Kreidolf

Kreidolf

Ernst Kreidolf (* 9. Februar 1863 in Bern; † 12. August 1956 ebenda) war ein Schweizer Graphiker und Illustrator von Kinderbüchern.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Er war Sohn eines Kaufmanns und besuchte zuerst die Volksschule in Tägerwilen und danach die Sekundarschule in Emmishofen. Von 1879 bis 1883 machte er eine Lehre als Lithograph in Konstanz. Ab 1883 besuchte er die Kunstgewerbeschule in München und ab 1889 die dortige Akademie der Bildenden Künste. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit dem Zeichnen von Verbrecherporträts für das Münchener Fahndungsblatt. 1916 siedelte er nach Bern über. Seit 1869 illustrierte er überwiegend Kinderbücher, die er zum Teil auch selbst schrieb. Blumen und Tiere spielen in diesen Büchern eine gewichtige Rolle. Es finden sich so etwa personifizierte Schmetterlinge und Insekten, welche Kreidolf in traumhaften Metamorphosen verwebt. Angeregt wurde sein phantasievoller, lyrischer Stil durch den Engländer Walter Crane. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges verließ er 1916 Deutschland und lebte seitdem in Bern. Dort starb er im Alter von 93 Jahren.

Kreidolf liegt begraben auf dem Berner Schosshaldenfriedhof, sein Nachlass befindet sich in der Burgerbibliothek Bern.

Bilderbücher

  • Blumenmärchen, 1898
  • Die Wiesenzwerge, 1902
  • Fitzebutze, 1900
  • Der Buntscheck, 1904
  • Bilder zu alten Kinderreimen, 1905
  • Gartentraum, 1911
  • Alpenblumenmärchen, 1920
  • Biblische Bilder
  • Wintermärchen, 1924

Illustrierte Bücher

  • Weber, Leopold: «Traumgestalten», Leipzig, Rotapfelverlag, 1922.
  • «Roti Rösli im Garten», Staatlicher Lehrmittelverlag des Kantons Bern, 1925 (ein Lesebuch für Kinder des III Schuljahres).

Literatur

  • Stark, Barbara (Hrsg.): "Ernst Kreidolf und die Kunstgeschichte. Kinderbuch und Kunst um 1900", Konstanz, Städt. Wessenberg-Galerie, 2002.
  • Stark, Roland: "Ernst Kreidolf, der Malerpoet und seine Verleger", Frauenfeld, Huber, 2005 (ISBN 3-7193-1387-5).
  • Wartenweiler, Fritz: "Ernst Kreidolf. Bewegte Jahre, verklärte Wirklichkeit, Besinnung", Zürich, Verlag Rotapfel, 1982.
  • Kunsthalle Bern (Hrsg.): "Ernst Kreidolf / Adolf Tièche", Bern, 1958 (Ausstellungskatalog).
  • Kehrli, Otto: "Aus der Werkstatt Ernst Kreidolf", Rotapfel Verlag, 1943.
  • Kehrli, Otto: "Ernst Kreidolf", Bern, Paul Haupt Verlag, 1949 (aus der Reihe Schweizer Heimatbücher).

Weblinks

Werke im Kunstmuseum Bern

  • Männlicher Studienkopf, Oel/Lwd. 1888 (Inv.1024)
  • Schafweide, Oel/Lwd. 1920 (Inv.1574)
  • Der Sündenfall, Oel/Lwd. 1928 (Inv.1096)
  • Bildnis Regierungsrat Leo Merz, Oel/Lwd. 1932 (Inv.1203)
  • Bildnis des Schriftstellers Leopold Weber, Oel/Lwd. 1932 (Inv.1204)
  • Herbst im bayrischen Gebirge, Oel/Lwd. 1956 (Inv.1877)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kreidolf — Kreidolf,   Ernst, schweizerischer Maler und Zeichner, * Tägerwilen (Kanton Thurgau) 9. 2. 1863, ✝ Bern 12. 8. 1956; verfasste und illustrierte Kinderbücher mit Bildern von personifizierten Blumen und Insekten sowie Märchenfiguren …   Universal-Lexikon

  • Ernst Kreidolf — (* 9. Februar 1863 in Bern; † 12. August 1956 ebenda; eigentlich Konrad Ernst Theophil Kreidolf) war ein Schweizer Graphiker und Illustrator von Kinderbüchern. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Baumgarten (Illustrator) — Friedrich Karl Baumgarten (* 18. August 1883 in Reudnitz; † 3. November 1966 in Leipzig) war ein deutscher Kinder /Bilderbuchillustrator, Lithograf, Zeichner und Maler. Er gilt als der Vater der heute noch weit verbreiteten Zwergengeschichten[1] …   Deutsch Wikipedia

  • 9. Feber — Der 9. Februar ist der 40. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit bleiben 325 Tage bis zum Jahresende (326 Tage in Schaltjahren). Historische Jahrestage Januar · Februar · März 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Schweizer Maler — A Otto Abt René Acht Hans Aeschbacher René Auberjonois Jacques Laurent Agasse Cuno Amiet Jost Ammann (1539 1591) Albert Anker Anna Margrit Annen Hans Asper B Augustin Meinrad Bächtiger Marie Claire Baldenweg …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Berner Persönlichkeiten — Diese Liste gibt einen thematisch geordneten Überblick zu Persönlichkeiten des Kantons Bern. Inhaltsverzeichnis 1 Wissenschaft 1.1 Agronomie 1.2 Geschichtswissenschaft 1.3 Mathematik 1.4 Medizin …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kre — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten des Kantons Bern — Diese Liste gibt einen thematisch geordneten Überblick zu Persönlichkeiten des Kantons Bern. Inhaltsverzeichnis 1 Wissenschaft 1.1 Agronomie 1.2 Geschichtswissenschaft 1.3 Mathematik 1.4 Medizin …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/K — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

  • Max Kaempfert — (* 3. Januar 1871 in Berlin; † 2. Juni 1941 in Solothurn) war ein deutsch schweizerischer Komponist und Dirigent. Er studierte am Konservatorium in Paris und am Konservatorium in München. Zwischen 1893 und 1898 war er Konzertmeister und zeitweise …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”