- Kumükisch
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Kumykisch (Qumuqça) Gesprochen in
Russland Sprecher 280.000 Linguistische
KlassifikationAltaische Sprachen (umstritten)
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- Kumykisch
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Sprachcodes ISO 639-1: -
ISO 639-2: kum
ISO 639-3: kum
Die kumykische Sprache (kumykisch Къумукъ тили Qumuq tili) ist eine westtürkische Sprache der pontisch-kaspischen Untergruppe. Als solche gehört diese Sprache zu den Turksprachen.[1] Die Kurzform ist Kumykisch.
Inhaltsverzeichnis
Hauptverbreitungsgebiet
Das Hauptverbreitungsgebiet dieser Sprache befindet sich im östlichen Teil des Nordkaukasus. Dort vor allem in der Republik Dagestan, der Republik der Tschetschenen und Inguschen sowie in Nordossetien.[2] Eine Zeitlang fungierte Kumykisch als eine Art „lingua franca“ in der Kaukasusregion und weist viele Übereinstimmungen mit den benachbarten Turksprachen auf.
Alternative Bezeichnungen
Eine veraltete Bezeichnung für diese Sprache ist Tatarisch oder Bergtatarisch. Mit dieser Bezeichnung wurden fälschlicherweise alle Turksprachen der Region zusammengefasst. Ferner wird Kumykisch auch vielfach Kumükisch geschrieben.
In der Türkei wird diese Sprache grundsätzlich nur als „kumukisches Türkisch“ (türkisch Kumuk Türkçesi) bezeichnet.
Klassifizierungsmöglichkeiten
Die kumykische Sprache wird mit unter verschiedendlich klassifiziert. Das „Fischer Lexikon Sprachen“ (1987) listet diese Sprache innerhalb der Turksprachen wie folgt ein.[3]
- Turksprachen
- Westlicher Zweig
- Bulgarische Gruppe
- Oghusische Gruppe
- Kiptschakische Gruppe
- Kiptschak-oghusische Gruppe
- Kumykisch
- Kiptschak-oghusische Gruppe
- Westlicher Zweig
Dagegen klassifiziert das „Metzler Lexikon Sprache“ (1993) die Sprache wie nachfolgend beschrieben.[4]
- Turksprachen
- Südwesttürkisch (Oghusisch)
- Osttürkisch (Karlukisch)
- Westtürkisch (Kiptschakisch)
- Uralisch (Kiptschak-Bulgarisch)
- Pontisch-Kaspisch (Kiptschak-Oghusisch)
- Kumykisch
Die aktuelle Klassifikation ist im Artikel Turksprachen aufgeführt.
Dialekte und Alphabete
Die kumykische Sprache ist dialektal gegliedert. Die wichtigsten Dialekte sind:
- Chasawjurt (auch „Khasavyurt“ und „Qasav-Yurt“ geschrieben), der Norddialekt und Übergangssprache zum Nogai. Auf der Basis dieses Dialektes wurde die heutige Schriftsprache geschaffen
- Buinak (auch „Buynak“ geschrieben), der Zentraldialekt
- Chaidak (auch „Kaytak“ und „Qaidak“ geschrieben), der Süddialekt
Das Kumykische gehört zwar dem südwestlichen Zeig der Turksprachen an, zeigt aber eine große Gemeinsamkeit mit dem Aserbaidschanischen auf, von dem es vor allem in den 1920er Jahren stark beeinflusst wurde. Hier einige Beispiele, wo Kumykisch dem Aserbaidschanischen und dem Türkischen gegenüber gestellt werden. Um der besseren Lesbarkeit willen, wird das Kumykische hier in lateinischen Buchstaben geschrieben.
- Kumykisch gelecekmen („meine Zukunft“)
- Aserbaidschanisch geleceyem
- Türkisch geleceğim
- Kumyisch gelecekbiz („danach“)
- Aserbaidschanisch geleceyik
- Türkisch geleceğiz
- Kumykisch geleceksiz („danach“)
- Aserbaidschanisch geleceksiniz
- Türkisch geleceksiniz
Die kumykische Sprache bildet wohl ein Übergangsgebiet des Kiptschak- in das Oghus-türkische Sprachgebiet. Als deren nächste Verwandte gelten Nogaisch und Karatschai-balkarisch.
Als Schriftsprache bedienten sich die Kumyken im 13. Jahrhundert des klassischen Persischen. Ab dem 15. Jahrhundert wurde auch das Tschagataisch als übergeordnete Sprache eingeführt; Persisch war nur noch die Sprache der Poesie und der Wissenschaft.
Im späten 19. Jahrhundert wurde im Zuge der Nationalisierung der Völker des Russischen Reiches auch ihre Sprache zur eigenständigen Schriftsprache erhoben, die mit dem arabischen Alphabet und den im Persischen üblichen Zusatzzeichen geschrieben wurde.
Im Jahre 1929 übernahmen auch die Kumyken die Latinisierung der nichtslawischen Völker Russlands, und sie übernahmen das „einheitliche türkische Alphabet“.
Doch zur Jahreswende von 1937/1938 wurde bei den Kumyken ein obligatorischer Russischunterricht und damit verbunden ein modifiziertes kyrillisches Alphabet eingeführt.
1988/89 forderten einige Kreise der kumykischen Bevölkerung die Rückkehr zur arabischen Schrift und in den 1990er Jahren experimentierten die Kumyken mit einigen Lateinalphabeten. Doch beide Schriftsysteme (arabisch und lateinisch) vermochten die kyrillische Schrift nicht zu verdrängen. So schreiben die Kumyken bis heute mit dem kyrillischen Alphabet. Panturkisten benutzen heute vielfach die moderne türkische Schriftsprache, um ihre Ziele und Programme im Internet zu propagieren.
Der Language code ist KSK.
siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprachen, S. 347
- ↑ Helmut Glück: ebenda
- ↑ Heinz F. Wendt: Fischer Lexikon Sprachen, S. 328-329
- ↑ Helmut Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache, S. 657
Weblinks
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