- Kristian Klippel
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Christian Klippel (* 1955) ist ein deutscher Schriftsteller.
Klippel wuchs in Heidelberg auf, lebt aber nach einigen Zwischenstationen heute in Hamburg. Bekannt wurde er durch seinen Bundeswehrroman "456 und der Rest von heute", der 1979 im Weismann Verlag – Frauenbuchverlag erschien. Darin schildert er, wie sich der anfänglich vom Dienst in der Armee überzeugte Zeitsoldat Stefan Hofmann allmählich zum Pazifisten wandelt. Das Buch wurde zwischen 1979 und 1987 in 8 Auflagen mit einer Gesamtdruckauflage von 19.000 Exemplaren gedruckt, fand besonders unter damaligen Wehrpflichtigen starke Verbreitung und wurde als Plädoyer für eine Kriegsdienstverweigerung gelesen. Die Zahl "456" im Titel bezieht sich auf die 15 Monate, also 456 Tage, für die Ende der 1970er-Jahre die Wehrpflicht galt. Klippels zeitweiser Weggefährte, der Autor Michael Kleeberg, schätzt, dass der Roman "damals gewiss 10.000 Wehrpflichtige zur Verweigerung getrieben" hat ("Die Welt" vom 20. Mai 2000).
"456 und der Rest von heute" löste einen kleinen Skandal aus, weil Klippel für seine Figuren die tatsächlichen Namen einiger seiner Vorgesetzten verwendet hatte. Der Verlag wurde daraufhin von diesen Vorgesetzten verklagt und musste die Namen in einer Neuauflage ändern. Der "Stern" berichtete in seiner Ausgabe 7/1980 in einem ausführlichen Artikel über diesen Vorfall und machte das Buch so weiter bekannt. 1981 kam es zu einer Lizenzausgabe für den Bertelsmann-Buchclub.
Danach schrieb Christian Klippel u.a. einen Roman über die Italienreise zweier deutscher Punks, der jedoch letztlich keinen Verleger fand. Nach Ansicht von Michael Kleeberg war der bereits 1985 fertig geschriebene Roman "der erste deutsche Poproman". "Barfuß nach Palermo" – so der Titel des Romans – erschien dann mit gut 15 Jahren Verspätung bei Editions Mathieu.
Erst 10 Jahre nach seinem Debüt konnte Klippel überhaupt erst wieder veröffentlichen, zusammen mit Sven Böttcher die Krimis "Störmer im Dreck" (1989) und "Mord zwischen den Zeilen" (1991), den Erzählungsband "Welch ein Tag" (1995) als Werbung für die Brauerei Diebels und danach außer dem erwähnten "Barfuß nach Palermo" (1999) das Kinderbuch "Schiff in der Wüste" (2000).
Werke
- 456 und der Rest von heute. Ein Roman über die Bundeswehr (München: Weismann, 1979)
- (mit Sven Böttcher) Störmer im Dreck (Hamburg: Kellner 1989)
- (mit Sven Böttcher) Mord zwischen den Zeilen (Zürich: Haffmans 1991)
- Welch ein Tag. Geschichten über die Glücksmomente im Leben (Düsseldorf: ECON 1995)
- Barfuss nach Palermo. Ein Schelmenroman (Heidelberg: Ed. Mathieu 1999)
- Schiff in der Wüste (Berlin, München: Altberliner 2000)
Literatur
- Gerhard Tomkowitz: Von Uffzen und Oberlollis. in: Stern 7/1980, S. 206-208.
Weblinks
- Website Christian Klippel
- Literatur von und über Christian Klippel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Interview mit Christian Klippel (satt.org, 16.11.2004)
- Vor 25 Jahren erschien Christian Klippels Bundeswehrroman "456 und der Rest von heute" (TITEL-Magazin, 9.8.2004)
- Zum Erscheinen von "Barfuß nach Palermo" (Die Welt, 20.5.2000)
Personendaten NAME Klippel, Christian ALTERNATIVNAMEN Klippel, Kristian KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller GEBURTSDATUM 1955
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