Kreidetechnik

Kreidetechnik
Gilles Demarteau: Akt, gestochen nach François Boucher. Zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Pehriska-Ruhpa Mönnitarri Krieger im Anzuge des Hundetanzes.
gemalt von Karl Bodmer
radiert von Louis René Lucien Rollet
ca. 1830

Die Kreidemanier, auch Crayonmanier, Krayonstich, Kreidetechnik oder Pastellstich genannt, ist ein grafisches Tiefdruckverfahren.

Eines der frühesten erhaltenen Bilder in dieser Technik stammt von Jean-Charles François um 1750, der als der Erfinder dieser Technik gilt. Es handelt sich bei dieser Technik um eine spezielle Ausdrucksform der grafischen Kunst des Rokokos. Gilles Demarteau und Louis-Marin Bonnet nutzten diese Technik ebenfalls bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Die Druckplatte wird ähnlich wie bei der Radierung mit einem Ätzgrund überzogen. Mit einem Hämmerchen, dessen Oberfläche mit punktförmigen Erhebungen versehen ist, einer so genannten Moulette, werden die Linien der Zeichnung überklopft, so dass die Summe der kleinen Punkte, welche die Platte freilegen den Eindruck eines Kreidestrichs hervorrufen. Weitere Werkzeuge sind das Mattoir und die Roulette. die ebenfalls punktförmige Vertiefungen erzeugen.

Abzüge, die mit dieser Technik hergestellt wurden, sind leicht mit Kreidelithographien zu verwechseln. Im Gegensatz dazu zeigen mit der Kreidemanier hergestellte Grafiken jedoch den für den Tiefdruck typischen Plattenrand.

Die Technik wurde zu Beginn des 19.Jahrhunderts ausgefeilt und für Illustrationen verwendet.

Literatur

  • Wolfgang Autenrieth: Techniken der Radierung und der Edeldruckverfahren - Vom "Hexenmehl und Drachenblut" zur Fotopolymerschicht - Tipps, Tricks, Rezepte und Anleitungen. Ein Werkstattbuch. Eigenverlag. (→ Auszüge Online) ISBN 3-00-016757-9
  • J.B. Janku: Der Farbenstich als Vorläufer des photographischen Dreifarbendruckes, Halle a.d.Saale, 1899
  • Johann Heinrich Meynier: Anleitung zur Ätzkunst besonders in Crayon und Tuschmanier nach eigenen praktischen Erfahrungen herausgegeben, Hof, 1804

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