterweihe zählt zu den Sakramentalien.
Je nach Region bestehen die Kräuterbuschen aus insgesamt
- sieben (Zahl der Wochen- bzw. Schöpfungstage),
- neun (dreimal drei für die hl. Dreifaltigkeit),
- Zwölf (Zahl der Apostel),
- 14 (Zahl der Nothelfer),
- 24 (zweimal zwölf: zwölf Stämme Israels aus dem alten und zwölf Apostel Christi aus dem neuen Testament)
- 72 (sechsmal zwölf) (Zahl der Jünger Jesu) oder gar
- 99
verschiedenen Kräutern. Typische Kräuter neben Alant sind Echtes Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkraut und die verschiedenen Getreidesorten.
In manchen Regionen wurden in die Kräuterbuschen so viele Alantblüten eingebunden, wie Menschen, Kühe und Pferde auf dem Hof lebten. Der Tee aus diesen geweihten Kräutern sollte besonders heilsam sein. Krankem Vieh wurden geweihte Kräuter ins Futter gemischt oder man warf zum Schutz vor Blitzschlag beim Gewitter Kräuter aus dem Buschen ins offene Feuer.
Literatur
- Elisabeth Glocke: Die "Krautweihe" in Cörbecke (Kr. Warburg i. W.). - Abh. Westf. Prov.-Mus. 6: 3-29. Münster (Westf.), 1935
- Elisabeth Heldt: Krautweihe im Warburger Land, Broschüre, 1982, ISBN 3506737104
Weblinks
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