- Krísuvík
-
Krýsuvík ist ein Weiler auf der Reykjanes-Halbinsel in Island. Es liegt im Süden der Halbinsel an der Straßenkreuzung 42 und 427 zwischen den Städten Grindavik und Hafnarfjörður.Die Bauernhöfe waren im 19. Jahrhundert noch alle bewirtschaftet, wurden allerdings im Laufe der Zeit unwirtschaftlich. Der letzte Hof wurde schließlich in den 1950er Jahren aufgegeben. Zu sehen sind heute nur noch einige Ruinen und eine kleine erhaltene Kirche, sie wurde zum isländischen Nationalerbe erklärt.
Nördlich liegt das Vulkansystem und Geothermalgebiet Austurengjar welches oft auch unter dem Dorfnamen gekennzeichnet ist. Es befindet sich im Süden der Halbinsel auf der Grabenbruchzone des Mittelatlantischen Rückens, die Island diagonal durchquert.
Austurengjar gehört zu den Hochtemperaturgebieten, d.h. es handelt sich hier um einen aktiven Vulkan. Dies erkennt man an den Solfataren von Seltún und einem weiteren in der Nähe gelegenen Gebiet mit heißen Quellen. In einer Tiefe von 1000m beträgt die Temperatur bereits 200°C. Dadurch schien es mit geringen Aufwand zur Energiegewinnung nutzbar gemacht werden zu können. Ein Bohrloch wurde in den 1990er Jahren gesetzt und versorgte die Stadt Hafnarfjörður mit Energie. 1999 explodierte die Anlage allerdings und seither wird das Geothermalgebiet nicht mehr wirtschaftlich genutzt. Allerdings ist das Gebiet inzwischen touristisch etwas erschlossen. Zu den blubbernden Schlammtöpfen führen Holzstege. Weiterhin führen gekennzeichnete Wanderwege auf den ebenfalls teilweise dampfenden Berg dahinter, den Sveifluháls. Man kann auf ihnen zu kleinen Seen wandern.
Der größte See der Umgebung, der Kleifarvatn, begann nach einem schweren Erdbeben 2000 plötzlich zu schrumpfen und teilweise im Boden zu versickern. Inzwischen (2009) hat er sich aber wieder ziemlich gefüllt. Die Spalten unter ihm haben sich offensichtlich wieder geschlossen. Der See ist bekannt für solche Vorgänge.
Einige kleinere Seen weisen ebenfalls auf vulkanischen Ursprung hin, so der Grænavatn, ein mit Wasser gefüllter Vulkankrater, der seine leuchtende Farbe der im Wasser enthaltenen Kieselgur verdankt.
An der Südküste, nicht weit vom Dorf entfernt, liegt die Steilküste Krýsuvíkberg, die im Sommer von großen Vogelkolonien zum Brüten genutzt wird. Vor allem Möwen und Papageitaucher kann man hier beobachten.
Siehe auch
Weblinks
Wikimedia Foundation.