- Krumpendorf
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Kärnten Politischer Bezirk Klagenfurt-Land (KL) Fläche 11,86 km² Koordinaten 46° 38′ N, 14° 13′ O46.62555555555614.211388888889450Koordinaten: 46° 37′ 32″ N, 14° 12′ 41″ O Höhe 450 m ü. A. Einwohner 3.271 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 276 Einwohner je km² Postleitzahl 9201 Vorwahl 04229 Gemeindekennziffer 2 04 15 NUTS-Region AT211 Adresse der
GemeindeverwaltungHauptstraße 145
9201 KrumpendorfOffizielle Website Politik Bürgermeister Peter Nemec (SPÖ) Gemeinderat (2009)
(19 Mitglieder)Krumpendorf am Wörther See (slow. Kriva Vrba) ist eine der Seengemeinden am Wörthersee des Bundeslandes Kärnten.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Krumpendorf liegt im Süden Österreichs im Kärntner Unterland am Nordufer des Wörthersees und grenzt an die Landeshauptstadt Klagenfurt. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über einen relativ schmalen Streifen am Seeufer, der bis über den Nohrenberg reicht, und ist mit einer Fläche von 11,89 km² das kleinste des Bundeslands Kärnten.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in vier Katastralgemeinden (Pritschitz, Krumpendorf, Drasing und Gurlitsch II) gegliedert und umfasst folgende fünf Ortschaften:[1]
- Görtschach (78)
- Krumpendorf (Kriva Vrba)(2.667)
- Nußberg (22)
- Pritschitz (Pričiče)(44)
- Tultschnig (Cajnče) (37)
Nachbargemeinden
Moosburg Pörtschach Klagenfurt Maria Wörth Geschichte
Krumpendorf wurde 1216 als Chrumpendorf das erste Mal urkundlich erwähnt. Der Name dürfte sich von Krumpenfelferdorf ableiten, wobei Felfer eine dialektale Bezeichnung für Weide war (der Ausdruck krump steht für krumm). Die slowenische Bezeichnung für den Ort (Kriva Vrba) leitet sich ebenfalls von krummer Weide ab (ein Alternativname ist Podvrbo, d. h. unter der Weide).
Krumpendorf war landwirtschaftlich geprägt, bis in den beiden letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts der Sommerfrischetourismus von Pörtschach ausgehend auch die Ortschaften der Gemeinde erreichte und sie nachhaltig veränderte.
Die Grenzen der heutigen Gemeinde waren bereits 1573 festgelegt. Die Ortsgemeinde konstituierte sich im Jahr 1850. 1920 wurde ihr Anteil an der Ortschaft St. Primus und 1938 die neugebildete Katastralgemeinde Gurlitsch der benachbarten Landeshauptstadt Klagenfurt zugeschlagen. Seit 1987 führt die Gemeinde den Zusatz „am Wörther See“ im Namen.
Bevölkerung
Die Volkszählung vom 15. Mai 2001 ergab eine Wohnbevölkerung von 2.848, mit 46,6 % Frauen- und 53,4 % Männeranteil.[1]
94,0 % der Bevölkerung haben die österreichische Staatsbürgerschaft, unter den ausländischen Nationalitäten haben Einwohner aus Deutschland (1,8 %) und Bosnien-Herzegowina (1,0 %) den größten Anteil. 94,3 % der Bürger gaben Deutsch als Umgangssprache an. Zweitgrößte Sprachgruppe ist Kroatisch (1,6 %), gefolgt von Slowenisch (1,1 %).
70,8 % der Bürger bekennen sich zur römisch-katholischen und 10,2 % evangelischen Kirche. 0,8 % sind Muslime und 13,4 % ohne religiöses Bekenntnis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchen
- Die Pfarrkirche Hl. Georg liegt auf einem Hügel im Westen von Krumpendorf. Sie wurde anstelle einer älteren Anlage in den Jahren 1959 bis 1962 errichtet.
- Die Filialkirche Hl. Ulrich, eine im Kern romanische Chorturmkirche mit viergeschossigem Turm, liegt in der ehemaligen Ortschaft Pirk. Sie wurde im Jahr 1321 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte ursprünglich wahrscheinlich zu Maria Wörth oder Viktring, ab 1466 war sie der Pfarre Maria Saal unterstellt. Heute ist sie eine Filialkirche der Pfarre Krumpendorf. Von der Befestigung der ehemaligen Wehrkirche ist heute nichts mehr zu sehen.
- Die Martin-Luther-Kirche ist ein zeltartiger, kleiner Bau, der im Jahr 1969 errichtet und geweiht wurde.
Schlösser
- Das Schloss Drasing, nördlich von Krumpendorf auf einer bewaldeten Anhöhe gelegen, ist ein dreigeschossiger, burgartiger Renaissancebau. An seiner Stelle befand sich vermutlich schon zur Zeit der Karolinger ein Vorgängerbau, der als Vorburg zur Pfalz Moosburg diente. Urkundlich erwähnt wurde Schloss Drasing 1284 und 1362. Das Bauwerk wurde ursprünglich um die Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet und erhielt im Laufe des 16. Jahrhunderts seine heutige Gestalt. 1842/43 wurde das Schloss instandgesetzt, und 1994 bis 1996 erneut restauriert. Es befindet sich in Privatbesitz.
