Kristburg

Kristburg
Dzierzgoń
Wappen von Dzierzgoń
Dzierzgoń (Polen)
DEC
Dzierzgoń
Dzierzgoń
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Malbork
Fläche: 3,88 km²
Geographische Lage: 53° 55′ N, 19° 21′ O53.91666666666719.357Koordinaten: 53° 55′ 0″ N, 19° 21′ 0″ O
Einwohner: 5.579 (30. Juni 2007[1])
Postleitzahl: 82-440
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: GSZ
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Fläche: 131,4 km²
Einwohner: 9.552 (30. Juni 2007[1])
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Kazimierz Szewczun
Adresse: pl. Wolności 1
82-440 Dzierzgoń
Webpräsenz: www.dzierzgon.pl

Dzierzgoń [ˈʥɛʒgɔɲ], (deutsch Christburg, prußisch Grewose) ist eine Stadt mit etwa 5.600 Einwohnern im Powiat Malborski in der Wojewodschaft Pommern in Polen. Auf dem Gebiet der gesamten Gemeinde leben ca. 10.000 Einwohner. Die Stadt liegt östlich von Malbork (Marienburg) und südlich von Elbląg (Elbing) am Fluss Dzierzgoń (Sorge).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Christburg im Jahre 1684 (Kupferstich von Christoph Hartknoch)

Der prußische Name Grewose beschreibt die Lage des Ortes an einer Flussstelle bzw. in einem Dreiecksland zwischen Flüssen. 1234 wurde der Ort von Heinrich von Meißen erobert, jedoch 1242 von den Prußen zurückgewonnen. Heinrich von Lichtenstein gelang 1247 eine erneute Einnahme. Weil die Burg aber wieder von den Prußen eingenommen wurde, suchten sich die Ordensritter den strategisch günstigeren Standort auf dem Schlossberg aus und gründeten die neue Christburg, einige Kilometer entfernt von der alten Christburg, oberhalb der Sorge. Alt-Christburg wurde den bekehrten und loyalen Prußen überlassen. Während des großen Aufstandes wurde die Christburg eingeäschert. 1249 wurde dort ein Friedensvertrag geschlossen, der das Verhältnis von Prussen und siegreichem Deutschen Orden regelte. Bereits 1254 wurde die Stadt Christburg urkundlich erwähnt; 1288 wird ihr der Gebrauch des Kulmer Stadtrechts bestätigt.[2]1312 erhielt der Ort die Handfeste durch Günther von Arnstein. In der Ordenszeit war Christburg lange Sitz eines Komturs.

Im Zweiten Thorner Frieden kam die Stadt 1466 zusammen mit Königlich Preußen unter die Hoheit der polnischen Krone und gehörte zur Woiwodschaft Marienburg. Mit der ersten Polnischen Teilung fiel Christburg 1772 an die neugeschaffene Provinz Westpreußen des Königreichs Preußen.

Am 22. Januar 1945 wurde die Stadt geräumt. Am nächsten Tag verließ der letzte Flüchtlingszug zusammen mit dem Militär die Stadt. Sie wurde am 24. Januar von der Roten Armee kampflos eingenommen. Große Teile der Stadt wurden nach Plünderung und blutiger Ausschreitung gegenüber der verbliebenen deutschen Restbevölkerung niedergebrannt. Der russischen Besatzung folgte die polnische. Mit der Vertreibung der letzten deutschen Einwohner endete auch die deutsche Geschichte der Ordensstadt Christburg.

Stadt- und Landgemeinden Dzierzgońs

Zur Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) Dzierzgoń gehören folgende Ortschaften:

polnischer Name deutscher Name (bis 1945)
Ankamaty Ankemitt
Bągart Baumgarth
Blunaki Blonaken
Bruk Bruch
Budzisz Budisch
Chartowo Hartwigsfelde
Chojty Choyten (1929-45 Koiten)
Dzierzgoń Christburg
Jasna Lichtfelde
Jeziorno Lautensee
Judyty Judittenhof
Kamienna Góra Steinberg
Kuksy Kuxen
Lisi Las Friedrichsfelde
Litewki Litefken
Minięta Menthen
Morany Morainen
Nowa Karczma Neukrug
Nowiec Neuhöferfelde
Nowiny Neuhof
Pachoły Pachollen
Pawłowo Petershof
Piaski Sztumskie Sandhuben
Poliksy Polixen
Prakwice Prökelwitz
Spalonki Bärenwinkel
Stanówko Klein Stanau
Stanowo Groß Stanau
Stara Wieś Altendorf
Tywęzy Tiefensee
Żuławka Sztumska Posilge

Partnergemeinden

Die Partnergemeinden von Dzierzgoń sind:

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007
  2. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 490]

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