Kriegshaube

Kriegshaube
Warbonnet des Mandanhäuptlings Mató-Tópe

Mit Warbonnet wird die von den nordamerikanischen Indianern am Kopf getragene Federhaube bezeichnet. Es war eine Auszeichnung für besondere Leistungen und Tapferkeit im Krieg und vorwiegend bei den Indianern der Großen Ebenen üblich. Die wertvollsten Warbonnets wurden aus den Federn des Adlers gefertigt, der als der mächtigste aller Vögel verehrt wurde.

Die Federhaube eines erfolgreichen oder berühmten Kriegers konnte dem Betrachter den Lebenslauf des Trägers erzählen. Der Warbonnet wurde nur zu besonderen Gelegenheiten angelegt und war ein hoch geschätztes Symbol. Sein Wert lag weniger in der Schönheit als Schmuckgegenstand sondern in dem besonderen Schutz, den ein Warbonnet dem Träger gab. Die Zahl der Federn zeigte die Menge der siegreichen Kämpfe an. Ein Warbonnet war nicht leicht zu erreichen und viele Krieger bekamen nur zwei oder drei Federn in ihrem ganzen Leben verliehen. Dem Träger eines Warbonnets wurde großer Respekt entgegen gebracht. Eine derartige Auszeichnung erhielt zum Beispiel ein Krieger, der einen Feind in der Schlacht als erster berührte, ein Beweis dafür, dass er an vorderster Front gekämpft hatte. Die Federn wurden eingekerbt und verziert, um über die Taten eines Kriegers zu berichten. Sie sagten darüber aus, ob er zu Fuß oder auf dem Pferd gekämpft hatte, einen Feind berührt, getötet, skalpiert oder gefangen hatte.

Wenn ein Krieger etwa zehn Auszeichnungen gesammelt hatte, sorgte er dafür, dass genügend Adlerfedern vorhanden waren, um eine Kriegshaube anzufertigen. In manchen Stämmen gab es dafür einen Spezialisten, der die Erlaubnis hatte, den Vogel zu jagen. Ein Adlerschwanz mit zwölf perfekten Federn hatte den Gegenwert eines guten Pferdes. Die Adlerjagd war allerdings eine gefährliche und zeitraubende Unternehmung. Der Jäger war allein unterwegs, musste wahrscheinlich das Stammesgebiet verlassen und ins Bergland ziehen, in dem die Adler zu finden waren. Wenn die Mission erfolgreich beendet war, gab es bestimmte Zeremonien, um die Geister des getöteten Vogels zu besänftigen.[1]

Literatur

  • Raymond J. DeMallie (Hrsg.): Plains. Smithsonian Institute, Washington D.C. 2001 (= Handbook of North American Indians; Bd. 13, Teil 1 und 2), ISBN 0-16-050400-7. (englisch)

Einzelnachweise

  1. War Bonnet

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