- Kreuzritterburg Belvoir
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Kreuzritterburg Belvoir Belvoir von Südwesten
Alternativname(n): Kokhav HaYarden Entstehungszeit: um 1150 Burgentyp: Felsenburg Erhaltungszustand: Ruine Geographische Lage 32° 35′ 44″ N, 35° 31′ 17″ O32.59555555555635.521388888889550Koordinaten: 32° 35′ 44″ N, 35° 31′ 17″ O Höhe: 550 m Die Reste der mächtigen Kreuzritterburg Belvoir liegen etwa 20 km südlich des Sees Genezareth auf einer Anhöhe des Naphtaliplateaus über dem Jordantal.
Auf hebräisch wird die Burgruine als Kokhav HaYarden - Stern des Jordans bezeichnet. Der Name erinnert an eine jüdische Siedlung Kokhav, die sich in römischer und byzantinischer Zeit in der Nähe des späteren Burggeländes befand.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Burgruine Belvoir (Schöne Aussicht) ist heute ein israelischer Nationalpark in dessen unmittelbarer Nachbarschaft sich auch eine Aufzuchtstation für Geier befindet. Besonders durch ihre Lage etwa 550 m über dem Jordan zählt sie zu den schönsten Kreuzritterburgen in Israel.
Geschichte
Die Burg wurde wahrscheinlich in der Mitte des 12. Jahrhunderts durch einen französischen Adligen namens Velos errichtet. Im Jahre 1168 verkaufte dieser die Anlage an den Johanniterorden, der auf dem Gelände eine der mächtigsten Burgen des Heiligen Landes errichtete.
Nach der Niederlage des christlichen Heeres in der Schlacht bei Hattin hielt die Besatzung von Belvoir noch einer anderthalb Jahre währenden Belagerung durch die Truppen Saladins stand. Nachdem Mineure einen Teil der Außenmauer zum Einsturz gebracht hatten, ergaben sich die Kreuzritter und zogen am 5. Januar 1189 ab.
Zwischen 1217 und 1218 wurde Belvoir wie die meisten anderen Kreuzritterburgen von den moslemischen Herrschern geschleift, aus Angst der Fünfte Kreuzzug könnte sie zurückerobern. Angesichts der Erfolge des Kreuzzugs 1218 in Ägypten beabsichtigte Sultan al-Kamil von Ägypten schließlich die Region an die Kreuzfahrer abzutreten, um sich einen Frieden mit ihnen zu erkaufen. Auch dabei wollte er es tunlichst vermeiden, den Kreuzfahrern intakte Burgen in die Hände fallen zu lassen. Der Kreuzzug wurde aber besiegt und es kam nicht zur Abtretung.
Im Jahre 1240, im Rahmen des Kreuzzugs Theobalds IV. von Champagne fiel Belvoir schließlich doch durch einen Vertrag wieder in die Hände der Kreuzritter. Allerdings fehlten diesen die Mittel, um die Burg wieder instand zu setzen und schon um 1245 wurde Belvoir endgültig wieder von den Muslimen erobert.
Im 18. Jahrhundert gründeten Araber auf dem Burggelände ein Dorf namens Kaukab el-Hawa (Stern der Winde). Während des israelischen Unabhängigkeitskrieges wurde die Burg im Mai 1948 durch Soldaten der Golani-Brigade im Kampf gegen irakische Verbände eingenommen.
Anlage
Noch heute vermitteln die imposanten Reste der fast quadratischen, aus mehreren konzentrischen Ringen bestehenden Burg einen Eindruck von ihrer ehemaligen Stärke. Insbesondere der teilweise fast 20 Meter breite und etwa 10 Meter tief in den Fels getriebene Burggraben ist bemerkenswert. Das beim Aushub gewonnene Basaltgestein wurde zum Bau der Burganlage verwendet.
Während die äußeren Anlagen aus schwarzem Basalt bestanden, waren der Innenhof, die Burgkapelle und die Räume des Kommandeurs teilweise in weißem Marmor gehalten. Die Burg verfügte über ein eigenes Badehaus, dessen Reste heute noch erkennbar sind. Die Wasserversorgung der Burgbesatzung wurde durch mindestens eine große Zisterne gesichert.
Im Vorgelände der Burg befindet sich heute ein Skulpturengarten mit Werken des israelischen Bildhauers Igael Tumarkin.
Literatur
- Hugh Kennedy: Crusader Castles. Cambridge University Press, 2000, ISBN 0-521-79913-9.
Weblinks
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