Krzysztof Kamil Baczynski

Krzysztof Kamil Baczynski
Krzysztof Kamil Baczyński

Krzysztof Kamil Baczyński (* 22. Januar 1921 in Warschau; † 4. August 1944 ebenda) war ein polnischer Dichter.

Leben

Als Sohn des bekannten sozialistischen Aktivisten Stanisław Baczyński und der Schulbuchautorin und Lehrerin Stefania Zieleńczyk wurde Krzysztof Kamil Baczyński am 22. Januar 1921 in Warschau geboren. Er besuchte ab 1933 das Stefan-Batory-Gymnasium in Warschau und machte 1939 sein Abitur. Der Kriegsbeginn machte ein Studium an der Akademie der schönen Künste unmöglich, Baczyńskis Wunsch war es ursprünglich gewesen, graphischer Illustrator zu werden. Ab 1937 war Baczynski Mitglied des Organisationskomitees der halblegalen Sozialistischen Jugendbewegung „Spartakus“, ab 1938 verfasste er erste Gedichte für ihre Zeitung „Schüsse“ („Strzały“). Aus dieser Phase seines Lebens stammt sein Rufname „Emil“. Während der folgenden Zeit der deutschen Besatzung wohnte Baczyński in der ul. Hołówki 3 (Hołówkistraße 3). 1942 begann er, in der Warschauer Untergrunduniversität Polonistik zu studieren. Um sich den Unterhalt zu verdienen, arbeitete er nebenbei unter anderem als Glaser, Telefonreparateur und in einem Kohlewerk. Gleichzeitig bildete er sich weiter an einer Schule für graphische Künste. Im gleichen Jahr heiratete er die 20 Jahre junge Baczyński Barbara Drabczyńska, ebenfalls eine Polonistik-Studentin der Untergrunduniversität. Unter den Pseudonymen „Krzysztof“, „Zieliński“ begann nun seine Tätigkeit in der Polnischen Untergrundarmee AK. In seiner Wohnung versteckte er verschiedene Waffen. Von 1943 bis 1944 arbeitete er ferner als Redakteur in der Literaturzeitung „Der Weg“ („Droga“), die ebenfalls im Untergrund veröffentlicht wurde. Der Warschauer Aufstand überraschte Krzysztof Baczyński am Warschauer Theaterplatz, als er auf dem Weg war, für seine Einheit Militärstiefel abzuholen. Er konnte jedoch aufgrund der äußeren Umstände des Aufstands sein eigentliches Bataillon nicht erreichen und schloss sich einer Gruppe freiwilliger Kämpfer unter der Leitung von Lesław Kossowski an. Bei den Kämpfen in der Gegend um den Theaterplatz in Warschau kam er als Soldat der Einheit „Parasol“ (Regenschirm) am 4. August 1944 im Alter von 23 ums Leben – höchstwahrscheinlich von der Hand eines deutschen Scharfschützen. Am 1. September kam auch Baczyńskis Ehefrau Basia im Alter von 22 Jahren ums Leben.

Als einer der jungen Helden des Warschauer Aufstandes erhielten seine Gedichte auch nach seinem Tod und nach dem Kriege große Popularität, gerade unter jungen Menschen. Sie stehen trotz des kriegerischen Entstehungszeitraums oft in einer romantischen Tradition, Baczyński ist für die Jugend Polens bis heute ein Vorbild. Sein populärstes Pseudonym ist Jan Bugaj. Jerzy Andrzejewski widmete Baczyński seinen Band mit Erzählungen „Nacht“ („Noc“), die polnische Sängerin Ewa Demarczyk wirkte an der Vertonung zahlreicher Texte Baczyńskis mit.

Werke

Bände mit Gedichten:

  • Zamknięty echem, Sommer 1940
  • Dwie miłości, 1940
  • Wiersze wybrane, 1942
  • Arkusz poetycki Nr 1, 1944
  • Śpiew z pożogi, 1944

viele in den konspirativen Zeitschriften veröffentlichte Gedichte. Besonders bekannte Gedichte Baczynskis sind „Pragnienia“ (Wünsche), „Ten czas“ (Diese Zeit), „Biała magia“ (Weiße Magie) sowie „Ars Poetica“.

Weblinks


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