- Angstzuschlag
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Als Korrosionszuschlag, volkstümlich auch Angstzuschlag genannt, wird die Verdickung technischer Bauteile bezeichnet, die dadurch vor Rost, Durchrostung, allg. Korrosion aber auch Schwingungskorrosion geschützt werden.
Insbesondere die Dimensionierung von Druckbehältern enthält diesen Korrosionszuschlag.
Hintergrund ist der Materialabtrag durch Korrosion – z. B. Witterungseinfluss – an den Oberflächen. Dieser Materialabtrag lässt sich quantitativ schwer bzw. schlecht bestimmen.
Um eine Lebensdauer für das Bauteil zu gewährleisten, wird zu der rechnerisch ermittelten Wandstärke – welche die Festigkeit garantiert (und auch schon die Sicherheitsfaktoren enthält) – ein weiterer Aufschlag addiert.
Aus der Praxis: Rohre sind nach DIN/ISO/ANSI in verschiedenen, gestaffelten Dimensionen und Wandstärken genormt. Bei der Auslegung eines Rohrleitungssystems würde das Rohr mit der kleinsten Wandstärke die Festigkeit gewährleisten, man nimmt aber das nächstgrößere (oder übernächste) um einem baldigen Bauteilversagen unter widrigen Umständen (See-, Salzwasser, Abrieb, Auswaschung, etc.) entgegenzutreten.
Der Angstzuschlag stammt aus dem Beginn der Industrialisierung. In vielen Bereichen der Ingenieurskunst wurde „im Nebel gestochert“ (z. B. Werkstoffkunde, etc.). Um aber den Dampfmaschinen das „Fliegen“ abzugewöhnen, hat man mit erheblichen Angstzuschlägen dimensioniert. Diesem Umstand verdanken wir heute, dass etliche Maschinen, Anlagen, etc. aus jener Zeit in einem überraschend guten – und auch gebrauchsfähigen – Zustand sind. Ob dies auf moderne Maschinen in 50 Jahren auch zutrifft sei mal dahingestellt – insbesondere wenn man bedenkt, das heutige Ingenieurskunst beinhaltet den Küchenmixer gerade über die Garantiezeit zu retten.
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