Krokodilfische

Krokodilfische
Plattköpfe
Platycephalus fuscus

Platycephalus fuscus

Systematik
Reihe: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii)
Ordnung: Panzerwangen (Scorpaeniformes)
Familie: Plattköpfe
Wissenschaftlicher Name
Platycephalidae

Die Plattköpfe oder Krokodilsfische (Platycephalidae) leben küstennah in tropischen Breiten des Indopazifik. Eine Art (Solitas gruveli) lebt im östlichen Atlantik, an der afrikanischen Küste, drei Arten sind durch den Suezkanal in das Mittelmeer eingewandert (Lessepssche Migration). Die Fische bevorzugen kontinentale Küsten und halten sich oft auch in Lagunen von Korallenriffen und in Flussmündungen auf.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Namensgebend für die Plattköpfe ist ihr flacher, großer, oft mit Stacheln besetzter Kopf. Ihr Körper ist langgestreckt, vorn leicht abgeflacht, hinten mit einen runden Querschnitt und dünn, und mit kleinen Kammschuppen bedeckt. Der Unterkiefer steht vor. Die Tiere werden zwischen 17 Zentimeter und 1,10 Meter lang. Sie haben zwei deutlich getrennte Rückenflossen. Die Stachelstrahlen der ersten Rückenflosse haben keine Giftdrüsen, wie sie z.B. die Skorpionsfische besitzen. Der erste Stachelstrahl der ersten Rückenflosse ist sehr kurz und mit den anderen nicht durch die Flossenmembran verbunden. Die Bauchflossen stehen hinter dem Brustflossenansatz.

Flossenformel: Dorsale 1 VI-X, Dorsale 2 11-15, Pectorale 16-22

Die großen, runden Augen der Plattköpfe liegen auf der Kopfoberseite und sind durch ein netzartiges Lid, das sich je nach Lichteinstrahlung ausdehnt oder zusammenzieht, besonders an die sonnendurchfluteten Flachwasserzonen angepasst.

Lebensweise

Es sind hauptsächlich nachtaktive Bodenbewohner ohne Schwimmblase, die als Lauerjäger auf Beute warten. Auf Geröllböden sind sie wegen ihrer fleckigen, meist bräunlichen oder grauen Zeichnung gut getarnt, in Sandböden graben sie sich durch Rüttelbewegungen des Körpers ein, bis nur noch die Augen und das Maul herausschauen. Nähert sich ein unvorsichtiger Fisch, so wird er durch Aufreißen des großen Mauls eingesogen. Fische die in größerem Abstand, bis zu einem Meter über dem Krokodilsfischen schwimmen werden geschnappt, indem die Krokodilsfische plötzlich senkrecht emporschnellen. Neben Fischen werden auch Krebstiere, kleine Kopffüßer und Borstenwürmer verzehrt. Werden die Plattköpfe bedroht, so vertrauen sie auf ihre Tarnung, und stellen zur Abwehr ihre erste mit Stachelstrahlen bewehrte Rückenflosse auf. Sie fliehen erst im letzten Augenblick und schwimmen nur ein kurzes Stück, um sich anschließend wieder auf den Boden zu legen oder einzugraben.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung der Krokodilsfische ist noch weitgehend unbekannt. Einige Arten führen jährliche Laichwanderungen durch. Die Fische paaren sich nachts. Die Eier sind planktonisch und haben einen Durchmesser von unter einem Millimeter.

Gattungen und Arten

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  • Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  • Baensch, Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas Band 6 Non-Perciformes (Nicht-Barschartige). Mergus-Verlag, Melle, ISBN 3-88244-116-X
  • Dieter Eichler, Robert F. Myers: Korallenfische Indopazifik. Jahr-Verlag GmbG & Co, ISBN 3-86132-225-0
  • Ewald Lieske, Robert F. Myers: Korallenfische der Welt. Jahr Top Special Verlag Hamburg, ISBN 3-86132-112-2

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