- Das Schloss Krumpendorf an der Hauptstraße in Krumpendorf wurde 1735-40 erbaut.
- Schloss Hornstein liegt an einem bewaldeten Hang nördlich von Krumpendorf. Es wurde im 15. Jahrhundert von Ulrich Hornsteiner erbaut und befindet sich heute in Privatbesitz.
Bauten der Wörthersee-Architektur
- See Restauration, 1902, Bauherr: Bürgermeister Josef Pamperl
- Villa Madile, 1890 (vormals Villa Freiherr Basso von Gödel-Lannoy), Vogelberg 26, Entwurf und Ausführung: STBM Franz Madile
- Bahnhofhotel, (heute Kärntnerhof), Krumpendorf, Hauptstrasse
- Kaffeehaus Dvorsky, Hauptstrasse 136, entworfen von Karl Maria Kerndle im Jahr 1927
- Haus Schindler, Kaiserallee 28, entworfen von Franz Baumgartner 1911/12
- Villa Schwalbennest (vormals Villa Janesch), Berthastrasse 59, entworfen von Friedrich Siegmundt, 1888/89
Naturdenkmäler
- Weiberzahn Nördlich des Gutes Walterskirchen im Ortsteil Pritschitz liegt im Föhrenwald auf abschüssigem Gelände ein großer Felsblock. Er trägt die Bezeichnung Weiberzahn und hat die Abmessungen von zirka 6 m Länge, eine maximale Breite von etwa 3 m sowie eine durchschnittliche Höhe von etwas über 2 m. Im Rahmen von Fruchtbarkeits-Ritualen wurde er als Rutschstein benutzt.
- Gletschertopf An der Hallegger Straße im Ortsteil Görtschach steht der Gasthof Jerolitsch. Von dort biegt man in die Drasingerstraße und folgt dieser etwa 150 Meter bis zur gut gekennzeichneten Abzweigung in einen Waldweg rechter Hand. Nach einer Gehzeit von etwa sieben Minuten führen die orangen Markierungen hin zum mitten im Wald gelegenen Gletschertopf, der sich während der zu Ende gehenden letzten Eiszeit durch abtropfendes Gletscher-Schmelzwasser in einer zutage getretenen Felsformation gebildet hat. Es ist bemerkenswert, dass diese glaziale Erscheinung in Form der topfförmigen Vertiefung im Gesteinsblock über die Jahr Tausende erhalten geblieben ist.
- Gut Walterskirchen: Einige Kontroversen und politisches Gezänk gab und gibt es um den Verkauf des Gutes Walterskirchen vom Land Kärnten an den Holzindustriellen Hans Tilly. Der neue Besitzer plant den Aus- und Umbau des vorhandenen Gebäudes zu einem feudalen Alterswohnsitz, was jedoch aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen bislang verhindert werden konnte. Allerdings wurden bereits etliche Bäume aus dem vorher dichten Baumbestand gefällt. Die Situation im Frühherbst 2008 stellte sich wie folgt dar: ein Teil des alten Gebäudekomplexes wurde belassen; nördlich davon in etwa 20 Metern Entfernung hat der neue dreigeschoßige Rohbau an Stelle des alten Gutshauses beinahe seine endgültigen Außenumrisse erreicht. An der südlichen Landspitze des Gutes am Wörther See-Ufer steht bereits seit einiger Zeit der Holzturm, ein mit schindelartigen Lärchen-Brettern verkleidetes Bauwerk, welches vom südseitigen Ufer des Wörther Sees sehr gut sichtbar ist.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Krumpendorf hat mit dem nahegelegenen Alpe Adria Flughafen eine internationale Anbindung.
Nördlich an Krumpendorf führt die Wörtherseeautobahn A2 vorbei, welche als Verbindung Richtung Graz bzw. Wien sowie zum Knotenpunkt Villach mit den weiteren Verbindungen nach Salzburg A10 und nach Italien fungiert. Eisenbahntechnisch verfügt Krumpendorf mit seinem Bahnhof über eine Anbindung an die Südbahn. Krumpendorf ist zudem an das städtische Verkehrsbetriebenetz der Stadt Klagenfurt angebunden.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Krumpendorf hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:
Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2009 Peter Nemec (SPÖ).
Wappen
Das Wappen von Krumpendorf, das der Gemeinde am 9. August 1960 verliehen wurde, symbolisiert mit dem Fisch im blauen Schildfuß die Lage am Wörthersee, das Segelboot steht für den Wassersport, insbesondere für die jährlich in Krumpendorf stattfindenden Segelregatten, und die stilisierte Darstellung des Schlosses Drasing verweist auf das wichtigste historische Bauwerk und die Herrschaftsgeschichte des Gemeindegebiets. Die Blasonierung des Wappens lautet:
- „Von Gold und Rot gespaltener Schild mit durch Wellenlinie abgeteiltem blauem Schildfuß, in Feld 1 mit einem schwarzen Segelboot, in Feld 2 mit silbernem Bild der Burg Drasing auf grünem Dreiberg und in Feld 3 mit einem silbernen Fisch.“[2]
Die Fahne ist Rot-Gelb-Blau mit eingearbeitetem Wappen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Alle statistischen Angaben laut Gemeindedaten, Stand Volkszählung 2001 der Statistik Austria
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 164
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